Bei einer spontanen Demonstration von Mitgliedern der linken Szene gegen die Unterschriftensammlung einer rechten Partei ist es am Samstag auf dem Paradeplatz zu Auseinandersetzungen zwischen Einsatzkräften und Protestierenden gekommen. Die Polizei teilte anschließend mit, dass trotz des Einsatzes von Pfefferspray und Schlagstock "offenbar niemand" verletzt wurde.
Kritik an Vorgehen
Gegen 17 Uhr versammelten sich daraufhin etwa 75 Personen der linken Szene am Wasserturm und zogen demonstrierend über die Planken zum Paradeplatz. Dort trafen sie auf Polizeikräfte, die ein erneutes Zusammentreffen mit den Unterschriftensammlern verhinderten, so die Polizei. Zwei Demonstranten seien zur Feststellung der Personalien vorläufig festgenommen worden. Nach Angaben der Polizei hatte sich die Situation gegen 18 Uhr wieder beruhigt, nachdem sich die Demonstration aufgelöst habe.
Der Darstellung, dass bei dem Polizeieinsatz niemand verletzt worden sei, widersprach am Sonntag der AK Antifa, der von "zahlreichen Verletzten und teils offenen Wunden" bei Demonstranten berichtete.
Unabhängig davon meldete sich gestern zudem eine Leserin beim "MM", die das Geschehen zufällig miterlebt hatte und sich über das Vorgehen der Einsatzkräfte schockiert zeigte. Die Polizisten hätten unmittelbar beim Eintreffen des Demonstrationszuges ohne erkennbaren Grund angefangen, auf "friedliche Demonstranten" einzuschlagen. Das Pfefferspray sei dabei so massiv eingesetzt worden, dass selbst sie und ihr Mann in einiger Entfernung zum Geschehen hätten husten müssen. Ein junger Mann habe den Spray-Strahl direkt in die Augen bekommen und in der Folge ein völlig rotes Gesicht gehabt. otz