[B] Obdachloser von S-Bahn überrollt

Erstveröffentlicht: 
09.12.2013

Der am Montagmorgen in Mitte von einer S-Bahn überrollte Mann war offenbar ein Obdachloser aus Osteuropa. Er war im Nord-Süd-Tunnel unterwegs und suchte möglicherweise einen Schlafplatz, als ein Zug der Linie S25 von hinten nahte. Von Andreas Kopietz.

 

In Mitte ist am Montagmorgen ein Mann von einem S-Bahn-Zug getötet worden. Nach Angaben der Bundespolizei ereignete sich der Vorfall kurz vor 7 Uhr in einem Tunnel zwischen den S-Bahnhöfen Brandenburger Tor und Friedrichstraße. Der noch nicht identifizierte Mann wurde etwa 150 Meter vor dem S-Bahnhof Friedrichstraße von einer S-Bahn der Linie S 25 erfasst und überrollt.

 

Die Landespolizei leitete ein Todesermittlungsverfahren ein. Die Ermittler gehen von einem Unfall aus. Nach ersten Erkenntnissen war der Mann mit mehreren Tüten bepackt in dem Tunnel unterwegs, als ihn die von hinten herannahende S-Bahn erfasste. Möglicherweise suchte er nach einem Schlafplatz, hieß es. Er hatte Flyer mit kyrillischer Schrift bei sich, woraus die Polizei schließt, dass er aus Osteuropa kommen könnte. Seine Personalien und sein Alter konnten bislang noch nicht ermittelt werden.

 

Nach dem Unfall mussten 93 Reisende zunächst in der S-Bahn ausharren. "Sie wurden dann alle über einen Notausstieg evakuiert", sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Erst nach rund zweieinhalb Stunden, gegen 9.25 Uhr habe der S-Bahn-Verkehr wieder aufgenommen werden können, sagte er.

 

Durch den Unfall kam es zu zahlreichen Verspätungen und Zugausfällen in großen Teilen des S-Bahnnetzes.