Hildburghausen. Mehrere einheimische Autofahrer haben einen Kleintransporter aus Osteuropa durch Hildburghausen gejagt. An der Verfolgungsjagd in der Nacht zum Freitag seien nach bisherigem Stand 10 bis 15 Fahrzeuge beteiligt gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Es kam zu mehreren Unfällen. Die Verfolger hätten bemerkt, dass vor einem Firmengelände drei Osteuropäer mit ihren Kleintransportern warteten, und sich daraufhin offenbar im sozialen Netzwerk Facebook im Internet verabredet.
Die Polizei stoppte den Konvoi nach einem Unfall. Der 29 Jahre alte Fahrer des verfolgten Transporters flüchtete in einen Polizeiwagen. Selbst dann habe ein an der Verfolgung beteiligter Mann den Rumänen noch bedroht und beschimpft, sagte der Sprecher. Einen tätlichen Angriff des 27-Jährigen, dessen Wagen bei der Karambolage mit dem Transporter beschädigt wurde, verhinderten die Beamten. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Landfriedensbruchs und Nötigung, gegen die Verfolger.
Weil ein rechtsextremer Hintergrund nicht ausgeschlossen ist, hat die darauf spezialisierte Ermittlergruppe beim Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. Nach Informationen des MDR Thüringen soll ein Rechtsextremist aus Südthüringen hinter der Facebook-Gruppe stecken. Dem Sprecher zufolge hatten die drei Verfolgten mit ordnungsgemäßen Lieferpapieren vor dem bereits geschlossenen Firmentor in einem Gewerbegebiet gewartet und sich entschlossen, dort in ihrem Fahrzeug zu übernachten.
Als sich die Gruppe Einheimischer ihnen näherte, habe es einer der Männer mit der Angst zu tun bekommen und sei weggefahren. Die Einheimischen nahmen sofort die Verfolgung auf. Bei den Unfällen während der Verfolgung blieb es laut Polizei bei leichten Sachschäden. Kurz vor dem Geschehen hatte die Polizei die späteren Opfer noch an dem Firmentor kontrolliert. Hintergrund seien Ermittlungen wegen Metalldiebstählen im Raum Hildburghausen, hieß es. Bei der Kontrolle hätten sich aber keine Verdachtsmomente ergeben.