Aus noch unklaren Gründen brannte am Dienstag im fünften Stock des Asylanten-Wohnhauses an der Walther-Wolf-Straße eine Wohnung lichterloh. Drei Personen zogen sich eine Rauchvergiftung zu. Der Schaden liegt bei über 100 000 Euro. Brandstiftung wird weitgehend ausgeschlossen.
Als um 7.08 Uhr über Notruf 112 die ersten Hilferufe eingingen, musste die Leitstelle Ostwürttemberg eine der höchsten Alarmstufen ausrufen und weitere Brandbekämpfer um 7.14 und um 7.18 Uhr aus Oggenhausen und Schnaitheim mobilisieren. Unter den zehn Feuerwehrfahrzeugen waren auch zwei Drehleitern, da zunächst von Leuten die Rede war, die von Balkonen um Hilfe rufen würden und nicht mehr durch das Treppenhaus flüchten könnten. 50 Feuerwehrleute waren zur Stelle, mussten aber niemanden mehr mit der Drehleiter retten.
Großalarm wurde auch für den Sanitätsdienst ausgelöst. Drei Notärzte waren schließlich vor Ort und die Besatzungen von fünf Rettungsfahrzeugen, später kamen noch die Schnelleinsatzgruppen und Katastrophenschützer mit 15 Fahrzeugen an die Giengener Straße.
Frierende Personen in der Friedrich-Voith-Schule
Die 25 Rotkreuzkräfte dazu fünf Notfallseelsorger hatten alle Hände voll zu tun: Mehr als 60 Personen wurden evakuiert und standen teils barfuß oder in Sandalen und spärlicher Bekleidung auf dem Parkplatz vor dem Hochhaus. Beamte der Schutz- und der Kriminalpolizei waren in großer Zahl vor Ort, kümmerten sich zunächst um die frierenden Personen, die später in der Turnhalle des Hedwigs-Kindergartens im Warmen unterkamen. Zunächst war die Friedrich-Voith-Schule als Aufwärmquartier vorgesehen gewesen. Deswegen hatte das DRK so viele Mannschaftstransportwagen zusammengezogen, die dann nicht mehr gebraucht wurden.
Kreis- und Stadtbrandmeister Rainer Spahr und der Stellvertretende Kreisbrandmeister Peter Becher übernahmen die Einsatzleitung. Sechs Trupps unter Atemschutz quälten sich mit ihrer schweren Ausrüstung durchs Treppenhaus nach oben. Die Erstangriffe wurden von den Drehleitern der Abteilungen Heidenheim-Mitte und Schnaitheim geführt. Etwa 30 Minuten nach Alarm war der Brand unter Kontrolle, für andere Wohnungen bestand keine Gefahr mehr. Schwierig gestalteten sich die Restlöscharbeiten, vor allem in der Isolierung unter der Eternitverkleidung fanden sich viele Glutnester. Bei der Suche nach der versteckten Glut half die Wärmebildkamera.
Ermittlungen begannen noch während des löschenL
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei wurden noch während der Löscharbeiten gestartet. Spezialisten des Landeskriminalamtes wurden um die Mittagszeit in Heidenheim erwartet. Brandstiftung von außen wurde aber vorher schon aufgrund der hochgelegenen Wohnung ausgeschlossen.
Um die Mittagszeit wurden von Feuerwehrleuten die letzten Schläuche eingerollt. Ein Teil der Hausbewohner durfte zu diesem Zeitpunkt bereits wieder in seine Wohnungen zurückkehren.