Direct Action. Für Aktivist/innen ist es hilfreich sich gut auf Aktionen vorzubereiten, genau zu planen und sich nicht erwischen zu lassen; und falls etwas schief gehen sollte genau zu wissen wie mit Repressionsbehörden umzugehen ist. Gerade angesichts der derzeitigen Repression gegen die Tierbefreiungsbewegung, die anarchistische Bewegung und andere emanzipatorische soziale Bewegungen ist es für Aktive wichtig Aktionen mit Bedacht zu planen, sich nicht erwischen und sich schon überhaupt nicht beugen zu lassen. Der folgende Reader hat das Ziel eine antiautoritäre Anleitung bzw. Hilfestellung
zur Durchführung direkter Aktionen und dem Umgang mit den
Gegner/innen der (Tierbefreiungs-)Bewegung zu sein. Es geht bei allen Tips immer darum selbst
zu überlegen, was für den Alltag als Aktivist/in zu bedenken und
damit brauchbar ist. Ein Reader der nicht nur für die Tierbefreiungsbewegung nützlich sein könnte...
Direct Action: Ein Leitfaden
Inhaltsverzeichnis
Vorwort Anmerkungen zum Reader Kapitel 1 Bezugsgruppe Kapitel 2 Sicherheitsvorkehrungen Kapitel 3 Kleidung und „Mitbringsel“ Kapitel 4 Aktionsplanung Kapitel 5 Aktion Kapitel 6 Nach der Aktion Kapitel 7 Nicht gefasst werden Kapitel 8 Protestbeobachtung Kapitel 9 Repression und deine Rechte Kapitel 10 Staatanwaltschaft und Gerichte Kapitel 11 Vorbereitungsmaßnahmen Nachwort Bist du bereit?
Vorwort: Anmerkungen zum Reader
- Vorweg sollte erwähnt werden, dass es sich bei den Aussagen im vorliegenden Reader um einen Formulierungsbalanceakt handelt. Dem eigentlichen Ziel einer antiautoritären Anleitung bzw. Hilfestellung zur Durchführung direkter Aktionen und dem Umgang mit den Gegner/innen der Tierbefreiungsbewegung wurden womöglich manche Formulierungen nicht gerecht. Nicht alles, was gesagt wurde, soll wortwörtlich umgesetzt werden, sondern vielmehr geht es darum selbst zu überlegen, was für den Alltag als Aktivist/in zu bedenken und damit brauchbar ist.
- Grundsätzlich gilt auch:
- Es gibt verschiedene Aktionsformen und Ansichten über deren Wirkung. Welche Aktionsform oder Taktik gerade die richtige ist, muss eine Einzelentscheidung bleiben. Im Reader werden natürlich nicht alle Aktionsformen detailliert vorgestellt, entscheidet selbst welche Aktionsform jeweils die richtige ist, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Eine Jagdsabotage ist etwas anderes als eine Befreiung oder ein Brandanschlag, Graffiti ist anders als das Entglasen einer Schlachterei... Die Diskussion über Aktionsformen im Allgemeinen und die Taktik der Tierbefreiungsbewegung muss in einem anderen Rahmen geführt werden.
- Im vorliegenden Reader kommt es -ganz bewusst- immer wieder zu inhaltlichen Doppelungen. Das hebt wichtiges hervor und stellt sicher, dass auch bei Teillektüre das Wichtigste ankommt. Trotzdem solltest du den Reader vollständig und am besten mehrmals lesen. Wenn ihr Aktionen durchführen wollt, stellt sicher, dass alle der Gruppe den Reader gelesen haben oder zumindest den Inhalt kennen. Wiederholt die für euch wichtigen Inhalte und besprecht alles solange, bis alle Unsicherheiten geklärt werden konnten.
- Selbst wenn du -vermeintlich harmlose- Aktionen wie z.B. ein Demonstrationsbesuch durchführst, kann dir dieser Reader nützliche Informationen liefern.
- Auch wenn dir manche der nachfolgenden Informationen vielleicht seltsam oder übertrieben erscheinen, was Vorsichtsmaßnahmen und Nachbereitung von Aktionen betrifft, denke immer daran, dass deine eigene Sicherheit vorgeht.
- Die aktuelle und akute wirtschaftliche und staatliche Repression gegen die Tierbefreiungsbewegung zeigt, dass die folgenden Ausführungen weder übertrieben noch paranoid sind. Vieles von dem, was beschrieben wird, geht auf die Erfahrungen der letzten Jahre zurück. Die jüngste Vergangenheit der Tierbefreiungsbewegung zeigt, dass Aktivist/innen selbst für scheinbar harmlose Dinge, wie Demonstrationen oder das Betreiben von Websites inhaftiert wurden.
- Trotz ihrer Richtlinien, dass KEIN fühlendes Wesen während der Durchführung von Direkten Aktionen verletzt werden darf, wird die Tierbefreiungsbewegung massiv kriminalisiert und angegriffen. Staatliche Behörden und Wirtschaftsunternehmen sind gut darin „Straftaten“ und „Kriminalität“, auch aus den belanglosesten Dingen, zu konstruieren. Staat und Wirtschaft arbeiten dabei Hand in Hand. Deshalb gilt:
Kenne deine Rechte, sei vorsichtig und solidarisch.
Lasse dich nicht beugen!
Kapitel 1 : Bezugsgruppe
Menschen finden, mit denen Du zusammenarbeiten kannst/möchtest
- Sei extrem vorsichtig, mit wem du dich einlässt. Ein schwaches Glied in eurer Kette reicht aus, um alle scheitern zu lassen.
- Polizeispitzel könnten sich als Aktivist/innen ausgeben, vermeintlich vegan leben, dir finanzielle Hilfen und sogar einen Schlafplatz bei sich zu Hause anbieten und dich zu direkten Aktionen ermutigen oder versuchen, dich in direkte Aktionen mit einzubeziehen. Natürlich kannst du niemals ganz sicher sein, ob jemand vertrauenswürdig ist. Nutze dein Urteilsvermögen und traue nur denen, die du schon über längere Zeit hast kennenlernen dürfen.
- Es gibt Polizeispitzel, die sich in die Tierbefreiungsbewegung eingeschlichen haben und deren Aufgabe es ist, Aktivist/innen zu sabotieren. Sie sind präsent in Formationen wie SHAC oder Peta, hauptsächlich jedoch außerhalb von solch formellen Gruppierungen oder Kampagnen. Sie versuchen Gruppen zu infiltrieren oder sich mit potenziellen Aktivist/innen zusammenzuschließen und diese zu kriminellen Aktionen anzuspornen um sie dann auffliegen zu lassen.
- Um so etwas zu vermeiden, ist es ratsam mit befreundeten Personen zu arbeiten, die ihr schon kanntet, bevor ihr euch mit der Tierbefreiungsbewegung befasst habt.
- Nähere dich zaghaft an das Thema “Direkte Aktionen”. Finde zu allererst einmal heraus, wie dein Gegenüber zu diesem Thema steht und versuche solche Gespräche nicht in geschlossenen Räumen zu führen, sowie ohne Mobiltelefone und potenziellen Mithörer/innen in der Umgebung.
- Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt solltest du für dieses Gesprächsthema nur Personen auswählen, die du schon sehr lange kennst und denen du volles Vertrauen schenkst, denn manchmal genügt ein winziger Fehler, beabsichtigt oder unbeabsichtigt, um dich für mehrere Jahre ins Gefängnis zu bringen.
- Vertraue nur vegan lebenden Menschen, die Tierrechten und Tierbefreiung zugewandt sind. Eine Person, die nicht konsequent genug ist, auf tierische Lebensmittel und/oder Kleidung zu verzichten, ist der Tierbefreiungsbewegung offenbar nicht in ausreichendem Maße zugewandt.
- Konsum von Alkohol und anderen Drogen sollte vor, während und nach Aktionen vermieden werden. Bedenkt, dass Personen im Rauschzustand unbeabsichtigt Informationen preisgeben könnten.
- Vermeide die Zusammenarbeit mit Personen, die gerne prahlen und viel erzählen. Ihnen könnte es schwer fallen, den Mund zu halten.
- Vertraue keiner Person, nur weil diese bereit ist, sich an Aktionen zu beteiligen.
- Stelle für Tiere in deiner sowie der Verantwortung deiner Bezugsgruppe eine Obhut sicher, für den Fall, das ihr mal inhaftiert werdet. Erzähle dafür niemanden, dass du illegalen Aktivitäten nachgehst. Entscheide frühzeitig, wem du die Tiere anvertrauen möchtest, falls du dich nicht um sie kümmern kannst. Diese Person muss einen Schlüssel zu deiner Wohnung haben oder zumindest wissen, wo du einen versteckt hältst, für den Fall, dass du nicht die Möglichkeit hast, den Schlüssel persönlich auszuhändigen.
- Verfahre auf einer Erzähle-nur-das-Nötigste Basis. (Siehe Kapitel 2)
- Bitte jede Person in deiner Gruppe diesen Leitfaden oder einen vergleichbaren zu lesen, damit ihr alle den gleichen Wissenstand über Sicherheitsvorkehrungen, Gesetzeslagen und Verhörtechniken habt und wisst, wie ihr bei Strafverfolgung, Repression und Inhaftierung vorgehen müsst.
- Nachdem sich eine Bezugsgruppe zusammengefunden hat, könntet ihr vereinbaren, niemals Informationen an Außenstehende (Polizei, Freund/innen, Familienmitglieder, usw.) weiterzugeben.
- Einer der wichtigsten Schritte zur Mitwirkung an direkten Aktionen ist es, die richtigen Leute zu finden, mit denen du tätig werden kannst.
- Bei jeder Tierbefreiungs- bzw. ALF-Aktion (ALF = Animal Liberation Front) riskierst du deine Freiheit, daher musst du absolut sicher sein, dass deine Aktionspartner/innen vertrauenswürdig sind.
- Es ist von essenzieller Wichtigkeit, dass deine Mitstreitenden weder dich noch andere Tierbefreiungsaktivist/innen bei einer drohenden Belangung verraten würden, um eine mildere Strafe zu erwirken.
- Eine eigene Gruppe zu gründen ist besser als einer bereits existierenden beizutreten, denn wenn du schon von einer bereits existierenden weißt, lässt dieses darauf schließen, das ihre Sicherheitsvorkehrungen offensichtlich nicht die besten sind.
- Jemanden zu fragen, ob dieser sich anschließen wolle, ist keine leichte Angelegenheit. Wirf das Thema bei einem Gespräch einfach mal in den Raum und analysiere die Reaktionen darauf. Wenn diese positiv ist, kannst du das Gespräch weiter ausbauen.
- Bezugsgruppen bestehen meist aus 2 bis 5 Personen.
- Es ist sinnvoll, wenn an einer Aktion nur so viele Menschen teilnehmen, wie tatsächlich benötigt werden. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten die Aktion überblicken. Unnötig viele Teilnehmende zu involvieren stellt für diese nur ein unnötiges Risiko dar.
- Manche vertreten die Sichtweise, dass eine Person (befristet für die Dauer der Aktionsdurchführung) als Gruppensprecher/in auserwählt werden sollte. Dies bedeutet aber nicht, dass diese mehr Privilegien oder Macht in der Gruppe besitzt, sondern gilt nur, falls es mal von Nöten sein sollte, während einer misslungenen Aktion schnell eine Entscheidung zu fällen, da in dem Moment keine Zeit für eine konsensuale Vorgehensweise ist. Entscheidet selbst.
- Nehmt euch die Zeit als Gruppe zu wachsen. Fangt mit kleinen Aktionen an, um eine gewisse Routine zu entwickeln und euch auf einander einzustellen.
- Sprecht nach den Aktionen über das, was gut und das, was weniger gut verlaufen ist und wie man das nächste Mal besser und gezielter vorgehen könnte.
Kapitel 2: Sicherheitsvorkehrungen
- Sehe deine Sicherheit als oberstes Gebot. Als Häftling kannst du für kein Tier tätig werden.
- Lasse die Aktionen von nur so vielen Teilnehmer/innen durchführen, wie dafür erforderlich sind. Je mehr Beteiligte, desto größer das Risiko erwischt zu werden.
- Rede niemals mit Menschen über Aktionen, die nicht direkt an diesen beteiligt sind. Auch nicht mit Mitgliedern der Gruppe. Handle auf einer Erzähle-nur-das-Nötigste Basis. Was man nicht weiß, kann man auch nicht weitererzählen (absichtlich oder unabsichtlich).
- Rede nicht über deine illegalen Aktivitäten, auch nicht mit dein/e beste/r Freund/in oder Partner/in. Auch wenn jemand vertrauenswürdig ist, kann diese/r von Beamt/innen (die darin ausgebildet sind, andere zu manipulieren) ausgetrickst werden und Informationen preis zu geben, die für dich zum Verhängnis werden können.
- Schreibe keine Notizen über die Aktionen auf, ganz egal wo. Dies bezieht sich sowohl auf Tagebucheinträge als auch Informationen auf dem Computer (selbst gelöschte Daten können von der Festplatte wieder abgerufen werden).
- Wenn ein Mitglied der Bezugsgruppe die Sicherheitsvorkehrungen nicht kompromisslos einhält oder diese nicht ernst genug nimmt, dann nimm dieses zur Seite und erkläre, warum die Sicherheitsvorkehrungen unerlässlich sind. Versuche, nicht belehrend zu klingen, sondern bringe ganz klar zum Ausdruck, dass dir das Interesse der ganzen Gruppe am Herzen liegt.
- Zwischenmenschliche Konflikte sind keine Basis für eine Aktionsdurchführung. Überlege also genau, mit wem du aktiv wirst und brich eine Aktion lieber schon in der Planungsphase ab, als später z.B. durch Ärger unbedacht zu werden.
- Rede auch mit Niemanden über durchgeführte Aktionen. Es besteht die Gefahr von Lauschangriffen bei Unterhaltungen. Auch wenn du einer unbeteiligten, vertrauenswürdigen Person von Aktionen berichtest, könnte diese beim Passieren eines zivilen Beamtens, oder bei einem Polizeiverhör unbeabsichtigt Äußerungen tätigen. Daher gilt: Was sie nicht wissen, kann ihnen auch nicht herausrutschen.
- Entwickle die Fähigkeit zu schweigen. Das heißt, lerne es zu unterlassen, vor Freund/innen und Familienmitgliedern zu prahlen (auch wenn du ihnen vertraust und auch wenn sie dich auf dieses Thema ansprechen). Dies bedeutet auch die Fähigkeit zu besitzen unter enormen Druck und auch nach Androhungen seitens der Polizei zu schweigen. Die meisten Drohungen von Polizeibeamt/innen sind leere Drohungen.
- Oft waren Verräter/innen der Grund für eine Verhaftung von Aktivist/innen. Polizeilich Ermittelnde versuchen oft mit Hilfe von verkabelten Ex-Aktivist/innen Informationen aus alten Freund/innen herauszulocken. Wenn jemand versucht, dich in ein Gespräch über eine vergangene Aktion zu verwickeln, sage lieber nichts, wovon du nicht willst, das die Polizei es erfährt und denke darüber nach, ob diese Person Informant/in sein könnte.
- Auch wenn du vollstes Vertrauen zu jemanden hast, besteht das Risiko, das dein Telefon abgehört wird, usw. Wenn du wirklich über eine vergangene Aktion sprechen musst, treffe die gleichen Vorsichtsmaßnahmen, wie bei den Planungsgesprächen von künftigen Aktionen. Vergiss nicht, dass Ermittlungsarbeiten mehrere Jahre andauern.
- Es ist niemals angebracht, über deine Teilnahme oder die Teilnahme anderer an illegalen Aktivitäten, über deine Pläne oder die Pläne anderer für künftige illegale Aktivitäten, noch über dein Bestreben oder das Bestreben anderer an illegalen Aktivitäten teilzunehmen zu sprechen. Die einzige Ausnahme ist, wenn du mit deiner Gruppe in einer sicheren Umgebung Planungen anstellst oder wenn du anonym kommunizierst.
Rede nicht über eine Aktion, wenn du geschnappt wurdest. Es könnte sein, dass es keine ausreichenden Beweise für deine Täter/innenschaft gibt und du nichts zu befürchten hast, wenn du schweigst. Wenn du irgendetwas zugeben würdest, könntest du dadurch noch andere Teilnehmer/innen in Gefahr bringen.
- Gebe NIEMALS, IRGENDJEMANDEN (ob Polizei oder nicht) egal unter welchen Umständen Namen anderer bekannt. Auch wenn du nur nach deinen Freund/innen oder nach legalen Aktivist/innen gefragt wirst. SCHWEIGE und gehe KEIN RISIKO ein.
- Wenn du Bekenner/innenschreiben über das Internet verschickst, informiere dich über Internetsicherheit bzw. Anonymität und verwende nicht die gleichen Phrasen und Redensarten, die du üblicherweise benutzt. Wenn du normalerweise eine gute Grammatik besitzt, könntest du in dem Schreiben absichtlich ein paar Rechtschreibfehler einbauen.
- Am besten nutzt du PGP oder ein öffentliches Internetcafe ohne Kameraüberwachung und sendest dein Schreiben über ein E-Mail Konto, welches du nicht mehr verwenden wirst. Zur Erstellung des E-Mail Kontos gibst du natürlich falsche und andere Daten an als bei deinen anderen E-Mail Konten. Versichere dich, dass du keine Key-oder Screen-Logger auf deinem Computer hast, die jeden Tastenschlag und jeden Schritt mitloggen.
- Falls du das Bekenner/innenschreiben als Brief senden willst, (wird empfohlen, da polizeiliche Ermittler sehr geübt im Hacken sind) schreibe nicht in deiner normalen Handschrift. Schreibe in Druckschrift, nur Großbuchstaben, sowie ohne Kurven.
- Trage frische Gummi- und Baumwollhandschuhe (DNS kann durch je eine Sorte Handschuhe alleine durchdringen) um den Brief und den Umschlag nicht mit DNS zu versehen. Lecke die Briefmarke nicht an und gebe keine persönlichen Informationen an (Briefe werden manchmal abgefangen). Werfe den Brief in einen öffentlichen Briefkasten, der weit entfernt von deinem zu Hause steht und vergewissere dich, dass keine Kameras in der Nähe sind, die dich beim Einwerfen filmen könnten. Der Brief muss ausreichend frankiert sein und darf weder deine Absendeadresse noch eine Fake-Absendeadresse angeben.
- Verwende ganz gewöhnliche Briefmarken und Umschläge, am besten kaufst du nur für diesen Zweck welche und vernichtest die übrig gebliebenen (passe auf, dass dich niemand beim Wegwerfen sieht). Bezahle mit Bargeld und verbrenne den Kassenbon. Es kann sehr wichtig sein etwas verschwenderisch zu sein, wenn es dir dabei hilft, deine Freiheit zu bewahren.
- Schicke deine Bekenner/innenschreiben ausnahmslos nur an Bite Back (International) oder NAALPO (Anmerkung: BiteBack Germany nimmt sie ggf. auch an und leitet sie an Bite Back weiter – oder kontaktiere “Die Tierbefreier e.V.” , die seit Jahren Öffentlichkeitsarbeit für direkte Aktionen in Deutschland machen und Tierbefreier/innen auch mit Rechtshilfe unterstützen). Wenn du den Medien etwas zukommen lässt, wird die Polizei versuchen es zurückzuverfolgen (mit einer Vielfalt an Maßnahmen, wie zum Beispiel Forensische Untersuchungen, Schriftanalyse, Computerrückverfolgung, usw.), was auch funktionieren könnte. Ebenso könnten Medien bei dem Thema Tierbefreiung voreingenommen sein und es nur negativ darstellen. Am besten gibt man die Informationen nur an den Tierbefreiungs-Berichtserstattungsservice weiter.
- Wenn du ein Schreiben aufsetzt, könntest du die Aktion inhaftierten Aktivist/innen widmen (besonders denen, die eine verhältnismäßig lange - Haftstrafe absitzen und noch längere Zeit davon verbüßen müssen) oder Aktivist/innen die im Hungerstreik oder bei Aktionen ihr Leben gegeben haben. Dies könnte dazu führen, dass aus Angst vor zunehmenden Solidaritätsaktionen, künftige Strafen geringer ausfallen. Du könntest erwähnen, dass du weitere Aktionen ausüben wirst, bis Inhaftierte aus dem Gefängnis entlassen werden.
- Unterrichte alle Mitglieder über die Sicherheitsvorkehrungen, die in der Gruppe eingehalten werden müssen, beispielsweise wie sich alle bei einer Strafverfolgung zu verhalten haben usw.
- Alle in der Gruppe müssen sich damit einverstanden erklären, keine Informationen weiterzugeben, die andere in Schwierigkeiten bringen könnten. Bedenke, dass die Polizei Straferleichterungen versprechen könnte, um einzelne dazu zu bringen, andere zu verraten. (Das bedeutet nicht, dass diese Versprechen eingehalten werden.)
- Respektiere deine Mitstreiter/innen. Wenn jemand sich lieber an Befreiungen, Graffitis o.ä. beteiligen möchte und nicht an Bombenanschlägen oder Brandstiftung, weil dafür höhere Strafen zu erwarten wären, respektiere das. In vielen Fällen ist es auch taktisch klüger Brandstiftung zu unterlassen, da bei einer „erfolgreichen“ Strafverfolgung zukünftiger Aktivismus nicht mehr möglich wäre.
- Plane alle Aktionen geistesgegenwärtig. Rede weder in deinem zu Hause oder Fahrzeug noch dem zu Hause oder Fahrzeug anderer oder in der Nähe davon. Trage weder Mobiltelefon noch andere elektronische Geräte bei dir und stelle sicher, dass die anderen Personen dies ebenfalls nicht tun. Bestenfalls führt ihr eure Besprechungen außer Landes, abseits von Zivilisationsobjekten.
- Thematisiere direkte Aktionen weder über E-Mail, Internet-Chats, Telefon oder andere elektronische Kommunikationsgeräte. Polizeiliche Ermittler/innen können sich problemlos in diese Konversationen einhacken und haben auf diese Weise schon Aktivist/innen auffliegen lassen.
- Wenn möglich wähle für jede Planbesprechung eine andere Örtlichkeit. Wenn du ständig die gleichen Orte besuchst und bereits gegen dich ermittelt wird, können dort Wanzen versteckt werden (winzig klein, nicht sichtbar) die eure Gespräche aufzeichnen. Lasse dich bei der Auswahl des Besprechungsortes nicht von Bequemlichkeiten beeinflussen. Auch wenn ihr weit fahren müsst, ist es dennoch besser zu vorsichtig zu sein, als später im Knast zu landen.
- Wenn ihr in der Öffentlichkeit Planungen anstellen müsst, haltet euch draußen auf und bleibt in Bewegung, so seid ihr nicht so leicht abzuhören.
- Führt niemals Planungsgespräche in Gebäuden oder Fahrzeugen. Die Repressionsorgane haben zahlreiche Möglichkeiten Gespräche (auch Flüstern) in Häusern und Autos zu belauschen.
- Die Örtlichkeit und Geschwindigkeit (falls in einem fahrenden Auto) kann über ein Mobiltelefon nachverfolgt werden. Auch können Telefongespräche abgehört werden, sowie Gespräche, die in der Nähe von Telefonen (Mobil und Festnetz) stattfinden, auch wenn diese ausgeschaltet sind oder nur geflüstert wird. Dazu bedarf es keines direkten Zugangs zu dem Telefon, sondern es kann aus der Ferne veranlasst werden.
- Die Repressionsorgane können E-Mails, Chats, Forenbeiträge, usw. von ihren Computern und Internetprovidern aus verfolgen, selbst wenn die E-Mail Adressen und Profilangaben nicht mit den realen Gegebenheiten übereinstimmen. Pseudonyme sind wichtig, aber schützen nicht automatisch vor Strafverfolgung.
- Die Regierung hat in der Vergangenheit schon des Öfteren Briefe abgefangen, besonders, bei Personen von denen sie wissen, dass diese vegan oder Tierrechtler/innen sind, selbst wenn es keinen Grund zur Annahme gibt, dass diese illegal aktiv sind.
- Bespreche nichts an Telefon, Computer, usw. selbst wenn du verschlüsselte Worte verwendest, es ist zu gefährlich. Manche Aktivist/innen wurden für schuldig befunden, weil sie eine Textnachricht auf ihrem Mobiltelefon hatten, die besagte: “Es könnte noch was dauern, die Bienen schwirren gerade”, was als Andeutung dafür ausgelegt wurde, dass sich die Polizei in der Nähe eines Ortes aufhielt, wo eine Aktion stattfinden sollte. Die Ermittler/innen könnten versuchen deine Sprache zu entschlüsseln und deine Kommunikationswege herauszufinden. Wenn du Tierrechtsaktivist/in bist oder auch nur Veganer/in, könntest du potentiell schon ins Visier der staatlichen Repression geraten sein. Die Ermittler/innen gehen inzwischen sogar soweit, sich bei Vegan-Treffen einzuschleichen.
- Sei übervorsichtig. Vorsicht ist das oberste Gebot. Vergewissere dich immer, dass niemand unerwünschtes in der Nähe ist, wenn eine Aktion durchgeführt wird. (Werde aber auch nicht handlungsunfähig durch übermäßige Paranoia ;-)
- Lass dich nicht erwischen. Wenn das Risiko zu groß ist, gehe es nicht ein, du kannst den Tieren nicht helfen, wenn du eingesperrt wirst.
- Polizeispitzel verschaffen sich Informationen über Organisationen und stören sie gezielt, indem sie diese spalten und Treffen verwerfen, sowie die Privatleben einzelner Mitglieder durcheinander bringen und
Aktivist/innen Fallen stellen, indem sie diese dazu bringen heikle, illegale Aktionen auszuführen. Ironischerweise stören sie die Gruppen oft, indem sie dazu aufrufen Polizeispitzel zu enttarnen. Überprüfe sorgfältig die Herkunft von verstörenden Briefen, Gerüchten, Anrufen, usw. bevor du ihnen nachgehst. Befrage die angegebene Informationsquelle, ob diese tatsächlich dafür die Verantwortung trägt. Versuche nicht vermeintlichen Polizeispitzel oder Informant/innen ohne stichfeste Beweise zu enttarnen. Meist ist es besser Kritik an dem, was eine störende Person sagt und tut zu äußern, ohne Verdächtigungen aufzustellen.
- Vermeide es bei Aktionen erwischt zu werden, indem du diese nur mit Personen durchführst, die du gut kennst und denen du vertraust.
Kapitel 3: Wie du dich kleiden und was du mitnehmen solltest
- Um auf öffentlichen Demonstrationen Anonymität zu bewahren, könntest du gefakte Narben und eine Perücke tragen (diese müssen aber echt aussehen und passe auf, dass die Perücke nicht rutscht).
- Trage ein simples Sweatshirt und eine normale Hose. Außerdem kannst du einen Hut, ein Bandana oder ähnliches aufsetzen. Hut und Bandana sind für legale Proteste gut geeignet, doch für illegale Aktionen ist empfehlenswert eine Fullface-Skimaske zu tragen, da diese auch in Paniksituationen nicht verrutschen kann. Je nach illegaler Aktion, beispielsweise in der Stadt, kann eine Skimaske aber auch hinderlich sein und unnötigerweise Verdacht erregen (besonders bei unerwünschter Begegnung mit Passant/innen oder bei „zufälligen“ Durchsuchungen durch die Polizei auf dem Nachhauseweg).
- Ob
bei legaler oder illegaler Aktion, trage niemals Papiere oder
Gegenstände mit dir, die zu deiner oder der Identifikation deiner
Freund/innen führen können, wie zum Beispiel Geldbörse, Schmuck,
Adressbuch, Ausweis, usw. All diese Sachen können während den
Aktionen verloren gehen, bzw. irgendwo herausschauen.
Lasse diese
Sachen, sowie auch Mobiltelefon und andere elektronischen Geräte zu
Hause. Wenn du verheiratet bist, lasse auch deinen Ehering zu Hause,
selbst wenn du Handschuhe trägst. Vergewissere dich vor der Aktion,
dass deine Taschen leer sind.
- Bei öffentlichen Demonstrationen ist es sinnvoll, eine Maske sowie eine Kopfbedeckung zu tragen, da die Polizei dafür bekannt ist Demonstrationsteilnehmer/innen auszuspionieren, zu filmen und Protokoll über diese zu führen. Jedoch ist es in einigen Ländern illegal sich zu vermummen. In Deutschland ist dieses zum Beispiel der Fall (Vermummungsverbot). Im Winter helfen Schals, bei Halsschmerzen Halstücher und bei starker Sonne natürlich Sonnenbrillen, wobei auch diese bei manchen Veranstaltungen schon als Vermummung ausgelegt wurden.
- Für andere z.B. direkte Aktionen gilt:
- Trage gewöhnliche Kleidung, die dich vollständig bedeckt (normale, schwarze Schuhe/Stiefel mit schwarzen Schnürsenkeln ohne Logos und Leuchtstreifen (zu auffällig, weil sie Taschenlampenlicht von Verfolger/innen reflektieren), eine schwarze Fullface-Skimaske, ein schwarzes Sweatshirt, eine schwarze Freizeithose oder eine Jeans, schwarze Handschuhe).
- Da Schuhe einen größeren Wiedererkennungswert als Kapuzenpullover oder Freizeithosen aufweisen, sollten diese mit größerer Sorgfalt ausgewählt werden.
- Kaufe kurz vor der Aktion günstige, schwarze Schuhe ohne Logos. Je nach Brisanz der Aktion sollten diese nach Abschluss der Aktion verbrannt werden. Überlege selbst. Kaufe immer nur ein Paar Schuhe unmittelbar vor der Aktion und zahle mit Bargeld. Der Kassenbon wird so bald wie möglich verbrannt.
- Sei sehr vorsichtig, dass du nicht identifiziert werden kannst. Trage keinen Schmuck oder eine sichtbare Armbanduhr, usw.
- Es wird empfohlen einen Kapuzenpullover zu tragen, da du dann über deine Skimaske noch die Kapuze tragen und damit eine Stirnlampe bedecken kannst, zudem bietet diese bei langen Haaren noch zusätzlichen Schutz. Verlasse dich keinesfalls nur auf eine Kapuze. Da die meisten Überwachungskameras von oben filmen, ist das Tragen einer einfachen unbedruckten Baseballmütze vorteilhaft. Diese wirft einen Schatten über die Augen und macht sie unsichtbar für die Kameras von oben. Kapuzenpullover, Baseballmütze und ein festes, nichtrutschendes Tuch (alles in schwarz) das weit über die Nase gezogen werden kann, ist je nach Aktion, besonders in der Stadt oder bewohnten Gebieten, unauffälliger als mit einer Skimaske herumzulaufen. Bedenke allerdings, dass fast alle Städte, besonders die Bereiche der Innenstädte, komplett kameraüberwacht sind und du so von einem zum anderen Bildschirm wanderst.
- Bei Aktionen, bei denen die Gefahr groß ist, unbeteiligten Menschen zu begegnen, kann es sinnvoll sein, Wechselkleidung zu tragen, um bei einer möglichen Alarmierung der Polizei nicht identifizierbar zu sein, das heißt eine Jacke, die innen rot und außen schwarz ist und entsprechend gewechselt werden kann. Oder Kleidung bei sich zu tragen, die nach Aktionsende angezogen werden kann und die möglichst unterschiedlich zu der Kleidung ist, die bei der Aktion getragen wurde. Zu schwarz wäre der Kontrast, weiß oder neon, aber zumindest hell, andere Mütze bzw. keine Mütze, (Sonnen-)Brille oder keine...
- Trage keine Kleidung, an der Flecken, Tränen, oder ähnliches haftet. Diese können zu deiner Identifikation führen.
- Wenn du Tattoos, Verletzungen, Narben oder ähnliche Identifikationsmerkmale hast, achte darauf, dass diese bedeckt sind. Vermeide es dich an Handgelenken oder Knöcheln tätowieren zu lassen, da Hosenbeine oder Ärmel hochrutschen können und diese dann preisgeben.
- Trage wahlweise Knie- und Ellebogenschützer, für den Fall, dass du mal krabbeln musst, besonders, wenn du von der Polizei gejagt wirst (zum Beispiel, wenn du als möglichen Fluchtweg durch ein Loch in einem Zaun krabbeln musst).
- Vergewissere dich, dass deine Kleidung, besonders die Skimaske gut sitzt und nicht verrutschen kann.
- Stelle sicher, dass deine Haare unter der Maske und dem Shirt versteckt sind. Diese könnten sonst von Überwachungskameras erfasst werden oder du könntest am Tatort welche verlieren.
- Reinige deine Kleidung und dein Werkzeug stets vor und nach einer Aktion. Es könnten sich sonst Haare aus deiner Kleidung lösen, die zu deiner Identifikation führen können. Zudem können an deinen Handschuhen haftende Schweißpartikel dasselbe bewirken. Gleichermaßen solltest du auch keine Beweisspuren vom Aktionsort an deinen Klamotten haben.
- Deine Maske darf nur Aussparungen für die Augen haben, am besten zwei Löcher anstatt eines Schlitzes. So ist es schwerer dich zu identifizieren und die Maske kann nicht so leicht verrutschen.
- Trage die Stirnlampe über der Skimaske und ziehe die Kapuze von deinem Kapuzenpullover über diese. Auf diese Weise kann das Licht von den Überwachungskameras nicht so leicht erfasst werden und du bist schwerer zu orten.
- Wenn deine Hautfarbe von der Hautfarbe der meisten Menschen in deiner Region abweicht, zeige diese nicht. Trage eine Sonnenbrille, die nicht dem Stil entspricht, den du privat vorziehen würdest. Sei vorsichtig, dass diese nicht runter fällt, da ihr Haare oder Schweiß anhaften können, was deine DNS verrät.
- Trage Elektriker/innenhandschuhe oder Latexhandschuhe unter einem Paar Baumwollhandschuhen. Schweiß beinhaltet DNS und kann durch Stoffhandschuhe und Latexhandschuhe durchdringen, daher ist es am Besten, wenn du beide miteinander kombinierst. Latexhandschuhe und Stoffhandschuhe sind aufgrund ihrer Herkömmlichkeit am schlechtesten zu identifizieren und daher am ehesten zu empfehlen. Jedoch ist es ratsamer zum Durchtrennen von elektronisch geladenen Zäunen oder dem Bezwingen von Stacheldraht, usw. Elektriker/innenhandschuhe zu tragen. Falls die Möglichkeit besteht von einem ängstlichen Tier gebissen zu werden, trage Handschuhe, die einen Biss abwehren können, da es sehr schlimm wäre, wenn du am Tatort Blut hinterlassen würdest.
- Trage gewöhnliche Turnschuhe oder Stiefel, die nicht so einfach auf dich zurückzuführen sind. Verbrenne diese so bald wie möglich nach der Aktion.
- Anders als Sweatshirts, Hosen, usw. unterscheiden sich Schuhe viel zu sehr von einander, was das Sohlenprofil und die Aufmachung angeht. Außerdem nutzt sich die Sohle sehr individuell ab. Wichtig ist, dass die Schuhe gut sitzen und dir einen guten Halt bieten, falls du mal vor der Polizei flüchten musst. Die Schuhe sollten schwarz sein und schwarze Schnürsenkel haben, sowie keine Logos aufweisen, für den Fall, dass du vor der Aktion mit ihnen gesehen wirst oder diese nicht direkt nach der Aktion verbrennen kannst.
- Für den Fall, dass eure Gruppe sich während der Aktion splittet, könnte es wichtig sein, Armbanduhren zu tragen, um zu einem vereinbarten Zeitpunkt wieder zusammenzufinden. Vergewissert euch, dass eure Uhren synchron laufen und nicht einfach sichtbar sind.
- Stelle sicher, dass ihr das benötigte Equipment mitnehmt. Dinge, die in den meisten Fällen berücksichtigt werden sollten sind:
Ein voller Benzintank, Reserveschlüssel, Reservereifen und andere Sachen, die wichtig sein könnten, falls das Auto kaputtgehen sollte. Stirnlampe, Taschenlampe, Seitenschneider, Dietrich (für Tor oder Tür), Superkleber (mit kleingeschnittenen Büroklammerstückchen für zusätzliche Effektivität beim Schlösser zukleben), Sprühlack, Hammer, Vorschlaghammer, Axt, Spitzhacke, Säge (für Labortüren), Kettensäge, Bohrmaschine oder Kreissäge (für Labortüren), Brecheisen, Geld um eventuelle Augenzeug/innen zu schmieren, Benzin/Gas/Sprengstoff, Armbanduhr, Erste-Hilfe-Koffer, Kompass, Plastiksäcke um Equipment/Kleidung zu entsorgen, Walkie-Talkie (Vorsicht, die Polizei könnte eure Frequenz abhören, wenn sie in der Nähe ist), Radioscanner (um Frequenzen von Lokal- und Bundespolizei abzuhören), Wanzenfinder/Handy-Detektor (um Routenkontrollgeräte aufzuspüren), GPS-Blocker (um Ortungsgeräte abzuwehren), Lupen, unmarkierter, detaillierter Straßenplan (wenn du Markierungen vornimmst, können diese als Beweismittel gegen dich verwendet werden), unmarkierter, detaillierter Plan vom Ort der Aktion, Rucksack worin die Sachen getragen werden können (gute Qualität, die nicht so leicht reißt, ohne Logos in einfacher, schwarzer Ausführung) und Käfige für gerettete Tiere.
-
Alle Sachen sollten so herkömmlich/unnachvollziehbar wie möglich
sein.
- Beseitige die Sachen, wenn die Notwendigkeit besteht:
Vorsicht bei der Beseitigung: Lasse dich nicht von anderen Menschen
oder Überwachungskameras dabei sehen. Packe die zu beseitigenden
Sachen in Plastiksäcke und werfe diese in verschiedene
Müllcontainer. Verbrenne zumindest die Dinge, die in ihrer Art eigen
sind, wie zum Beispiel Schuhe und Rucksäcke. Beachte, dass deine
Kleidung, insbesondere Schuhe und Handschuhe Reste von Erde usw. an
sich haften haben werden, daher sollte die Ausrüstung im Allgemeinen
verbrannt werden.
- Wasche deine Kleidung stets unmittelbar vor
und sofort nach einer Aktion.
- Verlasse dich nicht auf Radio-Frequenz-Detektoren oder GPS-Blocker. Nutze diese nur als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme, lasse aber nicht die anderen Sicherheitsvorkehrungen außer Acht, die du ohne diese Hilfsmittel ergreifen würdest.
- Nehme nur die Ausrüstungsgegenstände mit, die auch wirklich gebraucht werden. Überflüssige Sachen sind nur unnötiger Ballast und bergen ein zusätzliches Risiko darin, verlorenzugehen und auf dich zurückverfolgt zu werden.
- Wähle dein Equipment in der kleinst möglichen Ausführung. Nimm zum Beispiel einen kleinen Seitenschneider, dessen Vorteil es ist, besser getragen werden zu können und eventuell besser vor möglichen Augenzeug/innen, Überwachungskameras oder auf dem Weg zu einer Aktion im Auto vor der Polizei versteckt werden kann.
- Sprecht euch rechtzeitig ab, wer was mitbringt.
- Trage keine Kleidung mit ALF-Logo. Zum einen, weil man dich damit besser wiedererkennen kann und zum anderen, weil eine mögliche Haftstrafe höher ausfallen kann, wenn du mit der ALF in Verbindung gebracht wirst.
- Wenn du Aktionsgut kaufst, (Maske, Seitenschneider, Sprühlack, Superkleber, Stirnlampe, Dietrich, Vorschlaghammer, usw.) kaufe die Sachen jeweils in verschiedenen Läden und zahle bar.
- Verbrenne die Kassenbons.
- Sei vorsichtig, wie du Equipment und deren Verpackungen entsorgst. Schmeiße nicht mehrere Skimasken, Verpackungen von Seitenschneidern, schwarze Sweatshirts, usw. in den gleichen Container. Verbrenne die Verpackungen und entsorge die Skimasken in Plastiksäcken eingewickelt. Schmeiße diese in verschiedene Müllcontainer, um sie schwerer miteinander in Verbindung zu bringen. Es sind bereits in Mülltonnen gefundene Sachen gegen Aktivist/innen verwendet worden.
- Verbrenne alles was geht. Besonders Schuhe und andere spezielle Sachen. Falls möglich, verbrenne alle Klamotten. Mülltonnen sollten nur den Dingen dienen, die nicht verbrannt werden können oder im Notfall, um schnell Beweismaterial los zu werden. Dies ist besonders bei Brandstiftung und anderen riskanten Aktionen angebracht, da die Möglichkeit gefasst zu werden höher ist und die mögliche Strafe auch sehr hoch ausfallen würde.
- Lasse für den Fall einer Durchsuchung keine verdächtigen Sachen bei dir zu Hause oder im Auto liegen, doch verstecke auch nichts, das würde wiederum zu verdächtig sein. Lagere deine Maske bei deinen anderen Winterklamotten, den Seitenschneider und Hammer bei den anderen Werkzeugen (falls nötig schaffe dir zur Tarnung noch weitere Werkzeuge an), den Sekundenkleber kannst du zu deinen anderen Klebstoffen und Scheren packen, usw.
- Nehme niemals ein Mobiltelefon zu einer Aktion mit und vergewissere dich, dass die anderen das Gleiche tun. Die meisten Mobiltelefone haben eingebaute GPS-Verfolgungssysteme, welche in den meisten Fällen sogar funktionieren, wenn das Telefon ausgeschaltet ist oder der Akku leer ist.
Kapitel 4: Die Aktionsplanung
- Vor der Durchführung einer Aktion sollten, für den Fall einer Verhaftung, alle privaten Angelegenheiten geregelt sein. Falls du sogenannte Haustiere hast, kläre vorzeitig ab, wo bzw. von wem diese in der Zeit einer möglichen Inhaftierung versorgt werden können. Das bedeutet NICHT, dass du die jeweilige Person davon unterrichten sollst, dass du illegale Aktivitäten planst oder darüber nachdenkst, zukünftig in solche involviert zu sein. Überlege lediglich, wer dafür in Frage kommen könnte, im Falle einer Inhaftierung bezüglich deiner Tiere um Hilfe gebeten zu werden. Diese Person sollte natürlich nicht selber in illegale Aktivitäten, egal welcher Natur, verwickelt sein und sich auch möglichst nicht in der Tierrechtsszene bewegen.
- Plane alles sehr genau. Die erste Aktion nach Gründung eurer Gruppe sollte nicht vor Ablauf einiger Monate durchgeführt werden. Ihr solltet alle ausreichend Zeit haben, um euch gut zu informieren, auszurüsten, usw.
- Erstellt einen Plan, der so sicher ist wie nur möglich, aber geht niemals davon aus, dass er perfekt sei – es bleibt immer ein Restrisiko zu scheitern.
-
Macht
alle Planungen immer gegenwärtig (nicht virtuell am Computer) und
niemals zu Hause oder im Auto oder in der Nähe dieser, sowie auch
nicht bei anderen Tierbefreiungsaktivist/innen. Tragt während
solcher Gespräche auch keine Mobiltelefone oder andere
elektronischen Geräte bei euch und achtet darauf, dass sich solche
auch nicht in eurer Umgebung befinden. Für Planungsgespräche sind
Orte vorzuziehen die im besten Fall außer Landes und weit weg von
Zivilisationsobjekten sind.
SPRECHT
NIEMALS IN GEBÄUDEN ODER FAHRZEUGEN.
(Mehr dazu im Kapitel 2
Sicherheitsvorkehrungen.)
- Bitte jede/n deiner Gruppe diesen oder einen inhaltlich ähnlichen Artikel zu lesen und beachtet JEDES kleinste Detail.
- Seht euch Videoclips von direkten Aktionen an (sucht z.B. bei “Youtube” nach “Animal Liberation”), um euch weitere Eindrücke zu verschaffen. (Seid euch aber immer bewusst, dass eure Internetaktivität rekonstruierbar ist.)
- Überlege genau, welchen Zweck du mit deiner Aktion verfolgst, bevor du die Einzelheiten planst, um die höchstmögliche Effektivität zu erlangen. Berücksichtige die Kosten, das Risiko zu scheitern und das damit verbundene drohende Strafmaß (z.B.: Begehe keine Brandstiftung, wenn du ohne den Einsatz von Feuer den gleichen Schaden anrichten kannst. Das Strafmaß für Brandstiftung ist nämlich verhältnismäßig hoch). Gehe kein unnötiges Risiko ein.
- Stelle sicher, dass der Nutzen einer Aktion in einem guten Verhältnis zu den damit verbundenen Kosten und Risiken steht. Wenn du eine Jagdhütte in Brand steckst, besteht das Risiko, Insekten, kleine Nagetiere und eventuell in der Hütte befindliche „Haustiere“ zu töten und sogar dabei die Umgebung in Brand zu setzten.
- Wenn du eine Tat begehst, die ein großes Risiko birgt gefasst zu werden, besteht die Möglichkeit eine Haftstrafe absitzen zu müssen, was zur Folge hätte, dass du erst mal keinem Tier mehr helfen kannst und in Zukunft potentiell unter Verdacht stehen bzw. beobachtet wirst.
- Öffentlich Konsument/innen zu kontaktieren kann auch ein effektiver Weg sein gegen die Tierausbeutungs-(Nahrungsmittel)industrie vorzugehen, da dieser Industriezweig von sehr vielen Menschen getragen und finanziert wird. Öffentlicher Aktivismus kann sehr effektiv gegen Pelz, Leder, Zoos und Zirkusse sein, da den meisten Menschen nicht bewusst ist, wieviel Tierleid damit verbunden ist. Z.B. durch Aufklärung das Verhalten von Menschen zu verändern, kann nachhaltiger sein als eine Direkte Aktion, da zumindest im kapitalistischen System Angebot, Nachfrage und Tierquälerei einander bedingen. Keinesfalls sollen hier aber zwei Aktionsformen gegeneinander ausgespielt werden. Welche jeweils die beste bzw. effektivste ist entscheidet ihr selbst.
- Gezielte direkte Aktionen oder Demonstrationen sind am wirksamsten gegen „kleinere“ Betriebe. Darunter fallen Pelzfarmen, Tierversuchslabore, Zirkusse, Züchter/innen (für Versuchs- oder Haustiere), Gerbereien und Fast Food Restaurants. Demgegenüber sind bei Kaufhausketten eher Kampagnen wirkungsvoll, da sie zur Wahrung ihres „guten Rufs“ leichter auf einen Teil ihres Sortiments (in dem Fall z.B. Pelz) verzichten können.
So gibt es z.B. zunehmend weniger Kaufhausketten, die noch Pelze verkaufen oder nur noch ein paar dutzend Zirkusse mit Tieren und eine einzige, gezielte Aktion könnte dazu führen, dass eine Kaufhauskette Pelz aus ihrem Sortiment nimmt oder der jeweilige Zirkus Tiere aus dem Programm nimmt oder für immer schließen muss. Grundsätzlich gilt im kapitalistischen System aber: „Nachfrage bestimmt das Angebot.“
- Involviere nicht unnötig viele Teilnehmer/innen in eine Aktion, lass aber auch keine wichtigen, sekundären Positionen aus (wie zum Beispiel Späher/innen). Je mehr Leute teilnehmen, desto größer ist das Risiko aufzufliegen oder während der Aktion getrennt zu werden. Zudem gehen unnötig viele Personen ein Risiko ein.
- Wenn du z.B. in eine Pelzfarm einsteigst, ist es besonders schadvoll für die Farmbetreiber/innen, wenn du die Zuchtkarten zerstörst, da diese einen immensen Wert für die Besitzer/innen darstellen und eine Zerstörung dieser eine Schließung der Farm zur Folge haben könnte. Eine solche Tat hat meist schon einen größeren Nutzen für die Tierrechtsbewegung als die Tierbefreiung an sich. Was nicht bedeuten soll, dass die Tierbefreiung unwichtig wäre. Ganz im Gegenteil, für die befreiten Individuen ist es lebensnotwendig nicht weiter in Gefangenschaft vegetieren zu müssen!
- Es
ist besonders wichtig die Teilnehmer/innenanzahl, bei Aktionen die
ein verhältnismäßig hohes Risikopotenzial bergen gefasst zu werden
oder bei denen lange Haftstrafen drohen (zum Beispiel bei
Brandstiftung), auf ein Minimum zu beschränken. Wenn nötig kannst
du mehrere sehr vertrauenswürdige Personen in die Planungen
einbeziehen, doch die Durchführung an sich nur von ein oder zwei
geschehen lassen.
Nochmals: Vergesse nicht die Wichtigkeit von
passiven Aktionspartner/innen wie zum Beispiel
“Schmieresteher/innen”, usw. doch wähle stets nur ein Minimum an
Mitstreiter/innen.
- Wenn möglich führe die Aktionen in Städten oder Gegenden aus, die nicht in der Nähe deines Wohnortes liegen. Die Aktionsorte sollten so weit weg wie nur möglich sein.
- Wenn du in einer anderen Stadt übernachten musst, gehe auf keinen Fall in ein Hotel. Übernachte auf einem Campingplatz wo sich nur wenige Menschen aufhalten. Vermeide es deine Personalien unnötigerweise herauszugeben oder gib falsche an (aber nicht bei der Polizei).
- Wenn du dich zwischen zwei Zielobjekten nicht entscheiden kannst, dann wähle jenes, bei dem das Risiko erwischt zu werden geringer ist. Zum Beispiel wenn du weißt, dass die vorhandenen Sicherheitsstandards bei dem einen Objekt niedriger sind, dann entscheide dich für dieses.
- Kontaktiere weder vor noch nach einer Aktion das jeweilige Unternehmen bezüglich ihrer grausamen Praktiken an Tieren (oder aus anderen Gründen). Dieses könnte dich verdächtig machen. Du solltest entweder öffentlich oder im Untergrund gegen ein bestimmtes Angriffsziel vorgehen, keinesfalls beides.
- Versuche dich in die Denkweise von Strafverfolger/innen hineinzuversetzen, denn sie werden eine Vielzahl an Taktiken ausprobieren um dich festnehmen zu können, auch für legalen Aktivismus.
- Fange mit wenig riskanten Aktionen an, wie zum Beispiel Türschlösser zukleben, Parolen sprühen, Sticker aufkleben oder andere simple Sachen, wie z.B. Tierfallen entschärfen. Arbeite dich hoch zu Aktionen mittleren Risikos, wie z.B. Hochsitze zerstören oder kleine Pelzfarmen mit geringem Sicherheitsaufkommen anzugreifen. Warte bis du so erfahren mit Aktionen bist, dass du dir zutraust in gut gesicherte Schlachthöfe, Mastbetriebe, Läden oder Laboratorien einzubrechen.
- Brandstiftung, Sabotage, Vandalismus und ähnliches ist nicht zwingend notwendig. Befreiungen sind super und nicht mit so hohen Strafen behaftet.
- Während du einen Aktionsplan erstellst, solltest du dir überlegen, wie du dich vor dem Gesetz schützt und dieses bis zum Abschluss der Durchführung im Kopf behalten. Das kann etwas sehr simples sein wie eine Skimaske, die dein Gesicht vor Überwachungskameras schützt oder etwas, das mehr Wissen erfordert wie das vorherige Abschalten von Überwachungskameras und Alarmanlagen.
- Beschaffe nach Möglichkeit die Lagepläne oder Baupläne des Zielobjektes/ortes. Nehme dazu nicht deinen eigenen Computer zur Hilfe oder einen anderen, der mit dir in Verbindung gebracht werden kann.
- Nachdem ein grober Plan erstellt wurde, erkunde die Gegend, wo die Aktion stattfinden soll. Suche Fluchtwege für den Fall, dass etwas schief läuft. Halte Ausschau nach Wachpersonal oder Polizeistreifen in der Umgebung und vergewissere dich, dass diese während der Aktion nicht in der Nähe sind.
- Mache den ersten Lagecheck tagsüber, um dich mit der Gegend vertraut zu machen. Schaue nach Überwachungskameras, Alarmanlagen, Stolperdrähten, usw.
- Schneide während der Erkundung keine Löcher in Zäune oder ähnliches, was ein Indiz für eine Erkundung wäre. Falls doch, wird dies zur Folge haben, dass die Gegend für sehr lange Zeit sehr stark bewacht werden wird. Wenn die Aktion nachts durchgeführt wird, (was der Fall sein sollte) mache einen weiteren Lagecheck in der Nacht.
- Wenn du noch unsicher bist, führe noch weitere Lagechecks durch, doch nur so viele wie unbedingt nötig sind, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen.
- Suche dir für den Notfall die besten und dunkelsten Verstecke über die Strecke des Hin- und Rückweges verteilt.
- Trage während der Erkundungen nicht die Kleidung, die du bei der Aktion tragen wirst. Trage normale Straßen- oder Joggingkleidung und versuche nicht verdächtig zu wirken. Fahre oder gehe nicht mehrmals direkt hintereinander am Objekt vorbei, sondern mache eine Joggingrunde.
- Wenn möglich vermeide es während des Lagechecks gesehen zu werden. Verstecke dich in einem Graben oder Gebüsch, wenn du ein Auto hörst. Wenn du aber schon gesehen wurdest, mache keine Anstalten dich zu verstecken, da dieses zu verdächtig ist. Entscheide aus der Situation heraus, was zu tun ist.
- Wenn möglich kontrolliere (ohne verdächtig zu sein) vorzeitig die Gegend zu der Uhrzeit, zu der die Aktion geplant ist, auf Polizei.
- Trage keine ALF-Applikationen.
- Suche entweder frühzeitig oder direkt vor Durchführung der Aktion (so wie es am besten ist) nach Eingängen und Fluchtwegen, Müllcontainern, um Aktionshilfsmittel los zu werden (wenn möglich nicht alles in den gleichen Behälter werfen), Überwachungskameras, Alarmanlagen, Stolperdraht, das beste/dunkelste Versteck (für den Notfall), usw.
- Sei sehr vorsichtig bei deinen Erkundungsarbeiten und führe nicht mehr Lagechecks durch als unbedingt notwendig. Verhalte dich unauffällig, es wurden schon Aktivist/innen überführt, weil sie bei Lagechecks vor Aktionen gesehen wurden und sich verdächtig verhielten. Wenn möglich sollte ein Großteil der Erkundungsarbeiten längere Zeit vor der Aktionsdurchführung gemacht werden.
- Wenn die Erkundungen abgeschlossen sind, präzisiere den Aktionsplan und gehe ihn mehrmals mit deinen Mitstreiter/innen durch, bis jede/r genau weiß, was zu tun ist. Erarbeitet zusammen einen detaillierten Endplan, DOCH SCHREIBT DIESEN NICHT AUF UND NEHMT IHN AUF KEINEN FALL MIT.
- Stellt sicher, dass alle Beteiligten mit dem Plan einverstanden und mit den Details vertraut sind (nehmt Veränderungen vor falls nötig). WEIHT NIEMANDEN IN DEN PLAN EIN, DER NICHT AKTIV DARAN BETEILIGT SEIN WIRD, außer einer möglichen Person, die auf Bereitschaft gehalten werden wird (siehe im unteren Teil des Abschnitts).
- Überlegt wie viel Zeit ungefähr jeder Part der Aktion brauchen wird.
- Erstellt Notfallpläne um zu wissen, was zu tun ist, falls etwas schief läuft. Lasst ihr eventuell von der geplanten Aktion ab? Ändert ihr eure Vorgehensweise? Wählt ihr ein anderes Zielobjekt?
- Sprecht euch darüber ab, wo ihr euch im Falle einer Trennung wiedertrefft. Der Treffpunkt sollte ein gutes Stück von dem Aktionsort entfernt liegen, am besten 3km oder mehr.
- Beziehe in die Planungen mit deiner Gruppe Notfall-Fluchtwege und Notfallpläne ein.
- Gehe die ausgewählten Notfall-Fluchtwege tagsüber ab. In der Nacht kann man leicht die Orientierung verlieren. Schaue auf eine Landkarte und gehe die Route mehrmals durch. Der Weg sollte nicht so leicht nachvollziehbar sein um zu verhindern, dass die Polizei dir folgt und dich am Treffpunkt findet.
- Ihr solltet, wenn möglich, nicht in die Nähe des Aktionsortes fahren oder dort parken. Weder während der Erkundung, noch der Aktionsdurchführung. Die Regierung hat schon öfters Ortungsgeräte an den Autos von Aktivist/innen angebracht. Überlege dir, ein Radio-Funk-, bzw. HF/RF Detektor (Anmerk.: auch Wanzenfinder oder Handy-Detektor genannt, siehe Anbieter Inland) anzuschaffen, wenn du entsprechende Vermutungen hast. (Beachte, dass viele Detektoren keine Signale von Ortungsgeräten auf hoher Ebene aufnehmen können). Ortungsgeräte wurden schon in Form von verwirrten Drähten und am hinteren Stoßdämpfer angebrachter Elektronik gefunden.
- Überlege dir, einen GPS-Blocker zu verwenden.
- Sei vorsichtig, wo du parkst (besonders während der Aktion). Sei außer Sichtweite von Überwachungskameras und lass dich nicht dabei sehen, wie du aus dem Auto aussteigst und wie du Equipment oder einen Rucksack trägst.
- Kenne die Zeiten in denen das Zielobjekt geöffnet ist und stelle sicher, dass niemand da sein wird. Vergesse nicht, dass Pförtner/innen oder Security auch außerhalb der Öffnungszeiten im Dienst sind usw.
- Führe die Aktion in der Nacht durch, wenn die Gefahr der Anwesenheit mögliche Augenzeugen, die die Polizei rufen könnten oder Beweismaterial als deines identifizieren könnten usw., am geringsten ist. Am besten zwischen 02:00 Uhr und 04:00 Uhr.
- Überlegt euch, ob ihr eine/n Wortführer/in bestimmen wollt, für den Fall, dass eine schnelle Entscheidung getroffen werden muss. (Zum Beispiel wenn ihr von der Polizei entdeckt und gejagt werdet. Lasst ihr euch auf ein Gefecht ein? Rennt ihr weg? Bleibt ihr als Gruppe zusammen oder teilt ihr euch auf?)
- Entscheidet vorzeitig, wer was mitbringt, einschließlich Umgebungsplan.
- Bringt keine Mobiltelefone oder andere elektronische Geräte mit. Weder zu den Lagechecks noch zu der Aktionsdurchführung. Achtet auch darauf, dass sich keine Mobiltelefone im Fahrzeug befinden, da diese lokalisierbar sind und Telekommunikationsfirmen meist bereitwillig Aufenthaltsorte und -zeiten an die Behörden weitergeben.
- Dränge keine/n dazu (egal ob Teil deiner Gruppe oder der Tierbefreiungsszene oder nicht) an Aktionen teilzunehmen, insbesondere wenn die Person krank, erschöpft, gestresst, oder ähnliches ist. RISKIERE NICHT DEINE SICHERHEIT UND FREIHEIT.
- Wenn du Aktionsmaterial kaufst, pass auf, keine Fingerabdrücke darauf zu hinterlassen. Trage, wenn es nicht verdächtig ist, im Winter und Herbst Handschuhe während des Kaufs. Zahle mit Bargeld und verbrenne den Kassenbon.
- WASCHE DIE SACHEN ZU HAUSE AB UND BERÜHRE SIE DANN NUR NOCH MIT HANDSCHUHEN. Wasche deine Klamotten und dein Aktionsmaterial unmittelbar vor jeder Aktion.
- Falls sich irgendjemand nicht gut genug auf die Aktion vorbereitet fühlt, unsicher ist oder es irgendwelche Unklarheiten gibt, kümmere dich darum, auch wenn das bedeuten würde, den Aktionstermin zu verlegen oder die Aktion komplett abzusagen.
- Wenn ein/e Teilnehmer/in krank wird, sich verletzt oder sich von einer Krankheit oder Verletzung erholt oder auch nur ausgelaugt ist oder in irgendeiner anderen Art und Weise für die Aktion hinderlich sein könnte, SAGE DIE AKTION AB. Es ist das Risiko nicht wert.
- Wenn irgendetwas dazwischen kommt, sei es, dass du Informationen erhalten hast, die sich mit deinen Plänen überlagern, oder sonstiges, verschiebe die Aktion oder sage sie komplett ab. RISKIERE KEINE VERHAFTUNG.
- Wenn der Plan ins Wasser fällt und die Aktion abgesagt wird oder nicht nach Plan durchgeführt werden kann, akzeptiere das einfach. Viele Aktivist/innen sagen, dass die meisten geplanten Aktionen niemals durchgeführt wurden, weil etwas Unerwartetes dazwischen kommt. Lass dich davon nicht entmutigen – überarbeite deinen Plan einfach, oder mache einen ganz neuen.
- Wenn du die Aktion in letzter Sekunde absagen musst, (zum Beispiel während du mit den Anderen zur Aktion fährst) tue dies nicht im Fahrzeug. Drehe einfach um und sage den Anderen später wieso.
- Sprecht vorher ab, dass für den Fall, dass der/die Fahrer/in einfach umdreht oder anders abbiegt als geplant, keinesfalls im Auto nachgefragt oder darüber gesprochen wird.
- Es könnte von Vorteil sein, für den Fall, dass etwas schief läuft, eine Notfallnummer eines Eingeweihten dabei zu haben. Das sollte jemand sein, der/die nicht direkt an der Aktion beteiligt ist, aber bereit ist euch irgendwo abzuholen, falls ihr flüchten müsst oder sonstiges dazwischen kommt. Vergesst nicht, die Regierung zapft Mobiltelefone an (Geheimsprache anzuwenden ist nicht unbedingt gut genug. Denn wenn du bereits als verdächtig eingestuft wurdest, könnten sie herausfinden, wovon du sprichst oder das, was du sagst entsprechend auslegen, selbst wenn es anders gemeint war).
- Vergewissere dich vor der Aktion, dass bei dir zu Hause nichts herumliegt, was die Polizei nicht finden sollte. Versuche solche Dinge an Orten zu deponieren, wo die Polizei sie nicht finden wird, wenn sie dein zu Hause oder Auto durchsuchen. Unter diese Dinge fallen Stadtpläne, Aktionspläne (Aktionsplanungen sollten gar nicht erst aufgeschrieben und Stadtpläne keinesfalls markiert werden), Leitfäden zu direkten Aktionen, Tagebücher und persönliches wie z. B. Adressbücher, Drogen, usw. (Aktivist/innen sollten ohnehin besser auf Drogen verzichten).
- Wenn du diesen oder einen anderen Leitfaden zu direkten Aktionen verwendest oder Informationen zu Tierbefreiungen oder Lagepläne hast, nehme keine Markierungen daran vor (wie zum Beispiel den Aktionsort oder die Route einzeichnen oder Textzeilen in einem Leitfaden markieren). Das ist zu offensichtlich falls die Unterlagen gefunden werden.
- Besuche einige Tage vor und nach der Aktion keine ALF- oder ELF-Websites oder andere Tierrechtsseiten, besonders dann, wenn du für gewöhnlich diese Seiten gar nicht besuchst. Vermeide es kurz vor der Aktion virtuelle Leitfäden zu direkten Aktionen zu öffnen.
- Schlafe die letzten paar Nächte vor der Aktion gut und viel, du wirst in der Nacht, in der die Aktion durchgeführt wird wahrscheinlich gar keinen Schlaf haben können und musst hellwach und munter sein. Suche vor der Aktion deine Kleidung, Schuhe, Ausrüstung, usw. nach Ortungsgeräten ab.
- Suche manuell alles durch und wenn möglich verwende noch zusätzlich einen Radio-Frequenz-Detektor.
- Lasse zwischen den Durchführungen von Aktionen immer einige Zeit verstreichen. Die Polizei wird lokale Aktivist/innen wachsam beobachten und merken, wann welche Nacht für Nacht unterwegs sind. Es ist bekannt, dass Ermittler/innen verdächtige Aktivist/innen monatelang beobachten und über lange Strecken verfolgen. Wenn es in deiner Region viele Aktivist/innen gibt oder die Aktionen stets weit von dir entfernt sind, bist du dafür nicht so sehr gefährdet, aber trotzdem ist dies nicht auszuschließen.
Kapitel 5: Die Aktion
- Trage kein Mobiltelefon oder anderes elektronisches Gerät bei dir und vergewissere dich, dass sich im Auto ebenfalls keines befindet. Lasse solche Sachen zu Hause.
- Wenn ihr mit einem Auto fahrt, dann achtet darauf, dass es vollgetankt ist. Überprüft ob alle Scheinwerfer und Lichter am Auto funktionieren, um der Polizei keinen Grund zu geben euch anzuhalten. Es sollten auf keinen Fall Sticker am Auto angebracht sein.
- Achtet darauf, dass ihr auf dem Weg zur Aktion oder auf dem Rückweg nicht von Polizei oder Zivilpolizei verfolgt werdet. Wenn ihr verfolgt werdet, sagt die Aktion ab.
- Achtet darauf, dass eure Aktionskleidung gut sitzt. Schnürt eure Schuhe so fest, dass ihr nicht über die Schnürsenkel stolpern könnt und sie euch einen guten Halt bieten. Dies ist besonders wichtig, wenn ihr mal rennen müsst. Wenn du eine Kopfbedeckung trägst, pass auf, dass diese nicht herunterfällt. Ziehe den Reißverschluss deines Rucksacks komplett zu ohne eine Lücke zu lassen. Pass auf, kein Werkzeug oder anderes zu verlieren. Achte darauf, dass deine Maske nicht irgendwo hängen bleibt und dadurch heruntergezogen wird, dies könnte von Überwachungskameras aufgezeichnet werden.
- Lasse dich nicht ohne Maske von Überwachungskameras einfangen und lasse sie auch dein Auto nicht erfassen. Sei daher sehr achtsam, wo du dein Auto parkst.
- Lasse dich nicht von Kameras oder Menschen sehen, wie du mit Aktionsausrüstung oder Rucksack aus dem Auto aussteigst. Ziehe die Ausrüstung erst an, wenn du das Auto verlassen hast.
- Die Autoschlüssel sollten in der Nähe des Autos versteckt werden. Wenn die Person mit dem Autoschlüssel gefasst würde, wären alle anderen aufgeschmissen.
- Wenn euer Zeitplan es erlaubt, schaltet nach der Ankunft auf dem Parkplatz alle Lichter aus und gewöhnt eure Augen für 20 Minuten an die Dunkelheit.
- Wenn es Zäune zu überwinden gibt, seid sehr vorsichtig keinen Lärm zu verursachen. Pelzfarmbetreiber/innen (und oft auch andere) legen die Oberflächen der Zäune oft mit Aluminium aus, was bei Bewegung sehr viel Lärm auslöst. Eine bessere Lösung wäre es den Zaun mit einem Seitenschneider zu bearbeiten.
- Schaue vorsichtig um die Ecken, bevor du eine Gasse oder einen Raum betrittst oder auch nur daran vorbeigehst, selbst wenn du das Gefühl hast, alleine zu sein. Vorsicht ist oberstes Gebot.
- Wenn du jemanden siehst, beende die Aktion.
- Halte Ausschau nach Überwachungskameras, Stolperdrähten, Alarmanlagen, usw. Das sollte bereits beim Lagecheck überprüft worden sein, doch vergewissere dich während der Aktion zusätzlich, falls dir etwas entgangen sein sollte.
- Hinterlasse ALF-Logos oder andere Gruppenlogos/Kürzel nur sehr bedacht. Würdest du gefasst werden, könnte deine Strafe härter ausfallen, weil du als Teil einer terroristischen Vereinigung gelten könntest.
- Spreche niemals während einer illegalen Aktion, wenn es nicht zwingend notwendig ist, da Kameras oder eventuelle Zeugen deine Stimme vernehmen könnten. Wenn du sprechen musst, tue dies nicht in deiner gewöhnlichen Umgangssprache und nutze auch keine Worte die du üblicherweise gebrauchst. Verstelle deine Stimme und spreche deine Partner/innen nicht mit Namen an. Überlegt euch vorzeitig Code-Namen. Diese könnten aus gewöhnlichen Namen, Zahlen, Buchstaben oder sonstigen Wörtern bestehen. Nutzt diese Code-Namen ausschließlich während der Aktion und ändert sie für jede Aktion um.
- Wenn an einer Aktion sehr viele Aktivist/innen beteiligt sind, ist es sehr schwer sich Code-Namen zu merken oder die einzelnen Personen auseinanderzuhalten. Da ist es am besten, wenn jede/r eine Nummer auf das Oberteil klebt. Auf diese Weise ist es möglich, gut zu kommunizieren. Dessen muss sich aber auch jede/r bewusst sein, um entsprechend zu reagieren. Passt auf, dass ihr die Nummern nicht irgendwo verliert und vernichtet sie sofort nach der Aktion.
- Wenn ihr einen Camcorder oder Fotoapparat mitnehmt (was nur bedingt empfehlenswert ist), lasst diesen nicht von den Überwachungskameras erfassen, du könntest als Besitzer/in des Geräts identifiziert werden. Wenn ihr mehrere Geräte verwendet, passt auf, dass ihr diese nicht gegenseitig abfilmt. Fotografiert nicht mit Blitz (zu auffällig).
- Macht alles zu einem Zeitpunkt, zum Beispiel schneidet erst bei Durchführung der Aktion ein Loch in den Zaun, wenn du dies schon beim Lagecheck tust, könnte der Ort für sehr lange Zeit unter starker Beobachtung stehen.
- Gehe nach der Aktion nicht zum Aktionsort zurück um deinen Erfolg zu begutachten, das wäre viel zu verdächtig.
- Wenn du irgendwann mal an dem Aktionsort vorbeifahren musst (versuche dies zu vermeiden), mache nichts verdächtiges, wie zum Beispiel langsamer fahren oder grinsen.
- Wenn du einen Kratzer, eine Schnittverletzung oder ähnliches hast, passe sehr darauf auf, nirgendwo Blut zu hinterlassen, deine DNS könnte dadurch ermittelt werden. Achte darauf dich während der Aktion nicht irgendwo zu schneiden (zum Beispiel an Zaun, Werkzeug, usw.). Wenn dein Blut irgendwo hinkommt, wasche es dort so gut wie nur möglich weg. Sei sehr achtsam keine physikalischen Beweise zu hinterlassen, wie zum Beispiel Fingerabdrücke beispielsweise an verwendeten Sprühdosen oder Schlüsseln. Solche Dinge haben in der Vergangenheit bei Überführungen von Aktivist/innen eine große Rolle gespielt.
- Wenn du dem Risiko, gebissen zu werden, ausgesetzt sein wirst, trage Handschuhe, die dick genug sind dies abzuwehren, damit du kein Blut zurücklässt.
- Wenn ihr euch während der Aktion aufteilen musstet, trefft euch danach wieder und stellt sicher, dass alle wieder anwesend sind, wenn dies nicht der Fall ist, geht die vermissten Personen suchen und zerstört wenn möglich belastendes Beweismaterial.
- Wenn etwas schief läuft und ihr wegrennen müsst, trennt euch am besten. Nur nicht wenn dies zur Folge hätte, dass ihr euch nachher zeitaufwendig wieder suchen müsstet oder warten müsstet bis alle wieder zusammenfinden. Besinne dich darauf, wohin du rennst, es ist sehr leicht die Orientierung zu verlieren oder ungewollt die Richtung zu ändern und somit sich zu verlaufen und Zeit zu verschwenden. Überlege vor der Aktion, wohin du flüchten würdest, wenn ihr euch trennt oder getrennt werdet.
- Wenn du nicht zu dem Treffpunkt gelangen kannst, laufe so schnell und weit wie möglich weg. Verschwinde aus der Gegend. Werde deine Aktionsklamotten, Hilfsmittel usw. los, wenn möglich, werfe sie in verschiedene Müllcontainer. Wenn du eine Notfallnummer hast suche eine Telefonzelle und rufe diese an.
- Wenn du dich auf der Flucht verletzt (zum Beispiel den Fuß verstauchst), ignoriere den Schmerz und versuche zügig weiter zu laufen.
- Wenn du von den anderen getrennt wirst und den Anschluss nicht mehr bekommst, rufe zu Hause nicht sofort die anderen an. Natürlich wirst du wissen wollen, ob alle davongekommen sind, aber direkt anzurufen wäre zu verdächtig. Telekommunikationsunternehmen geben bereitwillig alle Daten, wie Zeit, Ort, Verbindung und auch Inhalte von geführten Gesprächen an die Polizei weiter. Wenn du später anrufst, tue so als würdest du nur plaudern wollen. Sage keine Dinge, die dich mit der Aktion in Verbindung bringen könnten, wie zum Beispiel “geht es dir gut?” oder “mir geht es gut”. Das ist zu offensichtlich. Rufe auch nicht an, bevor du nicht zur Ruhe gekommen bist, eine zittrige Stimme kann auch als Beweis gegen dich verwendet werden.
Kapitel 6: Nach der Aktion
- Verbrenne, was möglich ist. Das wichtigste sind Schuhe, Rucksäcke, usw., da diese, anders als Shirts und Hosen, in ihrer Beschaffenheit, Abnutzungsmerkmalen und Design gravierende Einmaligkeiten aufweisen. Erinnere dich: Sicherheit ist oberstes Gebot. Kleidung wird Spuren vom “Tatort” anhaften, daher verbrenne am besten alles, was brennbar ist und werfe den Rest weg oder wasche es zumindest sofort und gründlich.
- Führt eine Aktionsnachbesprechung durch. Diskutiert was gut verlaufen ist und was beim nächsten Mal verbessert werden müsste. Die Besprechung sollte selbstverständlich an einem Ort im Freien geschehen und sich so weit wie möglich abseits von Gebäuden, Fahrzeugen und anderen Zivilisationsgegenständen befinden, sowie frei von Mobiltelefonen und anderen elektronischen Geräten sein. Die Besprechung sollte innerhalb weniger Tage nach der Aktion erfolgen.
- Reinigt alle Hilfsmittel, Ausrüstung und Kleidung so bald wie nur möglich. Verbrennt so viel es geht. Bevor ihr Sachen entsorgt, reinigt diese ebenfalls gründlich, um keine DNA oder Fingerabdrücke darauf zu hinterlassen.
- Wenn du eine Kundgebung der Aktion im Internet liest mache nichts, was dich verraten könnte, besonders wenn du eine Webcam besitzt (viele Computer haben eingebaute Webcams). Webcams können gehackt werden und Telefone, Computer, usw. können angezapft werden, also wenn du während des Lesens grinst oder ähnliches, könntest du dich dadurch verraten. Webcams deaktivieren oder zukleben gilt auch für den Besuch von einschlägigen Seiten der Tierbefreiungsszene. Dies gilt auch für Internetcafes, die oft zusätzlich Überwachungskameras in den Räumen installiert haben. Unauffällige Verkleidung hilft hier, wie z.B. Sonnenbrillen, Perücken usw.
Kapitel 7: Nicht gefasst werden
- Überlege, wann und wie du gefasst werden könntest.
- Du könntest vor der Aktion gefasst werden entweder weil die Planungsgespräche mitgehört wurden oder aber weil du von Überwachungskameras erfasst wurdest.
- Vor der Aktion darfst du nicht mit deiner Aktionskleidung von den Kameras erfasst werden. Stelle sicher, dass du dich an einer geeigneten Stelle umziehst, wo du nicht zu sehen bist. Ziehe dich erst unmittelbar vor Start der Durchführung, also so spät wie möglich um. Falls du während der Fahrt von der Polizei angehalten wirst, wäre es äußerst unvorteilhaft bereits die Skimaske übergezogen zu haben, auch komplett schwarze Kleidung zu tragen, ist zu ungewöhnlich.
- Legt Seitenschneider und andere Hilfsmittel in versteckte Bereiche, wie z. B. unter die Autositze, bevor ihr losfahrt. Wenn ihr angehalten würdet, hättet ihr womöglich nicht mehr die Zeit dies zu erledigen.
- Eine weitere Gefahr besteht darin, dass euer Auto von einer Überwachungskamera erfasst wird. Wenn ihr gesehen werdet, wie ihr mit übergezogener Skimaske und dunklen Klamotten oder dieses in den Händen tragend aus dem Auto aussteigt, könntet ihr natürlich aufgespürt werden.
- Bringt das Auto möglichst nicht in die Nähe des Aktionsortes. Fahrt nicht zu schnell und stellt sicher, dass alle Plaketten, usw. noch Gültigkeit aufweisen. Überprüft frühzeitig, ob alle Lichter am Auto funktionstüchtig sind und nutzt diese auch wenn angebracht. Gebt der Polizei keinen Grund euch anzuhalten. Am Auto dürfen keine Sticker angebracht sein.
-
Haltet auf dem Weg nicht an, wenn es nicht unbedingt notwendig
ist.
Vergewissert euch, dass ihr nicht verfolgt werdet. Nutzt
Seitenstraßen und fahrt kurvige Strecken um so wenig Zeug/innen wie
möglich zu haben. Fahrt das Auto nicht zu nah an den Aktionsort, das
ist zu verdächtig. Es könnte von Polizei, Passanten oder
Überwachungskameras gesehen werden, außerdem könnte ein
Ortungssystem am Auto angebracht sein.
- Wenn du mit der Route nicht vertraut bist (das sollte aber so sein, da du ja hauptsächlich Seitenstraßen nutzen solltest), bringe dir eine detaillierte Straßenkarte mit. Die Karte sollte ein größeres Gebiet umfassen, wie z. B. ein ganzes Bundesland, denn wenn sie zu spezifisch für die Gegend des Aktionsortes ausgelegt ist, ist dies zu verdächtig. Nehme keine Markierungen in der Karte vor.
- Parkt möglichst einige Kilometer weit weg und geht den restlichen Weg zu Fuß.
- Lasst keine verdächtigen Gegenstände wie Masken, Handschuhe, Werkzeug oder ähnliches auf den Sitzen liegen, sondern verstaut diese unter anderen Sachen oder im Kofferraum.
- Du könntest während der Aktion gefasst werden. Dies könnte durch Überwachungskameras, DNS-Spuren oder in Aktion durch Polizei oder andere Personen geschehen. Du könntest nach der Aktion gefasst werden. Ähnlich wie vor der Aktion könntest du gefasst werden, wenn du dich umziehst oder ins Auto steigst.
- Du könntest auch gefasst werden, wenn deine Kleidung/Equipment bei dir zu Hause oder in deinem Auto gefunden wird.
- Deponiere deine Aktionskleidung wie Skimaske, Sweatshirt, usw. bei deinen Winterklamotten. Deponiere den Seitenschneider und anderes bei deinem übrigen Werkzeug und so weiter.
- Wenn du außer dem Seitenschneider und Vorschlaghammer keine anderen üblichen Werkzeuge hast, lege dir welche zu. Das macht deine Werkzeugsammlung weniger verdächtig. Wenn du außer der Skimaske keine anderen Skiklamotten hast, besorge auch da welche. Besser ein bisschen mehr Geld ausgeben als in den Knast zu gehen.
- Wenn du Parolen auf Tatortwände sprühst schreibe NIE in Schreibschrift, sondern in eckigen Blockbuchstaben. Übe deine Schrift vorher, wegen ihrer Form und möglicher Rechtschreibfehler. Je weniger Rundungen sich in deinem Schriftbild befinden desto schwieriger ist es, dies zu entlarven. Bei Graffitis solltest du unbedingt darauf achten, dass du keine Skizzen davon dabei oder in deiner Wohnung hast. Verbrenne sie am besten gleich nach dem Üben.
- Wenn du mit Schablonen arbeitest (,was fürs Schriftbild sicherer ist und zudem schneller geht), transportiere diese möglichst unauffällig, z.B. in einem Pizzakarton oder zumindest in einer Tüte. Schablonen sind schwieriger zu verstecken als Dosen. Für beides gilt: NIE offen mit sich tragen wegen der Überwachungskameras besonders in Städten.
- Bei der Arbeit mit Sprühdosen solltest du darauf achten IMMER (mindestens Latex-) Handschuhe zu tragen, damit keine Farbe an deinen Händen klebt, die dir bei Kontrollen zum Verhängnis werden könnte. Achte auch darauf, dass keine Fingerabdrücke von dir an der Dose sind; das heißt reinige sie vor der Aktion gründlich und fasse sie danach nur noch mit Handschuhen an. Da du Sprühdosen vor der Arbeit schütteln musst, solltest du dies nicht direkt am Aktionsort tun. Wenn sich dies nicht vermeiden lässt, gibt es Magnete, die, an die Dosenunterseite angebracht, das laute Klappern verhindern, da sie die Metallkugel halten.
- Wenn die Gefahr besteht erwischt zu werden, werfe deine „Malutensilien“ (auch die Handschuhe) so weit weg wie möglich. Alles, was nicht bei dir direkt gefunden wird, ist dir zumindest später schwieriger anzulasten.
- Zur Sicherheit könntest du zwei Paar Handschuhe übereinander tragen. Am oberen Paar haftet dann die Farbe am unteren die Fingerabdrücke. Wirf sie getrennt voneinander weg.
- Du könntest auch gefasst werden, wenn du über die Aktion redest oder einen Bericht erstattest. Spreche niemals über eine durchgeführte Aktion und überlege dir sehr gut, ob bzw. wie du bei Bite Back (international: www.directaction.info) oder NAALPO darüber berichten willst. Die Regierung ist sehr geübt im Hacken, Anzapfen und Zurückverfolgen. Nutze NIE deinen eigenen Computer bzw. deine eigene IP-Adresse oder eigenes W-LAN. Gehe lieber in Internetcafes oder andere Orte, an denen du anonym surfen kannst. Aber auch hier ist VORSICHT geboten vor Wanzen und Überwachungskameras. Sonnenbrille, Perücke, Halstücher, mit durchsichtigem Klebeband abgeklebte Fingerkuppen, ... helfen. Achte aber darauf nicht zu auffällig zu wirken.
- Bekenner/innenschreiben sind wichtig für die öffentliche Wahrnehmung von Aktionen z.B. dass diese nicht (nur) als Vandalismus wahrgenommen werden und um Beweggründe und Inhalte zu vermitteln. Trotzdem sind aber genau diese eine große Schwachstelle im Sicherheitskonzept von direkten Aktionen. Bekenner/innenschreiben solltest du NIE am eigenen Computer verfassen und sie schon gar nicht von dort aus an entsprechende Stellen verschicken. Achte auf deinen Schreibstil, dieser sollte sich von deinem üblichen unterscheiden. Es sind schon Aktivist/innen durch extra eingesetzte Lingusit/innen (scheinbar) überführt worden. Verwende also Zeichen und Redewendungen nicht die du normalerweise verwenden würdest. (Wenn du Texte mit ALF unterschreibst, solltest du dir darüber bewusst sein, dass damit die Aktion einen noch „kriminelleren“ Hintergrund für die Repressionsorgane hat.)
- Verschicke niemals Anhänge, sondern schreibe oder kopiere deinen Text direkt in das Textfeld. Programme wie Word oder OpenOffice speichern zu viele Informationen, die Rückschlüsse auf den Computer, an dem geschrieben wurde, zulassen.
- Falls es nötig ist, ein Schreiben per Email zu verschicken, richte hierfür eine anonyme Emailadresse ein, die du danach nicht mehr benutzt oder verwende Dienste, die es ermöglichen, Emails ohne Absendeadresse zu verschicken (wie z.B. torproxy oder anonymouse)
- Verschicke NIE Schriftstücke, die direkt aus einem Drucker kommen, da viele Drucker (auch aus dem Hausgebrauch) Wasserzeichen oder andere (unsichtbare aber) individuelle Charakteristika mit drucken, die ein Gerät identifizierbar machen können. Besser ist es, Schreiben in verschiedenen Copyshops mehrmals (eine Kopie von der Kopie von der Kopie) zu kopieren, was meist anonym möglich ist. (Für den Copyshop gilt das gleiche wie für Internetcafes was die Überwachung angeht.)
- Wenn du das Bekenner/innenschreiben mit der Post verschickst, kaufe Briefumschläge in größeren Mengen und entsorge die, die du nicht brauchst und verbrenne die Quittung. Fasse Briefumschlag, Bekenner/innenschreiben und Briefmarke nur mit doppelten Handschuhen an, damit weder Fingerabdrücke noch DNS daran haften. Befeuchte Briefmarken und den Kleberand des Umschlages NIE mit Speichel, sondern immer mit Flaschenwasser oder verwende besser noch selbstklebende. Schreibe auf den Umschlag nicht in deiner Handschrift, sondern in Blockschrift, entsorge den Stift danach. Werfe das Schreiben in einen Briefkasten möglichst weit weg von deinem Wohnort ein; am besten an einem anderen Ort, Stadt, Gegend oder einem anderen Bundesland oder Land und lasse dich dabei nicht von Überwachungskameras filmen! Bedenke, dass Bekenner/innenschreiben von der Polizei abgefangen werden können, bevor sie bei einer entsprechenden Stelle wie beispielsweise der lokalen Presse oder dem Tierbefreier e.V. angekommen sind. Trage solche Schriftstücke NIE länger mit dir herum als unbedingt nötig und lagere sie nicht in deiner Wohnung.
- Zusammenfassend einige Gründe warum Aktivist/innen aufgeflogen sind:
- Materielle Beweise:
Tagebücher, Pläne, Leitfäden/Handbücher, am Aktionsort zurückgelassene Gegenstände (ob gewollt oder aus Versehen), Aktionsberichte, auf Computer gespeicherte Informationen und Kontoauszüge die den Erwerb von Hilfsmitteln belegen. Vermeide dies indem du immer bar bezahlst und vor der Durchführung einer Aktion immer alle Unterlagen vernichtest, die diese betreffen. Nehme nichts mit zu einer Aktion, was mit dir in Verbindung gebracht werden kann (wie zum Beispiel Ausweis, gravierter Schmuck, usw.). Nehme notfalls einen falschen Ausweis zur Hilfe, falls du Werkzeug oder Equipment mieten musst. Wenn du einen Computer nutzen musst, verschlüssele alle Dateien mittels PGP. Verwende NIE deinen eigenen Computer für brisante Daten (wie z.B. Bekenner/innenschreiben), auch wenn die Verschlüsselung eine vermeintliche Sicherheit vor staatlichem Zugriff bedeutet.
Kriminaltechnische Beweise:
Hauptsächlich DNS und Fingerabdrücke, beinhaltet aber auch Erdproben sowie die individuellen Abnutzungsmerkmale an Werkzeugen und Schuhsohlen (individuelle Sohlenabdrücke). Sie achtsam bei Fingerabdrücken an Stellen, die man leicht vergessen kann, wie zum Beispiel Batterien für die Taschenlampe, usw. Vergewissere dich, dass alles vor der Aktion frei von Fingerabdrücken ist und trage Handschuhe und Kopfbedeckung. Entsorge die Sachen, die mit euch in Verbindung gebracht werden können, wie zum Beispiel Kleidung und Werkzeug, so bald wie möglich nach der Aktion.
Augenzeug/innen:
Menschen,
die dich oder dein Auto identifizieren können, nicht nur bei der
Aktion, sondern auch auf dem Weg dahin oder auch nur bezeugen können,
dass du um eine gewisse Uhrzeit dein zu Hause verlassen hast. Dazu
gehören auch polizeiliche Video- oder Fotoaufnahmen.
- Plane
Treffen, Fahrten zur Aktion usw. so, dass Kameras und neugierige
Nachbar/innen gemieden werden. Halte dich verdeckt und trage
Kleidung, die ununterscheidbar ist. Erzähle niemanden von Dingen,
die dieser nicht wissen muss.
Überwachung:
Beinhaltet Abhören von Telefonen, Abfangen von Post und E-Mail, Abhörgeräte, Verfolgungen oder unter Autos angebrachte Ortungsgeräte. Ausgeführt von vielzähligen und manchmal miteinander konkurrierenden Staats- und Privatagent/innen. Wird in verschiedener Weise praktiziert, angefangen bei normaler Routinearbeit, welches deine Aktivitäten nicht stark beeinträchtigen sollte, bis zu absoluter Überwachung, wo alles was du sagst und tust beobachtet und abgehört wird. Vermeide es bei dir zu Hause über aktionsbezogenes zu reden oder dieses über E-Mail oder Telefon zu kommunizieren. Halte auf dem Weg zu Aktionen Ausschau nach dir folgender Polizei.
Kapitel 8: Proteste beobachten und aufzeichnen
- Es ist sehr vorteilhaft legale Aktionen von einer Person aufzeichnen zu lassen, um Handlungen der Polizei nachweisen zu können.
- Bringe immer Stift und Papier zu legalen Protesten mit und notiere dir, wie die Polizei vorgeht. Schreibe ihre Namen und die Nummern ihrer Abzeichen auf. Wenn sie dich angehen, verlange nach ihrem Dienstausweis, wenn sie sich weigern diesen zu zeigen, frage nach ihren Namen, offiziellen Titel, Anschrift und Telefonnummer und notiere dir dies. (Beamt/innen sind zwar dazu verpflichtet sich auszuweisen, tun dies aber oft nicht.) Wenn du Polizei bzw. einzelne Polizist/innen filmst oder fotografierst, tue dies möglichst unauffällig. Sorge aber in jedem Fall dafür, dass auf deiner Kamera, Mobiltelefon oder Film keine weiteren Fotos von dir oder anderen sind, da diese bei einer Beschlagnahmung für die Repressionsorgane sehr hilfreich sein könnten. Schreibe dir das Datum und die exakte Uhrzeit auf und was vorgefallen war, sowie welche Worte genau gewechselt wurden.
- Du oder ein/e Freund/in sollten eine Videokamera, für den Fall das diese benötigt wird, mitbringen. Manchmal verhält sich die Polizei auf Protesten gesetzeswidrig, zum Beispiel drangsalieren sie Demonstrationsteilnehmer/innen. Beobachter/innen können solche Vorkommnisse auf Band festhalten und gleichzeitig vor weiterer Brutalität abschrecken.
- Beobachter/innen sollten eine professionell (presseähnlich) aussehende Kleidung tragen. Das lässt sie glaubwürdiger erscheinen und veranlasst die Polizei zu größerer Obacht.
- Wenn der/die Beobachter/in eine Medienplattform vertritt, hat diese/r mehr Basisrechte und ist für die Polizei weniger angreifbar. In manchen Staaten ist es verboten auf Veranstaltungen dieser Art die Akustik mit aufzuzeichnen. Dieses Verbot gilt aber für Medienreporter/innen nicht.
- Wenn der/die Beobachter/in ein Medienvertreter/in ist, sollte diese/r überlegen einen Presseausweis zu beantragen, da ihm/ihr mit diesem viele nützliche Privilegien zuteil würden.
- Bei großen Demonstrationen wäre die Anwesenheit mehrere Beobachter/innen vorteilhaft und vielleicht auch die von Anwält/innen.
- Legale Beobachter/innen sollten weder in den Protest einbezogen sein, noch Reden halten oder sonstiges tun außer beobachten und filmen.
- Wenn du als Beobachter/in von der Polizei oder den Medien angesprochen wirst, sage klar und direkt, dass du nur als beobachtendes Organ dort vertreten bist und mit ihnen nicht sprechen willst.
- Ein/e legale/r Beobachter/in sollte eine Videokamera, ein Klemmbrett, eine Plastiktüte für den Fall das es regnet, mehrere Stifte, Papier, Beschwerdevordrucke und wenn möglich ein T-Shirt was ihn/sie als Beobachter/in kennzeichnet mitbringen.
- Um die Glaubwürdigkeit zu gewährleisten sollte sich der/die legale Beobachter/in weder an den Protestparolen beteiligen, noch an anderem Aktivismus wie Gewaltausübung, Drohungen, Randale usw.
- Wenn die Polizei bei Demonstrant/innen körperliche Gewalt ausübt, sollte der/die Beobachter/in sie höflich um Unterlassung bitten und möglichst nicht gewaltsam eingreifen.
- Der Status als legale/r Beobachter/in bietet nicht automatisch Schutz vor Repression und kann sich im Gegenteil auch negativ auswirken. Daher sollten legale Beobachter/innen weder Drogen konsumiert haben noch welche dabei haben, sowie keine Waffen bei sich tragen und sich ausweisen können.
- Wenn genügend Beobachter/innen anwesend sind, sollten diese in Zweier-Teams zusammenarbeiten.
- Beobachter/innen sollten so nah wie möglich am Geschehen sein.
- Auch wenn keine legalen Beobachter/innen vertreten sind, ist es von Vorteil Videos zu drehen und Notizen zu machen.
- Hier eine Checkliste, was man sich notieren sollte:
- Namen, Dienstnummern und andere Identifikationsmerkmale von allen anwesenden Polizist/innen. Wenn sie euch diese Informationen nicht geben wollen oder diese nicht sichtbar sind, notiere dir das.
- Charakteristische Verhaltensweisen. Wenn keine Namen oder Dienstnummern ausfindig gemacht werden können, notiere dir ihre charakteristischen Verhaltensweisen.
- Wer ist der/die Verantwortliche. Wenn sie dir darüber keine Auskunft geben, notiere dir dies.
- Warnungen: Wer sprach sie aus und zu welcher Zeit.
- Autokennzeichen von privaten Fahrzeugen, die durch die Demonstrationsveranstaltung fahren und von zivilen Polizeiwagen.
- Namen und Geburtsdaten von in Gewahrsam genommenen Demonstrant/innen.
- Irgendwelche ungewöhnlichen Umstände, Gewaltanwendung, Verletzungen, Schrammen.
- Namen, Adressen und Telefonnummern von Zeug/innen (ohne Kontext).
- Namen von anwesenden Medien.
- Namen von filmenden Personen (ohne die Info, dass diese filmen).
- Gebe in den Notizen immer die Uhrzeiten an.
- Schreibe auf, was dir wichtig erscheint.
-Verwahre deine Notizen gut. Wenn die Polizei gegen Gesetze verstößt und man sie dafür zur Rechenschaft ziehen will, werden die Notizen erst nach mehreren Monaten gebraucht. Behalte eine Ausführung und gebe eine Kopie dem EA (Ermittlungsausschuss) der Demoleitung oder einer Rechtshilfegruppe weiter.
- Bringe eine Videokamera mit. Dies ist eine der effektivsten Waffen gegen polizeiliche Brutalität.
- Verwende eine günstige Kamera, da die Polizei schon mehrmals welche mit ihren Schlagstöcken kaputt geschlagen hat.
- Nutze wenn möglich eine Videokamera mit einem Licht. Die schlimmsten und brutalsten Handlungen seitens der Polizei passieren abends. Wenn sie das Licht einer Kamera sehen, sind sie weniger dazu geneigt exzessive Gewalt anzuwenden.
- Für gewöhnlich nimmt die Polizei Demonstrationsteilnehmer/innen für lächerliche Dinge in Gewahrsam, wovon sie durch Personen die dieses dokumentieren abgebracht werden könnten.
- Wenn die Demonstration groß ist, kannst du mit Freund/innen zusammenarbeiten und eine/n Läufer/in ernennen (Jemand der/die die Videos und Notizen so schnell wie möglich in Sicherheit bringen kann, falls polizeiliche Brutalität aufgezeichnet werden konnte, so dass die Bänder nicht von der Polizei eingezogen werden können).
- Mindestens eine Person sollte nach umgebener Polizei, Polizeiaktivität und polizeilicher Brutalität Ausschau halten, sowie nach allem was die Beobachter/innen sehen sollten, aber vielleicht doch nicht mitbekommen. Hole eine/n Reporter/in der als Augenzeug/in damit er/sie Informationen an die Medien weiterleiten kann.
- Es wäre vielleicht für einen zusätzlichen Schutz gut, eine/n weitere/n Protokollführer/in zu haben. Eine/r in unmittelbarer Nähe der Aktion und eine/r der/die zu dessen/deren Schutz aus der Ferne beobachtet. Es gibt auch die Option von zwei Protokollant/innen die auf gegenüberliegenden Seiten der Demonstration die gesamte Masse besser abdecken und sich gegenseitig auf eventuelle Gefahren hinweisen.
- Stellt bei den Verantwortlichen der Demonstration sicher, dass ihr Beobachter/innen seid um nicht versehentlich als Zivilbeamt/innen angegriffen zu werden.
- Bringe Ersatzbänder zum Aufnehmen mit, für den Fall, dass ein Vorfall auf Band festgehalten wird und an den/die Läufer/in ausgehändigt wird.
- Wenn du mit eine/r Anwält/in zusammenarbeitest, beschrifte das Videoband mit “anwältliches Arbeitsmaterial, privilegiert und vertraulich”. Dies wird den polizeilichen Gebrauch erschweren.
- Schalte die Videokamera zu keinem Zeitpunkt ab. Die Polizei nimmt oft Leute fest mit der Begründung diese hätten zum Beispiel auf den Bordsteinkanten gestanden oder ähnliches. Solche Anklagepunkte wurden schon oft durch Videomaterial, welches das Gegenteil beweisen konnte, entkräftet.
- Lasse die Polizei wissen, dass sie gefilmt wird. Aber nur, wenn du als Presse erkenntlich bist, da du dich ansonsten zum Angriffsobjekt machst. Wenn deine Kamera Licht hat und es dunkel ist, schalte dieses an. Die Polizei vermeidet es Leute aus fadenscheinigen Gründen festzunehmen, wenn sie dabei wissentlich gefilmt wird.
- Wenn die Polizei Festnahmen durchführt, filme es und mache das ganz offensichtlich. In einer Situation hat die Polizei eine/n Demonstrationsteilnehmer/in auf den Boden geschmissen, um es so aussehen zu lassen als ob diese/r Gegenwehr leisten würde. Auch umzingeln sie Leute bei Festnahmen, um eine Aufzeichnung zu verhindern.
- Frage die festnehmenden Beamt/innen nach ihren Namen, Dienstnummern und Vorgesetzten. Dies kann sie ebenfalls davon abhalten Leute festzunehmen und Brutalität anzuwenden.
- Wenn die Polizei jemanden umzingelt, gehe so nah wie möglich an das Geschehen heran, halte die Kamera über den Kopf und filme von oben herab.
-
Wenn du eine sehr brutale oder energische polizeiliche Handlung
filmen konntest, versuche diese Aufnahme publik zu machen. Dies kann
die Polizei dazu veranlassen, solche Handlungen künftig zu
unterlassen.
- Gebe den Medien nur Kopien weiter, da es sein kann,
dass sie mit der Polizei kooperieren. Gehe sicher, dass auf dem Band
nur das zu sehen ist, was veröffentlicht werden soll und wenn sie
dir Geld dafür bieten, lese den Vertag genau durch um sicher zu
gehen, dass sie dir nicht die Rechte an dem Material aberkennen
wollen.
Kapitel 9 : Repression und deine Rechte
- Internationale Gesetzeslagen sind sehr unterschiedlich, überlegt deshalb wo ihr eure Aktionen durchführen wollt und erkundigt euch über die genaue und vor allem aktuelle Gesetzeslage. Gesetze ändern sich, daher sind alle Angaben ohne Gewähr auf Richtigkeit, bitte überprüfe jede Rechtsfrage erst genau nach und verlasse dich nicht blind auf die Aktualität der Rechtshinweise in diesem Reader. Es handelt sich zudem um allgemeine Tipps, ohne Rücksicht auf individuelle Beweislagen zu nehmen oder auf Umstände, die zu Inhaftierungen führen können aus egal welchen Gründen. Somit wird hier auch nicht auf “Schuldigkeit” oder „Unschuld“ eingegangen. Die wichtigste Regel lautet deshalb:
- Kenne deine Rechte!
- Egal ob du im Untergrund oder an öffentlichen direkten Aktionen beteiligt bist, sei darauf vorbereitet, verhört zu werden oder eine Hausdurchsuchung zu erfahren, usw. Lasse nichts bei dir zu Hause oder in deinem Auto liegen, wovon du nicht willst, dass es entdeckt wird und bereite dich darauf vor, was du sagen wirst, wenn die Polizei bei dir zu Hause auftaucht (ob mit oder ohne Durchsuchungsbefehl) oder du festgenommen genommen wirst.
- Bereite dich mental darauf vor, die Fassung zu bewahren und zu schweigen, auch wenn du unter massiven Druck gesetzt wirst oder Drohungen ausgesprochen werden. Wenn Ermittlungsbeamt/innen dir drohen, ist das zumeist nur heiße Luft.
- Sage nichts über Bekannte aus und gebe keine Namen weiter. NIE.
- Wenn du inhaftiert wirst, aber deine Freund/innen nicht, nimm das so hin. Verrate niemanden. Auch nicht, wenn dir dafür eine geringere Strafe versprochen wird (Solche Versprechungen werden oft nicht gehalten. Glaube der Polizei kein Wort). Alle Personen, die du bei Behörden erwähnst, sind unwiderruflich im Visier der Polizei.
- Wenn du bei etwas erwischt wirst, verfalle nicht in Panik. Verhalte dich so ruhig wie möglich und erörtere schnell deine Möglichkeiten.
- Wenn irgendwie möglich solltest du flüchten, egal ob Polizei oder private Security dich erwischt haben bzw. festhalten. Bei der Polizei kann dies je nach Situation und Aufwand den du betreiben musst um zu entkommen als Widerstand oder Angriff auf Vollstreckungsbeamt/innen ausgelegt werden. Bei einem privaten Securitydienst, der dich festhält bis die Polizei eintrifft, steht zumindest Aussage gegen Aussage. Ein Fluchtversuch ist es in jedem Fall wert. Rechne aber damit, dass Security meist sehr guttrainiert ist und dir folgen könnte. Wenn ihr mehrere seid flüchtet in verschiedene Richtungen das verwirrt jede/n Verfolger/in.
- Verletze aber auch bei einer Flucht niemanden (siehe ALF-Richtlinien).
- Das erste, was du sagen solltest, wenn du trotzdem festgehalten wirst, ist: „Kann ich gehen?”. Egal was sie dir antworten, wenn du nicht ein klares “Nein” bekommst, nimm deine Sachen und gehe ruhig aber bestimmt und ohne etwas zu sagen.
- Jedes Wort gegenüber der Polizei kann ausgelegt werden. Nach einer Festnahme ist jedes Wort eine Aussage, man sollte daher einfach schweigen! Gegenüber der Polizei ist lediglich die Angabe der Personalien angeraten, da man ansonsten erkennungsdienstlich behandelt werden kann (berechtigt die Polizei zur Festnahme, Abnahme von Fingerabdrücken und evtl. auch zu einer körperlichen Durchsuchung) Aus Angst, Vergesslichkeit oder Ungeschick etwas Widersprüchliches zu sagen ( wie zum Beispiel “Nein, ich weiß von dem Überfall auf die Pelzfarm nichts” und “Ja, ich habe davon in der Zeitung gelesen”) ist für die Polizei ein gefundenes Fressen und sie werden versuchen daraus etwas zu konstruieren.
- Versuche nicht der Polizei überlegen zu sein, sie auszutricksen oder sie anzulügen. Wenn du zuerst bereit bist über dein Wissen einer Aktion zu sprechen, dich aber später umentscheidest, kann das gegen dich verwendet werden.
- Du hast das Recht zu schweigen. Sage nichts (außer deinem Namen, Meldeadresse, Geburtsdatum und -ort, Familienstand z.B. ledig, Berufsbezeichnung z.B. Arbeiter/in, Student/in und Staatsangehörigkeit, aber nur wenn danach verlangt wird). Beantworte alle Fragen mit “kein Kommentar”. Manche Beamt/innen können den Anschein machen, sie seien nett und wären auf deiner Seite. VERTRAUE IHNEN NICHT. Sie haben nicht nach dir ermittelt um dir beizustehen, sondern um dich einer Straftat zu überführen. In nahezu jeder Strafverfolgungsbehörde wirst du als schuldig angesehen. Nichts, was du sagst, kann oder wird die Ermittlungsbeamt/innen von deiner Schuldigkeit abbringen, wenn du bereits verdächtig bist. Es ist falsch anzunehmen, dass -wenn du erst einmal mit ihnen gesprochen hast- sie überzeugt sein werden, dass du ein netter Mensch bist. Sobald du mit ihnen sprichst, gehen sie davon aus, dass Druck dich zum Reden bringt und sie werden noch mehr Druck auf dich ausüben.
- Gebe auch keine scheinbar harmlosen Informationen raus.
- Nachdem du deinen Namen, Adresse, Geburtsdatum,... (gebe diese nur heraus, wenn danach verlangt wird) herausgegeben hast, sage, dass du ab nun schweigen wirst und (d)eine/n Anwält/in sehen willst. Danach solltest du nichts mehr sagen, wenn sie dich dennoch belästigen, wiederhole das zuvor gesagte oder fordere sie auf, dich in Ruhe zu lassen.
- Sie können dir damit drohen, dich dem Gericht vorzuladen, wenn du dich weiterhin weigerst zu sprechen. Das würde womöglich sowieso noch auf dich zukommen und alles, was du vorher aussprichst, wird dort zu noch detaillierteren Fragen führen.
- Wenn du eine Vorladung erhältst, rufe sofort eine/n Anwält/in an oder nimm z.B. zur roten Hilfe Kontakt auf. Informiere sie und andere Aktivist/innen oder Freund/innen über deine Vorladung. Versuche nicht alleine, sondern mit der Unterstützung anderer, damit fertig zu werden.
- Erwecke (besonders in Gegenwart der Behörden) nicht den Anschein, einer Gruppe anzugehören (insbesondere einer als terroristisch oder kriminell geltenden Gruppe, wie z.B. der ALF).
- Wenn sie dich durchsuchen wollen, ohne eine Anordnung vorweisen zu können, sage: ”Ich stimme einer Durchsuchung nicht zu”. Wenn sie dich trotz deines Widerspruchs durchsuchen, setze dich zu deinem eigenen Schutze dagegen nicht zur Wehr, du könntest später die Möglichkeit haben, sie dafür anzuzeigen bzw. sie könnten versuchen, dich wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamt/innen anzuzeigen.
- Das Ziel von Ermittlungsbeamt/innen ist es, Erfolge in der Verbrechensbekämpfung zu erzielen. Dabei schrecken sie nicht davor zurück, Verbrechen zu konstruieren. Liefere ihnen dazu keinerlei Hilfestellung. Alles, was du sagst, kann gegen dich verwendet werden (egal ob du „schuldig“ oder „unschuldig“ bist).
- Lass dich nicht locken und lass dir nicht drohen! Weder mit Strafminderung noch Verschärfung deiner Haftstrafe oder der deiner Freund/innen.
- Lass dir nicht einreden, dass Mittäter/innen selbst gestanden oder dich als Täter/in belastet hätten. Dies ist ein Versuch, euch gegeneinander auszuspielen.
- “Wenn du jetzt nicht redest, kommen wir mit einer gerichtlichen Vorladung wieder.” Für gewöhnlich ist das eine leere Drohung. Sie haben dich ohne Vorladung herangezogen, weil sie nicht genug Beweismittel hatten, um eine zu bekommen. Wenn du redest, könntest du ihnen die Informationen geben, die sie brauchen, um eine Vorladung zu erhalten.
- Wenn sie eine gerichtliche Vorladung bekommen, was wenn du schweigst nicht zu erwarten ist, gibt es noch Wege dagegen politisch anzukämpfen (Wenn du dich in einer solchen Situation befindest, kontaktiere z.B. die Rote Hilfe oder eine/n Anwält/in deines Vertrauens). - - Wirst du von der Polizei ein- oder vorgeladen bist du nicht verpflichtet zu erscheinen, was auch nicht empfohlen wird. Zur Staatsanwaltschaft und zum Ermittlungsrichter (und natürlich ggf. zu deinem eigenen Prozesstermin) musst du erscheinen, aber nichts sagen. Bereite dich auf Vorladungen immer mit Rechtsbeistand vor.
- Verteidigungsstrategien zu erarbeiten ist besser nach der Akteneinsicht durch deine Verteidiger/innen möglich. Wer zu früh etwas sagt, stellt sich möglicherweise selbst ein Bein.
- Beispiele für mögliche Versuche, dich zum Reden zu bringen:
„Wir wissen, dass du nichts getan hast, wir wollen das nur Aufklären.”
„Wir wissen, dass deine Freund/innen dich da mit reingezogen haben.”
„Rede und wir werden dir Vorteile verschaffen. Rede und wir werden dir eine geringere Haftstrafe verschaffen oder von einer Haftstrafe absehen.” (Polizei ist nur die Exekutive und hat keinerlei judikative Befugnis! Sie können dir also keinen Straferlass versprechen.)
„Wir haben bereits alle Informationen, um dich zu überführen.” (Wenn das stimmen würde, hätten sie das bereits getan. Wenn sie nichts gegen dich in der Hand haben, müssen sie dich sowieso bald gehen lassen. Wenn deine Personalien stimmen und du einen Ausweis dabei hattest (was bei direkten Aktionen ein Risiko ist) müssen sie dich eigentlich sofort wieder gehen lassen, spätestens aber nach 12 Stunden. Als Tatverdächtige/r können sie dich maximal 48 Stunden festhalten. Spätestens dann musst du einer/m Richter/in vorgeführt werden. Siehe auch weiter unten)
“Gebe uns Informationen über deine Freunde und wir werden dir eine geringere Haftstrafe geben oder von einer Haftstrafe absehen.” Wenn sie versuchen an Informationen über andere Aktivisten zu kommen, SAGE NICHTS. Das könnte diese in große Schwierigkeiten bringen und wird dir anders als es versprochen wird wahrscheinlich keinen Vorteil verschaffen.
“Du bist doch intelligent, du hast noch eine gute Zukunft vor dir, du scheinst ein guter Mensch zu sein. Du willst doch nicht wirklich dein Leben auf diese Weise kaputt machen oder?” DIE INTERESSIEREN SICH NICHT FÜR DEIN WOHLERGEHEN, DIE WOLLEN DICH NUR ZUM SPRECHEN BRINGEN.
- Geh auf keine Spaltungsversuche ein. Nenne nie Namen, auch nicht die von vermeintlichen Extremist/innen.
- Lass dich auch von der oft angewandten “Guter Bulle – Böser Bulle”- Taktik nicht verunsichern. (=Aufteilung zwischen aggressivem, drohendem Auftreten und verständnisvollem, fürsorglichem Verhalten auf zwei verschiedene Beamt/innen. Beides dient lediglich der Informationsbeschaffung.)
- Sie werden dich immer wieder das gleiche Fragen und versuchen dir Worte in den Mund zu legen wie “Hast du nicht das ….gesagt?”
- Grundsätzlich gilt auch: Unterschreibe nichts! Auch nicht das, was du gesagt hast.
- Sage ihnen, das du nichts zu sagen hast und ignoriere sie, selbst wenn du nichts illegales gemacht hast. (Sie könnten auch daraus etwas konstruieren oder du könntest andere belasten.)
- Sie könnten mit dir reden wollen, wenn du müde bist, denn unter den Umständen geben Menschen am ehesten Informationen weiter. (Konzentrationsmangel)
- Sie könnten dir Getränke anbieten, denn Menschen, die unter Harndrang stehen, geben eher Informationen heraus. (Konzentrationsmangel und psychischer Druck)
- Sie könnten dir körperliche Gewalt androhen oder dir damit drohen deine Strafe zu erhöhen, wenn du nicht kooperierst.
- Es ist davon auszugehen, dass als Aktivist/innen getarnte Ermittlungs-beamt/innen in die Szene geschickt werden, um Informationen zu erlangen. Sei extrem vorsichtig, wem du vertraust.
- Bei Festnahmen gilt grundsätzlich: NIX sagen!
- Bei Hausdurchsuchungen
- Maßnahmen die du schon vor einer Hausdurchsuchung treffen kannst:
- Von "brisanten" Flugblättern, Zeitungen, Papieren soll grundsätzlich nur ein Exemplar in der Wohnung sein, nie mehrere (hilft gegen den Vorwurf der Verbreitung).
- Dokumente (Filme, Fotos, Transparente die für Fotos verwendet wurden, Bekenner/innenschreiben,...) vergangener Aktionen solltest du nicht in deiner Wohnung aufbewahren.
- Verschlüssle deine Festplatte.
- Schreibe nie Namen oder Listen von Aktivist/innen und/oder Planungen oder Berichte von Aktionen auf. Auch Tagebücher wurden schon beschlagnahmt und gelesen!
- Übungsbücher für Graffiti (Black Books) werden von der Polizei gerne zur Recherche beschlagnahmt. Übe darin deshalb nie für Aktionen.
- Nach Möglichkeit keine Adressensammlungen anlegen, bzw. sie an einem sicheren Ort verwahren.
- Termine nicht in Jahreskalender eintragen, sondern Abrisskalender benutzen und erfolgte Termine vernichten.
- Werkzeuge wie z.B. ein Bolzenschneider oder Sägen gehören in die Werkzeugkiste, Bastelsachen wie z.B. Sekundenkleber und Büroklammern gehören in die Bastelkiste, Sprühlack und andere Farben gehören in die Kreativkunstkiste und z.B. die Skimaske zu den anderen Skiklamotten. Lege dir notfalls auch Dinge zu, die deine „Arbeitsutensilien“ tarnen und sie wie eine gewöhnliche Werkzeugsammlung erscheinen lassen, auch wenn sie für Direkte Aktionen nicht unbedingt brauchbar sind.
- Einschlägige Dinge wie Sprengstoff, Rauch- oder Farbbomben haben sowieso nichts in deiner Wohnung verloren.
- Wenn du von polizeilichen Ermittler/innen bei dir zu Hause aufgesucht wirst, bist du nicht dazu verpflichtet mit diesen zu sprechen. Wenn sie dich anrufen, sage ihnen, dass du nichts mit ihnen zu besprechen hast und sie dich nicht wieder anrufen sollen. Dann hänge den Hörer auf.
- Bei einer Hausdurchsuchung:
- Wenn sie zu dir nach Hause kommen, empfange sie vor der Tür und schließe diese hinter dir. Frag, ob sie dich verhaften wollen oder ob sie dich in Gewahrsam nehmen wollen. Wenn dies nicht der Fall ist, so bitte sie zu gehen. Wenn sie nicht weggehen, schließe die Tür.
- Wenn sie deine Wohnung durchsuchen wollen, lass dir ihren Durchsuchungsbefehl vorlegen. Sie könnten probieren, dein zu Hause auch ohne Befehl durchsuchen zu lassen. (Bei „Gefahr im Verzug“ ist eine Durchsuchung auch ohne richterlichen Befehl möglich.) Lege in jedem Fall Widerspruch gegen die Durchsuchung ein und lasse dir diesen schriftlich bestätigen (Unterschreibe selbst nichts!). Behindere die Beamt/innen nicht aktiv. (Dies könnte als Widerstand oder Angriff gegen Vollstreckungsbeamt/innen ausgelegt werden.)
- Wenn ein/e Mitbewohner/in oder Mitarbeiter/in einer Durchsuchung zustimmt, sage den Behörden, dass dies ohne deine Einwilligung geschehen ist und du dafür eine/n Anwält/in kontaktieren wirst.
- Wenn möglich, solltest du versuchen, bevor die Polizei hereinkommt, jemanden (Nachbar/in, Bekannte, Anwält/in) anzurufen, kurz sagen, was los ist und den Hörer nicht auflegen, damit am anderen Ende wenigstens ungefähr mitzubekommen ist, was abläuft.
- Versuche die Durchsuchung solange hinauszuzögern, bis Zeug/innen eingetroffen sind.
- Nach dem Grund der Durchsuchung fragen, dieser muss nach § 106 II StPO vor deren Beginn bekannt gegeben werden. Namen und Dienstnummern der Beamt/innen erfragen und hartnäckig Beschwerde einlegen.
- Sie können möglicherweise auch nur mit einem Blatt Papier wedeln, verlange danach, dir den angeblichen Durchsuchungsbefehl durchlesen zu können. Sie müssen dir das Dokument zeigen. Durchsuchungsbefehle müssen von einer/m Richter/in unterschrieben werden.
- Auf dem Durchsuchungsbefehl muss vermerkt sein:
- Name der zu durchsuchenden Person
- Räumlichkeiten (nur die Räume der oben genannten Person und Gemeinschaftsräume, außer bei „Gefahr im Verzug“)
- Vorwurf
- weitere Namen
- was soll gesucht bzw. beschlagnahmt werden
- Bestehe darauf, dass ein Raum nach dem anderen durchsucht wird, sodass du dabei sein kannst. Du hast das Recht, bei der Durchsuchung dabei zu sein (§ 106 I StPO). Du hast nicht die Pflicht, bei der Suche behilflich zu sein, behindere die Polizei aber auch nicht.
- Lass die beschlagnahmten Dinge, insbesondere Blätter und Notizen, versiegeln. (Versiegelung und Auflistung dient dazu, dass der Beschlagnahme nichts hinzugefügt werden kann und du alles zurück bekommst.)
- Lasse dir nach der Durchsuchung ein Verzeichnis der beschlagnahmten Gegenstände anfertigen und von den Beamt/innen aushändigen. Wenn nichts beschlagnahmt wurde, lasse dir auch das bestätigen und schriftlich bescheinigen. Außerdem schriftliche Mitteilung über den Grund der Durchsuchung verlangen. Auf beides hast du Anspruch, der allerdings verfällt, wenn er nicht geäußert wird (§ 107 StPO).
- Auf keinen Fall irgendwas selbst unterschreiben, da nicht auszuschließen ist, dass die Polizei später hier noch etwas hinzufügt.
- Erstelle nach der Durchsuchung ein Gedächtnisprotokoll und ziehe eine Bilanz über beschlagnahmte oder beschädigte Dinge.
- Das Wichtigste auch bei der Hausdurchsuchung: Keine Aussagen machen und nichts unterschreiben. Kein Wort zu Inhalten der Durchsuchungsbegründung und zu gefundenen Gegenständen.
- Wenn du von der Polizei in der Öffentlichkeit festgehalten wirst, bist du dazu verpflichtet deinen Namen, Adresse und Geburtsdatum anzugeben. Das kann je nach Land variieren. Informiere dich über die Gesetzeslage in dem Land, in dem du dich befindest. Lasse dich nicht auf eine scheinbar harmlose Konversation mit Repressionsorganen ein, das kann schief gehen. Wenn du in Gewahrsam genommen oder inhaftiert wirst, musst du ebenfalls nichts außer deinem Namen, deiner Adresse und deinem Geburtsdatum angeben. Lese im Zweifelsfalle das vor, was auf deinem Ausweis steht. Nehme von deinem Recht zu Schweigen gebrauch.
- Wenn die Polizei dich in Gewahrsam nehmen will, überlege dir, ob du dich dagegen zur Wehr setzen oder es über dich ergehen lassen willst. - Wenn du nicht maskiert bist, solltest du es wohl eher über dich ergehen lassen, weil Personen dich identifizieren können. Wenn du maskiert bist, (egal ob bei einer illegalen direkten Aktion oder einem öffentlichen Protest) könntest du dich dazu entschließen dich auf eine Auseinandersetzung einzulassen und wegzurennen, besonders dann, wenn du und deine Freund/innen der Polizei mengenmäßig überlegen sind. Bei einem solchen Widerstand machst du dich strafbar des Angriffs oder des Widerstands gegen die Staatsgewalt. Passe gut auf, dass die Polizei dir nicht deine Maskierung abzieht. Verschwinde so schnell wie möglich aus dem Gefahrenbereich und bedenke, dass nach dir gesucht wird. Es ist empfehlenswert für solche Fälle Wechselkleidung in unterschiedlichsten Farben dabei zu haben, reflektierende bzw. selbstleuchtende Kleidung ist zu vermeiden. Denke bei alldem stets an Überwachungskameras!
- Wenn du und deine Freund/innen Gegenwehr gezeigt habt und trotzdem gefasst werdet, rufe deinen Namen (Verwende dabei deinen vorher abgesprochenen „Fake-Namen“) damit deine Freund/innen wissen, wer gefasst wurde. Spreche mit deinen Freund/innen vorher ab, dass sie dies genauso tun. Versuche dir die Namen oder Dienstnummern der Polizeibeamt/innen, die dich in Gewahrsam nehmen, zu merken. Wahrscheinlich wirst du zu der nächst gelegenen Polizeistation gebracht.
- Werde spätestens dort nach Möglichkeit Werkzeug, Maske, Handschuhe, usw. los, aber nicht so, das sie gefunden werden können. Am besten du entledigst dich dieser Gegenstände schon, wenn einer Verhaftung nicht mehr zu entgehen ist; also rechtzeitig vorher. Alles was du nicht direkt bei dir trägst und nicht deine Fingerabdrücke oder DNS trägt ist dir schwerer anzulasten. Frage dann, (höflich) ob du mal auf die Toilette gehen könntest und wasche dort alles ab, was zu deiner Identifikation führen könnte, wie Flecken, Schrammen, Schuhe usw.
- Versuche zu vermeiden unnötig gefilmt oder fotografiert zu werden, besonders von Repressionsorganen.
- Wenn du in Gewahrsam genommen wirst, bleibe ruhig. Deine Anklagepunkte werden später möglicherweise fallengelassen und es ist besser für dich, wenn du dich ruhig verhältst um nicht irgendwelche belastenden Informationen von dir zu geben. Angst und Sorgen sind Schwächen, die die Beamt/innen auszunutzen versuchen. Mit der Zeit wirst du klarere Gedanken fassen können. Behalte nur im Kopf: SAGE NICHTS, SCHWEIGE. Sage, dass du eine/n Anwält/in sprechen willst und sonst nichts mehr, (außer deinem Namen, deiner Adresse, deinem Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit, Familienstand und allg. Berufsbezeichnung z.B. Arbeiter/in, Student/in) bevor du nicht mit einer/m Anwält/in gesprochen hast. SPRECHE NICHT ÜBER DEINE FREUND/INNEN. Wenn du die Taten, die dir vorgeworfen werden wirklich begangen hast, erzähle dies nicht deinem bzw. deiner Anwält/in, nicht am Telefon und in Räumlichkeiten der Behörden, da diese abgehört werden können, und schon überhaupt nicht in Gegenwart von Repressionsbeamt/innen. Plädiere auf “Nichtschuldig” in allen Anklagepunkten, egal ob du „schuldig“ bist oder nicht.
- Der/die Beamt/in, der/die deine Festnahme durchgeführt hatte, sollte dir dann die Gründe dafür erklären. Bei einer Durchsuchung kann es sein, dass persönliche Gegenstände eingezogen werden. Lasse diese genauestens protokollieren und lese die Auflistung deiner Sachen gut durch, um dich zu versichern, dass nichts hinzugefügt oder weggelassen wurde. Lasse dir ein Protokoll aushändigen, unterschreibe selbst aber nichts, auch nichts „zur Kenntnisnahme“! Falls du beschlagnahmte Gegenstände wieder zurückhaben willst, kannst du dich später oder nach Rücksprache mit deinem Rechtsbeistand immer noch darum kümmern, wenn die Risiken besser abschätzbar sind.
- Du hast das Recht zu erfahren, warum du festgenommen wurdest und du hast das Recht darauf, jemanden von deiner Festnahme zu informieren. Du darfst mindestens einmal telefonieren, habe hierfür sicherheitshalber das passende Kleingeld dabei, da die Beamt/innen nicht wechseln und du aus Gründen der Beamt/innenbestechung auch nicht mehr zahlen darfst. Bei Demonstrationen gibt es oft einen Ermittlungsausschuss (EA), der dann alles weitere, wie beispielsweise die Vermittlung von Anwält/innen, organisiert. Spreche auch hier NIE über Dinge die du getan oder nicht getan hast! Du hast das Recht darauf mit einem Rechtsbeistand deiner Wahl zu sprechen. Spreche NICHT mit dem dienstlichen Rechtsbeistand.
- Du wirst wahrscheinlich für einige Stunden in eine Zelle gesperrt, während sie überlegen, wie sie weiter vorgehen und überprüfen, ob die Daten, die du ihnen angegeben hast, richtig sind. Sie könnten eine Polizeistreife zu deiner angegebenen Adresse schicken, die dann anfragen wird, ob du dort lebst oder im schlimmsten Falle eine Hausdurchsuchung wegen Gefahr im Verzug durchführen wird. Vor jeder Aktion solltest du deshalb deine Wohnung „aufräumen“.
- Bereite dich auf ein Verhör vor. Wenn sie dich verhören, dann wahrscheinlich aus den Gründen, weil sie nicht genug gegen dich in der Hand haben um dich anzuklagen. Antworte nicht auf Fragen.
- Wenn sie dich dazu bringen wollen Fragebögen oder ähnliches auszufüllen, weigere dich.
- In Haft musst du keine Angaben zu deinem HIV-Status machen und solltest dich weigern dich einem Bluttest zu unterziehen, solange du nicht vor einer/n Richter/in geführt wurdest und eine/n Anwält/in gesprochen hattest. Gleiches gilt auch für Urin- oder Speicheltests. Ein Bluttest kann nur von einer/m Richter/in bzw. Staatsanwält/in angeordnet und von einer/m Ärzt/in durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um eine Körperverletzung, gegen die du unbedingt vorher Widerspruch einlegen solltest, damit du später eventuell rechtlich dagegen vorgehen kannst.
- Wenn du in der Haft eine/n Ärzt/in aufsuchen musst, tue dies und lasse einen Befund aller deiner Verletzungen erstellen. Wenn du von der Polizei angegriffen bzw. verletzt wurdest, gehe sofort nach deiner Entlassung in ein Krankenhaus und lasse dich von deinem Rechtsbeistand über eine Anzeige beraten.
- Wenn du fest gehalten wirst, gibt es folgende zeitliche Richtlinien:
- Wenn deine Personalien, die du gesagt hast, stimmen und/oder du einen Ausweis dabei hattest (was bei direkten Aktionen ein Risiko ist, weil du ihn verlieren könntest) müssen sie dich eigentlich sofort wieder gehen lassen, spätestens aber nach 12 Stunden (um zu überprüfen, ob deine Angaben auch wirklich stimmen, kannst du maximal solange festgehalten werden). Du musst einen gültigen Ausweis besitzen (Ausweispflicht). Es gibt aber in Deutschland keine Mitführungspflicht für den Personalausweis, mündlich ausweisen reicht auch.
- Als Tatverdächtige/r können sie dich maximal 48 Stunden festhalten. Spätestens dann musst du einer/m Richter/in vorgeführt werden.
- Ein Gericht kann dich dann zu Untersuchungshaft verurteilen. Dies geht nur bei schweren Straftaten und Flucht- oder Verdunklungsgefahr und kann sich auf bis zu 6 Monate oder länger belaufen.
- Eine weitere Möglichkeit dich festzuhalten, nennt sich Unterbringungsgewahrsam / Schutzhaft. Dabei kann dich die Polizei nur deshalb festhalten, weil du potentiell eine Straftat begehen könntest. Diese Art der Gefangenschaft ist absolut willkürlich und jede Art der Rechtfertigung deinerseits eine Farce, weil deine Aussage gegen die der Polizei steht. Deshalb solltest du dich auch in keiner Weise auf eine argumentative Auseinandersetzung mit der Polizei einlassen. Alles, was du hier sagst, könnte in einem späteren Strafverfahren gegen dich verwendet werden. Sage also besser nichts, auch wenn dies angesichts der Willkür schwer fällt. Du kannst je nach Bundesland zwischen mehreren Stunden, 4 Tagen und 2 Wochen festgehalten werden. Bis zum Ende der vermeintlichen Gefährdung, also z.B. bis zum Ende einer Demo. Spätestens nach 48 Stunden musst du aber einer/m Richter/in vorgeführt oder sofort freigelassen werden. Entscheide erst nach der Freilassung und mit juristischem Beistand, ob und wie du gegen die erfahrene Freiheitsberaubung vorgehen willst.
- Eine weitere Möglichkeit dich festzuhalten ist das Schnellverfahren. Dieses sogenannte „beschleunigte Verfahren“ wurde eingeführt um „reisenden Gewalttäter/innen“ einen kurzen Prozess zu machen. Für einen derartigen Prozess kannst du maximal eine Woche festgehalten und zu maximal einem Jahr verurteilt werden. Meist handelt es sich hierbei um Bewährungs- oder Geldstrafen, was heißt, dass du nach der Gerichtsverhandlung wieder auf freien Fuß kommst. Versuche bereits vor der Verhandlung mit Hilfe einer/s Anwält/in das Schnellverfahren abzuwenden. Da es in einem Schnellverfahren kaum möglich ist eine ernstzunehmende Verteidigung zu erreichen solltest du wie immer Schweigen. Benenne auf keinen Fall Zeug/innen und stelle keine Prozessanträge. Lasse diese Farce eines Verfahrens über dich ergehen. Keine Aussagen, keine Kooperation! Bespreche dich mit deinem Rechtsbeistand wenn du wieder draußen bist und überlege innerhalb einer Woche, ob du Rechtsmittel einlegen willst.
- Wenn du in Untersuchungshaft oder für länger in den Knast musst, informiere dort sofort die Angestellten darüber, das du veganes Essen benötigst, damit sie es noch rechtzeitig für dich besorgen können. Zur Not hilft ein ärztliches Attest indem steht, dass du dich nur vegan ernähren kannst. Wenn dir vegane Nahrung verweigert wird, mache dies schnellst möglich über deinen Rechtsbeistand oder Mitgefangene öffentlich, um Druck auszuüben.
- Wenn du einer Haftrichter/in vorgeführt wirst, mache auch hier nur Angaben zu deiner Person. Falls bis dahin noch nicht geschehen, unbedingt weiterhin Kontaktaufnahme zu deiner Anwält/in oder deinen Freund/innen fordern. Wird Haftbefehl erlassen, lasse die Beauftragung deines/r Anwält/in bzw. die Benachrichtigung von namentlich genannten anderen Personen protokollieren. Halte durch! Wenn du wieder draußen bist melde dich unbedingt bei deinem/r Anwält/in.
- Wenn dein/e Anwält/in dich dahingehend berät mit der Polizei zu kooperieren um eine geringere Strafe zu erlangen, überlege dir eine/n andere/n Anwält/in zu suchen.
Du könntest in Betracht ziehen bei einem Verhör oder einer Festnahme einen falschen Namen und Adresse anzugeben. Das ist illegal, sei sehr vorsichtig. Wenn du dich dazu entschließt dies zu tun, musst du dir sicher sein, das die Person die bei der Adresse die du angibst wohnt deinen Fake-Namen auch kennt. Ein Hinweis am Telefon könnte ihr helfen sich daran zu erinnern. Nochmals, das ist illegal. Nutze diese Taktik mit großer Vorsicht.
- Wenn du eine Aktion gestehen willst, (Was NICHT empfohlen wird) tue so als ob du es bereust und es dir sehr leid tut. Sage, dass du deine Lektion gelernt hast und es nicht wieder machen wirst. Das wird dir sehr wahrscheinlich eine Strafverringerung verschaffen, vor allem wenn du zum ersten Mal erwischt wurdest. Bedenke aber, dass beispielsweise die ALF und andere Tierbefreiungsgruppen in vielen Ländern als kriminelle bzw. terroristische Vereinigungen gesehen werden und du auch schon beim ersten Erwischtwerden mit diesem Vorwurf rechnen musst. Bereite dich argumentativ darauf vor und überlege mit welchem Namen ihr Bekenner/innenschreiben unterzeichnet.
- Eine Reueerklärung abzugeben bedeutet auch eine Art Entsolidarisierung mit der Bewegung, weshalb beispielsweise die Rote Hilfe die weitere Unterstützung ablehnt. Überlege also genau, was an Repression für dich erträglich ist. Halte sie wenn möglich aus und überlege, wie du daraus politisch Kapital schlagen kannst. Es ist unbedingt wichtig eine gut funktionierende Solidaritätsarbeit (Supportersgroup/-seiten) zu organisieren bzw. aus deinem Umfeld heraus organisieren zu lassen. Kontaktiere öffentliche Tierbefreiungsunterstützungs- oder Antirepressionsgruppen.
- Wenn du auf einer öffentlichen Demonstration bist, spreche nicht mit den Polizist/innen. Sie könnten dich fragen wie lange du schon auf Demonstrationen gehst oder wer die Verantwortlichen sind usw. Sie können auch sehr nett sein, doch erzähle ihnen nichts.
- Erinnere dich: Bleibe ruhig, übe dich im Schweigen (antworte auf alle Fragen, außer nach Namen, Adresse, Geburtsdatum, mit “Kein Kommentar”) und im Falle einer Festnahme verlange nach einer/m Anwält/in. Plädiere auf “Nicht schuldig” in allen Anklagepunkten. Leiste keine Unterschriften! Besser die Polizei ist sauer, weil du nichts sagst, anstatt dass sie auf Informationen bauen können, die du ihnen weitergibst und die gegen dich und deine Freund/innen verwendet werden können.
- Das allerwichtigste ist NICHTS über andere zu sagen. Egal wie unbedeutend es erscheinen mag, alles was du über eine Person oder eine Aktion sagst, kann dafür verwendet werden, deine Freund/innen festzunehmen.
- Zur eigenen Erbauung in Extremsituationen bzw. Situationen der Gefangenschaft: Denke an die Aktion (wenn du eine direkte Aktion begangen hast) und die Tiere, die du gerettet hast, aber rede nicht darüber. NIEMALS! Denke an andere Aktivist/innen und ihre errungenen Siege und alles woraus du Kraft schöpfen kannst.
- Alles was bisher empfohlen wurde, gilt natürlich auch für sogenannte Anquatschversuche durch den Staatschutz oder andere „Dienste“. Am Telefon beendest du derartige Versuche einfach durch das Auflegen des Hörers, ansonsten gehe weg oder schließe die Türe. Keine Zusammenarbeit mit staatlichen Organen und Behörden. NIE!!!
- Wenn du mehr Informationen über rechtliche Angelegenheiten haben willst, kontaktiere für den deutschsprachigen Raum z.B. die Rote Hilfe oder Anwält/innen, die in den genannten Bereichen kompetent und vertrauenswürdig sind. Eventuell ist es auch ratsam gemeinsame Infoveranstaltungen zu organisieren, wo sich alle über die aktuelle Rechtslage austauschen können.
Kapitel 10 : Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte
- Grundsätzlich gilt: Kooperiere nicht mit Gerichten oder der Polizei. Erzähle ihnen gar nichts, egal ob du in den Anklagepunkten “schuldig” oder unschuldig bist. Erzähle weder die Wahrheit, noch lüge. Spreche nicht einmal Sachen aus, von denen du sicher bist, dass sie dir nicht schaden können. Die Repressionsorgane sind super darin, unbedeutende Aussagen gegen eine/n zu verwenden.
- Bei Festnahmen:
- Wirst du selbst festgenommen, mache auf dich aufmerksam (Fluchen!) und rufe deinen Namen, damit sich die Umstehenden diesen merken (bzw. einen vorher mit deiner Bezugsgruppe vereinbarten Fake-Namen; dafür nehmt Zettel und Stift mit!) (Bei angekündigten Großaktionen, wie z.B. Demos, kontaktiere den lokalen Ermittlungsausschuss EA) Wieder zu Hause, notiere dir die Umstände der Festnahme, ggf. Zeug/innen, am besten ein vollständiges Gedächtnisprotokoll. Oftmals erfahren die Betroffenen erst Monate später davon, dass ein Ermittlungsverfahren gegen sie läuft, dann ist so ein Protokoll Gold wert.
- Beim Abtransport:
- Auf der Fahrt zu Gefangenensammelplätzen oder Revieren sprich ggf. mit den anderen Festgenommenen über eure Rechte, aber mit keinem Wort über das, was ihr oder du gemacht habt/hast. Das wäre nicht das erste Mal, wenn da ein Spitzel unter euch ist, auch wenn du ein gutes Gefühl zu allen hast.
- Achte auf andere und zeige dich verantwortlich, wenn sie mit der Situation (z.B. Festnahme) noch schlechter klar kommen als du, das beruhigt auch dich, redet darüber, dass es Sinn macht, von jetzt ab konsequent nichts auszusagen. Bei Demos: Tausche mit deinen Mitgefangenen Namen und Adressen aus, damit die/der zuerst Freigelassene den Ermittlungsausschuss informieren kann.
- Auf der Wache:
- Bei der Identitätsfeststellung bist du nur verpflichtet, Angaben zu deiner Person zu machen, d.h.: Name, Adresse, Geburtsdatum und ungefähre Berufsangabe (Arbeiter/in, Angestellte/r, Student/in, Erwerbslose/r). Kein Wort mehr! Nichts über Eltern, Schule, Firma, Wetter, einfach: NICHTS!
- Keine Angaben zur Sache. Falle nicht auf Psychokisten rein, weder auf die guten Onkels und Tanten, die ja volles Verständnis für dein Anliegenhaben, noch auf die Brutalo-Cops. Behalte die Übersicht und deinen Kopf unter Kontrolle. Alles - wirklich alles - ist auch nach Absprache mit deiner Bezugsgruppe und dem/der Anwält/in möglich, auch wenn die Cops dir erzählen, dass es zu deinem Vorteil gereiche, wenn du ihnen gegenüber Aussagen machen würdest.
- Wenn du mit deinem/r Anwält/in redest, sollten diese Gespräche privat verlaufen. Nichts desto trotz solltest du davon ausgehen, das Ermittlungsbeamt/innen oder Richter/innen über Wanzen, Kameras oder ähnliches mithören.
- Wenn du meinst, dir würden Sachen vorgehalten, mit denen du gar nix zu tun hast, sage trotzdem nichts. Denn was dich entlastet, kann eine andere Person belasten, wenn von zwei Verdächtigen eine Person ein Alibi hat, bleibt immer noch eine über! Wenn du meinst, du steckst schon so tief im Schlamassel, dass du lieber alles zugeben willst, damit du nicht so hart verknackt wirst, sage trotzdem nichts! Erst nachdem dein/e Anwält/in Akteneinsicht hatte und ihr euch beraten habt, lässt sich eine gute Strategie festlegen. Außerdem reißt du womöglich unbeabsichtigt andere Leute mit rein.
- Wenn Polizist/innen dir das Recht verweigern zu telefonieren, nerve sie, bestehe darauf und drohe mit einer Anzeige.
- Bei Verletzungen eine/n Ärzt/in verlangen, welche/r ein Attest anfertigt. Nach der Freilassung eine/n weitere/n Ärzt/in aufsuchen, welche/r ebenfalls Verletzungen attestiert.
- Bei beschädigten Sachen eine schriftliche Bestätigung verlangen.
- Bei ED- (erkennungsdienstlicher) Behandlung (Fotos/Fingerabdrücke) lege sofort Widerspruch ein und lasse diesen protokollieren.
- Wochen oder Monate nachdem du dich an irgendeiner Aktion/Demo beteiligt hast, könntest du Post oder einen Anruf von der Polizei oder der Staatsanwaltschaft bekommen. Egal ob du Zeug/in oder Beschuldigte/r in ihrem „Spielchen“ sein sollst, jetzt wird es Zeit, sich mit dem Ermittlungsausschuss (EA), wenn das eine feste Gruppe ist, einer Bunten Hilfe, der Roten Hilfe oder dem AnarchistBlackCross (ABC) in Verbindung zu setzen. Gemeinsam kann überlegt werden, was zu tun ist, ob bzw. welche/r Anwält/in eingeschaltet werden soll und wie darauf politisch reagiert werden soll. Auch hier gilt immer noch: keine Aussage!
- Wenn die Polizei dich ein- oder vorlädt gehe nicht hin.
- Wenn du einen Strafbefehl von der Staatsanwaltschaft erhältst, solltest du binnen zwei Wochen Widerspruch einlegen und bei einer/m Anwält/in deines Vertrauens Rat suchen. Der Rest muss im Einzelfall entschieden werden. Die Strategie, dich alleine herausgreifen und einschüchtern, funktioniert nur, solange du mitspielst. Wenn du dich gemeinsam mit anderen wehrst, funktioniert ihre Vereinzelungsstrategie nicht mehr, dann kann dem Charakter eines Prozesses, dessen Sinn es ist, zu entsolidarisieren, entgegen gewirkt werden. Solidarität ist eine Waffe! Bedenke dies auch bei deiner Arbeit für bereits inhaftierte Tierbefreiungsaktivist/innen.
Kapitel 11 : Vorbereitungsmaßnahmen
- Bevor du dich in direkte Aktionen involvierst (oder in Proteste, bei denen du eine Festnahme riskierst), bereite dich mental und körperlich darauf vor. Betreibe regelmäßig Sport. Konsumiere weder Drogen noch Alkohol. Versichere dich, dass du in guter gesundheitlicher Verfassung bist und eine gute Ausdauer und Agilität besitzt. Trainiere deinen Geist darauf, immer wachsam zu sein. Stelle sicher, dass du in der Lage bist, der Polizei davonzulaufen oder sie auszutricksen, wenn es nötig ist.
- Übe dich im Gebrauch von Seitenschneidern, Dietrichen, usw. Trainiere Parkour, zum Beispiel im Klettern und Abspringen von Wänden und Zäunen, im Überspringen von Bachläufen und im Durchschwimmen von Flüssen. Trainiere alles, was dir dazu noch einfällt. Es gibt viele Clips beispielsweise auf YouTube, die dir veranschaulichen, wie du Kletterwände usw. überwinden kannst. Erreiche den Punkt, an dem du sehr hohe Zäune und Wände schnell hinunterklettern kannst, schneller als die Polizei ;-).
- Auch simple Dinge wie draußen gehen/rennen mit einer Maske und einer Stirnlampe/Taschenlampe und wahlweise Ausrüstung oder Rucksack sind gute Übungen (Stelle nur sicher, dass dich dabei niemand sieht; mache das vorzugsweise in der Natur).
Nachwort: Bist du bereit?
- Vorweg gilt für alle Aktionsformen: Tierbefreiungsaktivist/innen wenden Gewalt nicht um der Gewalt willen an, sondern ausschließlich, um Leid zu verringern, zu verhindern oder zu stoppen. In Notwehr-Situationen kann „Gewaltanwendung“ deshalb ein legitimes Mittel sein (mit Gewalt ist Gewalt gegen Sachen gemeint und NICHT gegen fühlende Wesen). Tiere können sich nicht selbst wehren. Sie sind der Willkür des Menschen oft schutzlos ausgeliefert. Somit sind Aktionen der Animal Liberation Front (ALF) als Mittel solidarischer Notwehr zu verstehen.
- Für Direkte Aktionen gibt es kein Schema und die ALF ist weder eine geschlossene Gruppe noch eine hierarchische Organisation. Jeder Mensch, der mit (gewaltfreien) Aktionen zur Befreiung von Tieren aus der Unterdrückung durch Menschen beiträgt, kann sich als Teil der ALF sehen.
- Die folgenden Aktivitäten sind einige Beispiele Direkter Aktionen, die in der Regel versuchen, durch Störungen oder Blockaden den Alltag der Tierquäler/innen zu behindern. So ketten sich Aktivist/innen in Modehäusern fest, um den Pelzhandel für einige Stunden zum Stillstand zu bringen oder sie blockieren die Zufahrten von Zuchtfarmen für Versuchstiere, um den Abtransport in die Labore zu unterbrechen. Andere sabotieren Treibjagden oder stören den Alltag der Tierausbeutung durch Sachbeschädigungen oder Befreiungsaktionen. Auch unangemeldete Demonstrationen sind ein erfolgreiches Mittel, denn nichts fürchten die Firmen, die vom Tierleid profitieren, mehr, als dass sie plötzlich und unvorbereitet Ziel von Protesten werden. So wurden Dächer von Pelzgeschäften besetzt und Tierversuchsfirmen erhielten ungebetenen Besuch auf ihren Messen, Aktionärsversammlungen oder Grillfesten. Ziel ist es die Ausbeutung und Ermordung von Tieren ganz zu stoppen und die Herrschaft von Menschen über Tiere zu beenden.
- Die Palette Direkter Aktionsformen reicht so weit wie deine Fantasie, wichtig ist dabei nur die Gewaltfreiheit, was bedeutet, dass kein fühlendes Wesen verletzt werden darf. Gegenstände, die für die Ausbeutung und Ermordung von Tieren benutzt werden sind Sachen, Schlachtwerkzeuge oder Hochsitze zu zerstören ist somit Gewalt gegen Sachen. Da Wirtschaft und Staat materielles Eigentum über das Leben von fühlenden Wesen stellt, werden Tierbefreiungsaktivist/innen verfolgt und kriminalisiert.
- Letzteres bedeutet deshalb: Direkte Aktionen sind keine Spaßveranstaltungen. In dem Moment, in dem du deine erste Aktion ausführst, riskierst du eine Festnahme. Direkte Aktionen verlangen dir einiges ab, sowohl körperlich als auch mental. Befindest du dich in einer erstklassigen körperlichen Verfassung? Wenn du von einer/m Polizistin/en gejagt werden würdest, könntest du ihr/m entkommen? Könntest du einen Zaun samt Stacheldraht überwinden? Mit dem Wissen man könne jederzeit festgenommen werden dauerhaft zu leben, zerrt auch sehr an den Nerven.
- Als (ALF-)Aktivist/in solltest du am besten komplett auf Drogen und Alkohol verzichten, da diese deine körperlichen und geistigen Fähigkeiten beeinträchtigen und dich zusätzlich ins Visier der Polizei bringen könnten.
- Manche (ALF-)Aktivist/innen meiden auch den öffentlichen Auftritt und Kontakt zu großen Tierschutz- oder Tierrechtsorganisationen, um nicht das Interesse der Polizei unnötig auf sich zu lenken. Entscheide selbst, gebe aber zumindest nie unnötigerweise persönliche Daten jeglicher Art preis, weder an Behörden noch an die Presse.
- Wenn du dich einmal dazu entschlossen hast, im Untergrund der Tierbefreiungsbewegung aktiv zu werden, musst du ständig mit drohenden Verhören oder Festnahmen rechnen. Durchdenke deine Entscheidung gut.
- Wenn du dich dazu entschließt, dich in der Tierbefreiungsbewegung zu engagieren, lese diesen Leitfaden nochmals gut durch. Lese ihn noch 10 weitere Male. Tausche dich mit deiner Bezugsgruppe darüber aus und stelle sicher, dass ihr alle Bescheid wisst.
- Beachte: Es sind schon Leute für die Teilnahme an legalen, öffentlichen Demonstrationen festgenommen worden, deshalb sind diese Informationen für alle Tierbefreiungsaktivist/innen hilfreich, egal ob sie sich auf legale oder illegale Weise für andere einsetzen.
- Trotz der beschrieben Repressionsmöglichkeiten staatlicherseits und den vielen Möglichkeiten der Vorsicht soll dieser Reader keinesfalls Hemmungen vor Aktionismus hervorrufen. Es geht darum Leichtsinn und die damit verbundenen Risiken bei der Durchführung von Direkten Aktionen zu verhindern oder zumindest zu minimieren! Es geht darum Sensibilität für all die Bereiche zu wecken, in denen Leichtsinn möglich ist.
- Das Schlimmste, was passieren kann, ist dass die staatliche Repression mit ihren Mitteln der Bespitzelung und Überwachung erreicht, Misstrauen und Angst zu verbreiten und unser Vertrauen in andere Menschen zu erschüttern. Deshalb sei offen aber auch wach, vertraue deiner Menschenkenntnis aber sei trotzdem vorsichtig. Tritt dem staatlichen Versuch entgegen uns mit Überwachung, Gerichtsprozessen, Haft und anderen Maßnahmen zu vereinzeln. Zeige dich solidarisch mit von Repression betroffenen oder bereits inhaftierten Aktivist/innen, denn Solidarität ist eine Waffe.
- Dieser Leitfaden ist nicht kopiergeschützt! Aktivist/innen dürfen diesen im Gesamten oder in Teilen für sich verwenden und reproduzieren und es steht ihnen frei dabei auf die Förderung der Tierbefreiungsbewegung oder der Umweltschutzbewegung Bezug zu nehmen.
- ABER: Es ist ausdrücklich nicht erwünscht, dass Feind/innen der Tierbefreiungsbewegung /Umweltschutzbewegung (Regierung, Behörden, Nutztierindustrie und Tierausbeutungsbefürworter/innen) diesen Leitfaden für ihre Zwecke nutzen oder um der Tierbefreiungsbewegung und/oder Umweltschutzbewegung in irgendeiner Weise Schaden zuzufügen.
- Dieser Leitfaden wurde natürlich nur zu informativen Zwecken geschrieben und publiziert und ist selbstverständlich NICHT als Aufruf zu irgendwelchen Straftaten zu verstehen.
- Die Richtlinien bzw. Grundsätze der ALF (Animal Liberation Front), zu deutsch: TBF (Tier Befreiungs Front), lauten wie folgt:
- Die Befreiung von Tieren aus den Stätten, in denen sie gequält werden, z.B. Laboratorien, Tierfabriken, Pelzfarmen etc. Die Tiere müssen in ein gutes Zuhause übergeben werden, wo sie frei von Leiden bis zu ihrem natürlichen Ende leben können.
- Das Zufügen ökonomischer Schäden für all jene, die von der Not und der Ausbeutung der Tiere profitieren.
- Das Aufzeigen des Horrors und der Gräueltaten, denen Tiere hinter verschlossen Türen ausgesetzt sind, mit Hilfe von gewaltfreien, direkten Aktionen und Befreiungen.
- Das Ergreifen aller notwendigen Vorsichtsmaßnahmen, damit weder Mensch noch Tier während der Aktionen Schaden nehmen.
tüdelwü
Sagt mal, gibt es ne pdf?
wäre Klasse wegen den Pics!
DANKE FÜR DIE ARBEIT!!!!
Solidarische Grüße (A)
+1
Dacht ich mir auch grad, dass es in Drucklayout (nicht notwendigerweiße tatsächlich gedruckt, aber z.B. eben als pdf) vielleicht besser lesbar wäre…
schwieriges Layout
Viel Erfolg und laßt Euch nicht erwischen
ALF
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https://linksunten.indymedia.org/de/node/130596