Räumlichkeiten für Neonazis

Erstveröffentlicht: 
23.07.2014

Räumlichkeiten für Neonazis 23.07.2014 - Aachen/Dortmund – Christian Worchs Neonazi-Partei „Die Rechte“ ist in Nordrhein-Westfalen auf Immobiliensuche. Der Aachener Kreisverband kündigte am Montag den Start eines „Projekts“ mit dem Titel „Syndikat52“ (S52) an. Erstes Ziel des Projektes sei die „Errichtung eines (Immobilien-)Zentrums“. Gedacht ist offenbar an eine Art Jugendzentrum, offen auch für Nichtmitglieder. Es gehe darum, „alternative Alltagsmöglichkeiten und kollektive Freizeit besonders für Jugendliche gestalten zu können“.

 

Der Dortmunder „Rechte“-Kreisverband suchte in der vorigen Woche per Internet unter anderem „Büroräumlichkeiten im Innenstadtbereich“, „Partyräume oder vergleichbare Versammlungsorte“, „dauerhaft zu vermietende Ladenlokale“ und „sonstige Räumlichkeiten, welche für politische Versammlungen in geschlossenen Räumlichkeiten geeignet“ seien. Bis zum Verbot des „Nationalen Widerstands Dortmund“ (NWDO) im August 2012 hatte die regionale Neonazi-Szene ein Ladenlokal am Rande der Innenstadt als „Nationales Zentrum“ nutzen können. Die wöchentlichen „Kameradschaftstreffen“, Schulungsveranstaltungen und Liederabende fanden dort statt. Zuletzt kamen bis zu 60 Teilnehmer zu den Treffen. Nach dem NWDO-Verbot und der Gründung des „Die Rechte“-Kreisverbands schien im Herbst 2012 rasch Ersatz gefunden zu sein. Neonazis begannen damit, ein früheres Geschäftslokal im Stadtteil Huckarde umzubauen, das nach Angaben der Partei als Geschäftsstelle des Landes- und des Kreisverbandes genutzt werden sollte. Das städtische Bauordnungsamt stoppte allerdings die Arbeiten. Auch für Versammlungen dürfen die Räume nicht genutzt werden. Dass die Partei bisher nicht über eigene Räume verfügt, soll vor einigen Wochen auch Christian Worch moniert haben. In einer harschen Mail an „Kameraden“, die aus seiner Feder stammen soll, hatte er demnach kritisiert, dass „diese Partei beziehungsweise ihr Vorstand nicht imstande ist, die Voraussetzungen für die Einrichtung einer Bundesgeschäftsstelle zu schaffen“. Beim Bundeswahlleiter ist „Die Rechte“ derzeit mit Worchs Privatadresse im mecklenburgischen Parchim registriert. (ts)