Keine Bühne der AfD: Gegen den Besuch von Beatrix von Storch in Buxtehude!

noafd

Am 26. März plant der AfD Kreisverband Stade im Kulturforum in Buxtehude (Nähe Hamburg) einen Vortragsabend mit der Europaabgeordneten Beatrix von Storch. Wir wollen eine Veranstaltung mit derart reaktionärem Charakter nicht einfach so hinnehmen und rufen deshalb zu einer Kundgebung gegen Rassismus, Homophobie und die AfD auf!

26.3., 18 Uhr, Hafenparkplatz (Schützenhofweg/Am Hafen)

 

 

Info:

Beatrix von Storch steht wie kaum eine andere Person für all das, was an der AfD zu kritisieren und abzulehnen ist. Sie wird dem rechtskonservativen Flügel der Partei zugeordnet und betreibt aktiv Stimmungsmache gegen alles, was von ihrem traditionellen Familienbild abweicht. Für sie und weite Teile der AfD hat eine Familie aus Vater, Mutter und Kind zu bestehen, dagegen werden gleichgeschlechtliche Paare oder auch Schwangerschaftsabbrüche abgelehnt. Unter anderem nahm die Europaabgeordnete im September 2014 an einem Aufmarsch erzkonservativer „Lebensschützer“ teil, die Abtreibungen komplett verbieten wollen. Weiterhin wettert von Storch gegen die „Schwulen-Lobby“ und agiert gegen die gesellschaftliche Akzeptanz von homosexuellen Menschen. So ist sie Drahtzieherin der homophoben Proteste gegen die rot-grünen Schulbildungspläne, nach denen im Sexualkundeunterricht mehr Toleranz gegenüber Homosexualität gelehrt werden soll. Für sie und ihre Gruppierung „Demo für alle“ bedeuten die Unterrichtspläne zur sexuellen Vielfalt keinen Fortschritt im Kampf gegen Diskriminierung, sondern eine staatliche „Indoktrination“.

 

Mit derartigen Aussagen punktet von Storch nicht nur bei christlich-fundamentalistischen Schwulen-Hassern, sondern auch beim rechten Flügel ihrer eigenen Partei. Für das homophobe und sexistische Weltbild von großen Teilen der AfD finden sich zahlreiche Belege. Beispielsweise bemerkte Bernd Lucke zum Coming-Out des homosexuellen Fußballers Thomas Hitzlsperger, mutig sei es eher, sich heutzutage zu „Ehe und Familie zu bekennen“. 2013 distanzierte sich der Bundesvorstand der AfD von der steuerlichen Gleichstellung homosexueller Partnerschaften und bezeichnete dies als „politischen Nebenkriegsschauplatz“, welcher nicht zur „Entwertung“ der traditionellen Ehe führen dürfe. Besonders deutlich äußerte sich der Thüringer AfD-Fraktionsvorsitzende Björn Höcke, demnach könne eine gleichgeschlechtliche Verbindung „keine Ehe“ sein und nannte den Gleichberechtigungsansatz des Gender-Mainstreamings eine „Geisteskrankheit“.

 

Auch ansonsten tut von Storch eine Menge dafür, ihrer Ankündigung auf dem Europawahlparteitag als „Gallionsfigur der national-konservativen Szene“ gerecht zu werden. Auf einer von ihr betriebenen Internetseite soll es heißen, Multikulti habe die Aufgabe, die „Völker zu homogenisieren und damit religiös und kulturell auszulöschen“. Nicht umsonst fragte ein TV-Moderator zu diesem Zitat: „Wenn das nicht Rassismus ist, was ist dann Rassismus?“. Parteichef Lucke äußert sich ebenfalls gerne mal abwertend und nannte eine „implizite Bejahung des Islams in Deutschland“ in einem Rundbrief „töricht und falsch“.

 

Besonders kritisch sehen wir die Entscheidung des Kulturforums, der AfD eine Bühne zu bieten. Bisher fanden hier häufig alternative bis klar linke Veranstaltungen statt. Nun ermöglicht man die Verbreitung von Diskriminierung und Intoleranz mit der Begründung, man müsse die AfD „aushalten“, auch wenn man die NPD „nicht rein“ lasse. Tatsächlich jedoch müssten sich die BetreiberInnen des Kulturforums nur die Wahlplakate der beiden Parteien aus dem Europawahlkampf 2014 anschauen, denn die hetzerischen Aussagen auf den Plakaten sind nahezu identisch. Slogans wie „wir sind nicht das Sozialamt der Welt“ schüren rassistische Vorurteile gegen ZuwanderInnen und sind nichts weiter als rechte Hetze.

 

Betrachtet man all diese Äußerungen, so wird deutlich, warum unser Protest gegen Rassismus, Homophobie und die AfD so notwendig ist! Den Positionen dieser Partei liegen zutiefst rückwärtsgewandte und anti-emanzipatorische Ansichten zugrunde, die einer befreiten, bunten und solidarischen Gesellschaft, in der Platz für verschiedene Lebensentwürfe ist, entgegenstehen. Wir wollen eine Welt, in der homosexuelle Paare ihre Liebe frei ausleben, Frauen selbst über ihren Körper bestimmen und Menschen völlig unabhängig von ihrer Herkunft und Religion friedlich zusammenleben. Das Weltbild von Frau von Storch dagegen ist längst überholt und gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.

 

Zeigen wir der AfD und Beatrix von Storch, dass sie nicht erwünscht sind! Gegen Rassismus, Homophobie und die AfD – für eine befreite Gesellschaft!

 

 

Es rufen auf:

Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen

Jusos Kreis Stade

Jusos Niedersachsen

SchLAu Niedersachsen

VVN-BdA Kreisvereinigung Stade

Grüne Jugend Hamburg

Attac Buxtehude-Stade

Aktionsbündnis “Vielfalt statt Einfalt” Hannover

AIDS-Hilfe Hamburg e.V.

Hamburgische Regenbogenstiftung