Überall ist Widerstand! Internationalistischer 1.Mai Bonn

Überall ist Widerstand! Internationalistischer 1.Mai Bonn

Überall ist Widerstand! Heraus zum internationalistischen 1. Mai 2014

Am 1. Mai werden weltweit Millionen Menschen auf die Straße gehen und gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Krieg protestieren. Auch in diesem Jahr wird es in Bonn hierzu wieder ein internationalistisches 1.Mai Fest geben, das ganz im Zeichen der Solidarität mit den Ausgebeuteten und Unterdrückten weltweit stehen soll, in Solidarität mit all denen, die unter dem heutigen Gesellschaftssystem, dem Kapitalismus leiden.

 

Krise in Europa

Besonders auf die immer weiter zunehmende Ausplünderung von Südeuropa möchten wir aufmerksam machen. Länder wie Spanien, Portugal, Italien und Griechenland sind mittlerweile durch nicht zu erfüllende Knebelverträge dem IWF und der EZB unterworfen, so dass sich vor allem deutsche und französische Banken und Großkonzerne nun hemmungslos auf dem Rücken der werktätigen Bevölkerung dieser Länder bereichern. Die Löhne in Südeuropa sind in den letzten Jahren um mehr als ein Drittel gesunken. Die Arbeitslosigkeit explodiert, mehr als jeder zweite Jugendliche in Spanien und Griechenland ist mittlerweile arbeitslos! In Europa wird wieder gehungert! Soziale Errungenschaften wie die Kranken- und Rentenversicherung wurden in Südeuropa drastisch gekürzt. Auch die sogenannten “Rettungpakete” sind in Wahrheit eine bittere Medizin. Denn von diesen Geldgeschenken sehen die Menschen in den betroffenen Ländern  keinen Cent. Tatsächlich geht das Geld auf direktem Wege zurück an deutsche und französische Banken und Konzerne.

All diese Kürzungen und Sparmaßnahmen stürzen Millionen unserer Brüder und Schwestern in Südeuropa ins Elend und können deshalb auch nur mit massiver Polizeigewalt und dem Abbau von Streik- und Demonstrationsrecht durchgesetzt werden.

 

Die Hauptverantwortlichen für diesen Kahlschlag in Südeuropa sitzen dabei vor unserer eigenen Haustür: Die Manager deutscher Großkonzerne und Banken und die deutsche Bundesregierung. Gegen sie richtet sich deswegen der gerechte Zorn der Unterdrückten in Südeuropa, die weiterhin gegen das Spardiktat und für den Erhalt ihrer demokratischen Grundrechte kämpfen. Und auch wir müssen unseren Protest gegen sie richten, denn sie sind nicht nur für Armut und Hunger in Südeuropa verantwortlich sondern sie organisieren genauso die zunehmende Ausplünderung der werktätigen Bevölkerung hier in Deutschland. Sie sind u.a. verantwortlich für Leiharbeit, Kürzungen bei Universitäten und Schulen, Strom- und Mietpreiserhöhung. Dank der SPD und ihrer „Sozial“-Reform Agenda 2010 gehört Kinderarmut mittlerweile genauso zum Alltag deutscher Großstädte, wie Senioren die sich ihre Rente mit dem Sammeln von Pfandflaschen aufbessern müssen.

 

Elend in der „dritten Welt“

Die Realität für die Menschen in “Entwicklungsländern” ist Arbeitslosigkeit und Krankheit, Krieg und Hunger. Das Leid in den völlig ausgebluteten Ländern der “dritten Welt” ist Folge einer wirtschaftlichen und ökologischen Zerstörung für die vor allem westliche Großkonzerne, Banken und Regierungen verantwortlich sind. Auf ihrer Jagd nach maximalen Profiten nehmen sie keinerlei Rücksicht auf Mensch und Natur. Auch die deutschen Banken und Konzerne und die deutsche Bundesregierung sind ganz vorne mit dabei.

So unterstützt die Bundesregierung menschenverachtende und kriegstreiberische Regime, wenn es dem Profit dieser Konzerne und Banken dient. Aus Deutschland kommen z.B. 30% aller Waffenlieferungen an Länder südlich der Sahara.

Egal ob Libyen, Mali, Kosovo, Somalia oder Afghanistan : Es geht nie um den Schutz der Bevölkerung, sondern um den Zugang zu Ressourcen und um geostrategische Interessen.. In  Diese Tatsachen erinnern an koloniale Zustände und die Leidtragenden sind, wie immer, die ärmsten Menschen der Welt.

 

Flüchtlinge

Für den Profit weniger Großkonzerne und Banken werden Kriege geführt, ganze Volkswirtschaften ökonomisch völlig ausgeplündert und die Umwelt in einem kaum vorzustellenden Ausmaß dauerhaft zerstört. Viele Menschen verlassen daher ihre Heimat. Vor den Folgen dieser gewaltigen Zerstörung sind mittlerweile weltweit rund 1,2 Milliarden Menschen auf der Flucht, oder leben als Fremde in einer neuen Heimat. Die Flucht in eine scheinbar bessere Welt ist ungewiss und bedeutet für viele den Tod. Auf dem Boden des Mittelmeeres liegen mittlerweile zehntausende Tote. Die Meerenge von Gibraltar ist zu einem Massengrab für Flüchtlinge aus der „dritten Welt“ geworden. Durch die menschenverachtende Grenzpolitik Europas sterben jährlich tausende Männer, Frauen und Kinder. Überleben sie die beschwerliche Flucht, erwartet diese Menschen weitere Erniedrigung; in Lagern und Heimen werden sie wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Nicht nur auf Lampedusa leben Flüchtlinge in unmenschlichen Zuständen auf engstem Raum ohne Rechte und jeglicher Würde, sondern auch hier in Deutschland. Fast täglich sind sie den rassistischen Schikanen der Einwanderungsbehörde und der Polizei ausgesetzt.

Die Schreckensmärchen der CSU von Armutseinwanderern oder die menschenverachtenden Rassentheorien vom SPD-Politiker Thilo Sarrazin schaffen gesellschaftliche Akzeptanz für die immer mehr zunehmende Fremdenfeindlichkeit in Deutschland und bieten den Nährboden für die Entstehung und Stärkung rassistischer Organisationen, wie Pro NRW oder der “Alternative für Deutschland”. So gab es im letzten Jahr zahlreiche, erschreckende Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte.

 

Sie versuchen die Gesellschaft zu spalten in „Deutsche“ und „Fremde“, um von den wirklichen Problemen in abzulenken. Die Lampedusa-Flüchtlinge sind nicht diejenigen die uns seit Jahren leere Versprechungen machen und die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander reißen. Die Bulgaren, Rumänen, Griechen, Italiener, Spanier und Portugiesen sind auch nicht verantwortlich dafür, dass wir 40 Stunden und mehr die Woche arbeiten müssen und trotzdem nicht über die Runden kommen.

 

Überall ist Widerstand!

Dieselben Politiker, Konzerne und Banken, die verantwortlich sind für Rentenkürzungen, Strom- und Mietpreiserhöhungen usw. sind auch verantwortlich für die Armut, die Unterdrückung, den Krieg, das Leid und die Flucht innerhalb und außerhalb der Grenzen Europas.

 

Wir hier in Bonn sind solidarisch mit den streikenden und demonstrierenden Menschen in Europa und dem Rest der Welt, die von der Türkei bis nach Marokko auf die Straßen gehen und ein Ende von Unterdrückung und Ausbeutung fordern. Mit den Metallarbeitern die gegen die Schließung ihrer Werke kämpfen, mit den Minenarbeitern Spaniens, Südafrikas und Südamerikas die für bessere Arbeitsbedingungen in ihren Betrieben kämpfen. Wir unterstützen den Befreiungskampf unterdrückter Völker, wie z.B. den der Kurden in Rojava, die erfolgreichen Widerstand gegen die vom Westen unterstützen Fundamentalisten und den pro-russischen Diktator Assad führen und eine neue Perspektive für den Nahen Osten eröffnen. Auch in Deutschland ist Widerstand: Trotz aller Repression wird der Protest der Flüchtlinge im Jahr 2014 weiter gehen und die Blockupy- Proteste werden auch dieses Jahr wieder ins Herz der Bankenmetropole Frankfurt kommen.

Lasst uns von Bonn aus gemeinsam die sozialen Proteste in Deutschland  und der Welt unterstützen und für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung, Krieg, Vertreibung und Unterdrückung kämpfen! Kommt am 1. Mai zum internationalistischen Block auf die DGB-Demo und im Anschluss zum internationalistischen Fest an der Marienschule in der Altstadt, und lasst uns entschlossen für ein lebenswertes Leben auf der ganzen Welt eintreten!

 

Unsere Forderungen am 1.Mai und an jedem anderem Tag lauten:

 

Solidarität mit dem Kampf der Flüchtlinge:

·                    Stoppt das Morden an den Grenzen Europas!

·                    Für uneingeschränktes Bleiberecht!

·                    Für die Abschaffung der  Residenzpflicht!

·                    Für Menschenwürdige Unterbringung in Wohnungen nicht in Lagern!

 

Solidarität mit den Kämpfen in Südeuropa:

·                    Stoppt das Spardiktat!

·                    Profiteure zur Kasse!

 

Auch zu Hause muss aufgeräumt werden:

·                    Schluss mit sozialer Ausgrenzung und Erniedrigung auf den Ämtern: Weg mit Hartz 4!

·                    Altersarmut stoppen: Renten rauf!                                                                                                                   

·                    Ausbildung statt Ausbeutung: Arbeitszeit runter Löhne hoch!

·                    Schluss mit der Diskriminierung von Frauen und Leiharbeitern: Gleicher Lohn für gleiche          Arbeit!

·                    Nie wieder Faschismus: Verbot aller faschistischen Organisationen!

·                    Keine Chance dem Rassismus: Solidarität statt Spaltung! Nur gemeinsam sind wir stark!

·                    Bundeswehr raus aus Uni, Schule und dem Ausland!

 

 



Veranstalter und Unterstützer:

- Informationstelle Lateinamerika (Ila)
- Die LINKE Kreisverband Bonn
- Freidenker Gruppe Bonn
- Antikapitalistische Aktion Bonn
- FG-BRD Kuba Gruppe Bonn
- Medinetz Bonn
- Adelante Antifaschistische Linke Bonn
- Bonner Jugendbewegung
- Kurdiche Jugend Bonn
- Verdijugend Nrw Süd
- DKP Bonn
- Interkultureller Mädchentreff AZADE

 

 

Überall ist Widerstand!
Heraus zum internationalistischen 1. Mai 2014

Internationalistischer Block auf der Gewerkschatsdemo
11 Uhr DGB Haus-Bonn

Internationalistisches Fest in der Altsadt
14 Uhr Marienschule