IM GEFAHRENGEBIET
Sie waren meist in kleinen Gruppen unterwegs, quer übers Gefahrengebiet verteilt: Auch am fünften Tag sammelten sich zahlreiche Protestler, um gegen das Gefahrengebiet zu demonstrieren. Es kam zu einem kleinen "Katz-und-Maus"-Spiel mit der Polizei. Mehrere Personen wurden in Gewahrsam genommen, Feuerwerk gezündet. Ein unbeteiligter Passant sei von einem Stein getroffen worden, er kam mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus, sagte ein Polizeisprecher.
Rund 400 Leute waren am Mittwochabend im Bereich Sternschanze und St. Pauli unterwegs. Am Neuen Pferdemarkt und in den Seitenstraßen versammelten sie sich immer wieder und machten ihrem Ärger über die "Kontrollzone" der Polizei lautstark kund. "Wir sind entsprechend präsent und mit genügend Beamten vor Ort, um mögliche Ausschreitungen zu unterbinden", hieß es von Seiten der Polizei.
Gegen 19.30 Uhr versammelten sich rund 300 Demonstranten am Paulinenplatz. Die Polizei stoppte den Aufzug. Kurz vor 20 Uhr wurden dann rund 50 Demonstranten in der Wohlwillstraße eingekesselt. Der Kessel wurde ohne Zwischenfälle friedlich aufgelöst. Knapp eine Stunde später waren rund 100 Demonstranten beim St. Pauli Stadion. Auch danach blieb es unruhig. Kleine Gruppen fanden sich zusammen, blockierten teilweise die Straße. Es kam zu mehreren Ingewahrsamnahmen. Vor dem Operettenhaus wurden mehrere Demonstranten um kurz nach 22 Uhr eingekesselt. Gegen 23.10 Uhr löst die Polizei den Kessel auf. An anderer Stelle, so die Polizei, sollen Gehwegplatten aus dem Boden gelöst worden sein.
Auffallend: Einige Demonstranten waren mit Klobürsten unterwegs und spielten damit auf eine Szene an, die in der Tagesschau zu sehen war. Dort fanden die Polizisten bei einer Demonstranten-Durchsuchung eine Klobürste in dessen Hosenbund.
Wie die Polizei mitteilte, brannte um 21.20 Uhr plötzlich ein PKW in der Mumsenstraße. Ein zweites Auto wurde durch die Flammen beschädigt. Bereits am Dienstag hatte ein Wagen in der Chemnitzstraße gebrannt. Ob es einen Zusammenhang mit den Protesten gibt, ist offen. Ein vermeintlicher Täter wurde festgenommen.