Am 30. Juli 2012 versuchte die NPD im Rahmen einer bundesweiten Kundgebungstour das erste Mal seit 2006 wieder eine öffentliche Veranstaltung in Stuttgart durchzuführen. Mitten in der Stuttgarter Innenstadt planten die Faschisten eine mehrstündige Kundgebung. Ein breit angelegter antifaschistischer Protest versuchte zu verhindern, dass die Nazis über mehrere Stunden hinweg ihre menschenverachtende Hetze verbreiten konnten.
Bereits die Anreise der kleinen Gruppe von Parteifunktionären und ihrem Lautsprecherwagen konnte über einen längeren Zeitraum blockiert werden. Mehrere hundert Antifaschistinnen und Antifaschisten belagerten im Anschluss die Kundgebung der 14 Nazis, die ihre Veranstaltung an der Ecke Kronprinzen-/ Büchsenstraße überhaupt erreichten. Mit Lärm und faulem Obst machten sie deutlich: Nazis sind in Stuttgart nicht erwünscht.
Demgegenüber standen annähernd 600 Bereitschaftspolizisten und Spezialkräfte, welche das Häuflein Nazis schützten und letztlich zumindest einen Teil der Kundgebung durchsetzten. Dabei gingen die Einsatzkräfte immer wieder brutal gegen Gegendemonstratinnen und Gegendemonstraten vor und verletzten mehrere teils schwer. Knapp 50 Nazigegnerinnen und Nazigegner wurden über mehrere Stunden hinweg ohne Angabe von Gründen in einem Kessel am Rotebühlplatz festgehalten.
Vor dem Stuttgarter Amtsgericht soll nun am 28 März 2014 der Prozess gegen einen Antifaschisten stattfinden. Ihm wird vorgeworfen am 30. Juli 2012 eine Tränengasgranate in die NPD-Kundgebung geworfen zu haben, so dass die Kundgebung der Faschisten daraufhin für mehrere Minuten unterbrochen werden musste. Die weinenden Nazis sind für die Stuttgarter Staatsanwaltschaft Anlass genug dem Antifaschisten unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz den Prozess zu machen. Die Konsequenzen der menschenverachtenden Politik der Nazis spielen in diesen Erwägungen anscheinend keine Rolle.
Einmal mehr zeigt sich, dass diejenigen die sich engagiert gegen die Gefahr von rechts einsetzten, staatlicher Repression ausgesetzt sind während Nazis ungestört und unter Polizeischutz ihre rassistische Hetze verbreiten können. Das werden wir nicht hinnehmen!
Zeigt euch solidarisch und kommt zur antifaschistischen Kundgebung und Prozessbegleitung!
Freitag 28. März 2014 | 8:30 Uhr | Antifaschistische Kundgebung |Kronprinzen-/ Büchsenstraße, Stuttgart (Stadtmitte)
Freitag, 28. März 2014 |9:15 Uhr |Antifaschistische Prozessbegleitung | Amtsgericht Stuttgart, U-Bahn-Haltestelle Neckartor
Das Gericht hat Vorkontrollen angekündigt.