Herne. Vor drei Monaten wurden Farbanschläge auf das Shoah-Denkmal am Willi-Pohlmann-Platz verübt. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen ohne Ergebnis eingestellt. Das Mahnmal bleibt vorerst eingezäunt, weil in der Verwaltung noch ungeklärt ist, welche Schutzmaßnahmen künftig zu treffen sind.
Eine Reihe von Farbanschlägen aufs Herner Shoah-Denkmal am Willi-Pohlmann-Platz sorgte im Februar und März für Erschütterung. Mehr als drei Monate später sind die Spuren der letzten Schändung noch immer nicht beseitigt worden. Wie es weiter geht, ist nach wie vor offen.
Nach
der dritten Attacke am 11. März - Steinplatte und Rampe wurden
damals über Nacht mit einer dicken Farb-Lack-Mischung beschmiert -
hatte die Verwaltung die Erinnerungsstätte einzäunen lassen. Die
Staatsanwaltschaft Bochum hat das auf Anzeige der Stadt eingeleitete
Ermittlungserfahren inzwischen ergebnislos eingestellt. Hinweise auf
einen rechten Hintergrund hat es aus Sicht der Staatsanwaltschaft
Bochum nicht gegeben.
Und was ist in den vergangenen drei Monaten auf Seiten der Verwaltung geschehen? Die von Oberbürgermeister Horst Schiereck einberufene „Expertenrunde“ habe sich getroffen und erste Vorschläge zur Reinigung diskutiert, berichtet die städtische Pressestelle auf Anfrage der WAZ. „Ein endgültiger Vorschlag konnte noch nicht gefasst werden“, berichtet Stadtsprecher Christian Matzko. Allerdings sei man sich einig gewesen, dass vor einer Reinigung zunächst Schutzmaßnahmen für das Mahnmal ergriffen werden müssten.
Stadt
muss noch „Fragen klären“
Doch
auch über diese Maßnahme habe noch kein abschließender Vorschlag
erarbeitet werden können, so Matzko weiter. „Es sind dazu noch
finanzielle und rechtliche Fragen zu klären.“ Auf der politischen
Ebene werde der Oberbürgermeister zunächst den Ältestenrat (des
neuen Rates) einbeziehen. Die Einschaltung weiterer Gremien hänge
davon ab, welche Beschlüsse gefasst werden müssten.
Redaktion