[TÜ] Spontandemo für Bleiberecht

Kein Mensch ist illegal

Am Abend des 18.12.13 fand eine Spontandemonstration durch die Tübinger Innenstadt unter dem Motto „Refugees welcome“ statt. Die Demo begann am Epplehaus, führte über die Neckarbrücke, durch die Innenstadt bis zum Marktplatz und verstand sich als Beitrag zum „Global day of aktion against racism“. Auf dem Marktplatz wurde eine Rede verlesen.

 

Ungefähr 30 Teilnehmer*innen machten mit Parolen und Flyern in Englisch und Deutsch auf die Situation der Flüchtlinge in Europa aufmerksam und forderten Bleiberecht für alle. Passend zum Anlass haben wir einen eigenen Flyer verteilt. Die beiden Flyer findet ihr unten stehend.


Die 10 Polizist*innen hielten sich zurück und die Demo konnte ohne Zwischenfälle durchgeführt und beendet werden.


Refugees welcome!

 

[ART]

Antifa Reutlingen Tübingen

antifatuert.blogsport.de

 



Flyer der Antifa Reutlingen Tübingen:

 

Solidarität mit den Geflüchteten!


Wir wollen in diesen Zeiten der Winterlichkeit einmal daran erinnern, dass nicht alle Menschen in der Bundesrepublik eine fröhliche Weihnachtszeit verbringen. Stellen Sie sich einmal vor, sie würden pro Monat nur 138 Euro an Bargeld zur Verfügung haben, sie dürften nicht arbeiten oder dürfen nur auf einer (begrenzten) Liste auswählen, was sie essen möchten.


Über all diesen Einschränkungen schwebt noch der dunkle Schatten der Gefahr von der Polizei mit Gewalt verschleppt zu werden (zurück) in ein Land, was einem fremd geworden ist, wo Krieg herrscht oder Hunger und Armut.


Dass alles ist das Schicksal eines Flüchtlings in Deutschland. Flüchtlinge werden hier wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Zumindest wenn sie/er überhaupt die zur Festung hochgerüstete Europäische Union erreicht. Denn tausende starben bisher auf den Weg nach Europa an den (unsichtbaren) Mauern der ‚Festung Europa‘. Dabei waren Europas koloniale Vergangenheit und sein aktuelles kapitalistisches Handeln auf dem Trikont (Südamerika, Afrika, Asien), die zumeist den Ursprung der Beweggründe für eine Flucht nach Europa darstellen.


Hier angekommen werden Flüchtlinge dann in Heime gesperrt, wo ihnen nur 4,5 Quadratmeter pro Person zustehen. Nicht selten befinden sich diese Massen-Unterkünfte im ländlichen Raum, der die Flüchtlinge im Gegensatz zur Unterbringung in der Stadt zusätzlich isoliert. Jede Fahrt in einen größeren Ort stellt eine weitere Ausgabe dar.


In jüngster Zeit gibt es auch wieder verstärkt rassistisch motivierte Kampagnen gegen bestehende oder geplante Flüchtlingsheime. Dabei wirken teilweise auch organisierte Neonazis mit. Nach Recherchen von „Report Mainz“ hat die NPD in diesem Jahr bis Ende Oktober bundesweit 47 Demonstrationen gegen Flüchtlinge und deren Unterkünfte organisiert oder war maßgeblich daran beteiligt.


Insgesamt gab es in diesem Zeitraum 67 solcher Aktionen gegen Flüchtlinge. Damit ist die NPD für rund 70 Prozent der Veranstaltungen gegen Flüchtlinge verantwortlich.


Sie versucht mit der Hetze gegen Flüchtlinge Anknüpfung zu rassistischen und nationalistischen Teilen der Bevölkerung zu bekommen. Wie die Beispiele in Greiz oder Schneeberg zeigen, teilweise mit Erfolg.


Deswegen fordern wir alle Menschen mit antirassistischer Einstellung auf, hier klar Stellung zu beziehen gegen die rassistische Hetze gegen Flüchtlinge, aber auch gegen die Hetze gegen zugewanderte Osteuropäer_innen.


Flüchtlinge wünschen sich kein Mitleid, sondern unsere Wut und Empörung. Sie wünschen sich keine Stellvertreter-Politik, sondern unsere Solidarität und Unterstützung.


Auch kleine Taten helfen: Ein Leserbrief, ein freundliches Wort oder die entschiedene Intervention bei laut geäußerten Vorurteilen.

 

antifatuert.blogsport.de

 


 

Flyer deutsch: 


Global Day of Action against Racism
and for the Rights of Migrants, Refugees & Displaced People

 

18. Dezember 1990: Die Internationale Konvention zum Schutz der Rechte aller Wanderarbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen wurde verabschiedet.
23 Jahre später ist dieses Ziel immer noch nicht erreicht!

Europa, Kanada und die USA müssen diese Konvention noch unterzeichnen! Selbst die meisten Unterzeichner-Staaten respektieren diese selbstverständlichen Rechte nicht.

Migrant*innen erfahren tagtäglich Menschenrechtsverletzungen durch Residenzpflicht¹, Gewalt, Morde oder Ausbeutung (billige Arbeitskraft) und werden meist selbst dafür verantwortlich gemacht. Hat man keine (missbräuchliche) Verwendung mehr für sie, werden sie wieder abgeschoben.
¹Sie verpflichtet die Betroffenen, sich nur in dem von der zuständigen Behörde festgelegten Bereich aufzuhalten.

Dabei sollten Rechte kein Privileg derjenigen sein, die in bestimmten geografischen Gegenden geboren sind, sonder müssen für ALLE gelten!

Wir wollen, dass sich alle Menschen überall frei bewegen können, ohne Angst vor Abschiebung!
Wir wollen, dass die Residenzpflicht und die Zwangsunterbringung in Lagern abgeschafft wird!
KEIN MENSCH IST ILLEGAL!

 


 

Flyer englisch: 


Global Day of Action against Racism
and for the Rights of Migrants, Refugees & Displaced People

 

On Dec 18, 1990 The International Convention on the Protection of the Rights of All Migrant Workers and Members of theis Families was adopted.
Twenty-three years later we have still not reached this goal.

Europe, Canada and The United States have yet to sign the Convention. Of the few countries who have ratified the Convention, many still do not respect it.

Every day migrants suffer from human rights violations by residency restristions, violence, killings und/or exploitation (cheap labor) and are the most held responible für accusations.
If they have no more use for them (abusive), the migrants will be deported. Which means that the country only uses these people for theis own advantage.

Rights should not be a privilege of those who are born in certain geographical areas, but must apply to ALL!

 

We want that all countries respect the rights of all humans, even beyond the borders!
We want that all people con move freely, without having the fear of being removed!
NO HUMAN BEING IS ILLEGAL!