Techno, Mond & Sterne +++ Nazis wegbassen +++ Raven gegen Faschismus, Rassismus und Antisemitismus

Kampagne: An die Substanz

Wo liegt das Problem?

Der Wahlkampf der NPD im vergangenen kam Jahr äußerst schwächlich daher. Die Aktivitäten sowohl der parteilich organisierten, als auch einiger ungebundener Neonazis in Kiel und Umgebung werden nur vereinzelt sichtbar. Dennoch bleibt die Vorstellung, Schleswig-Holstein habe kein Problem mit Rassismus und Neonazismus, ein unerfüllter Traum.

 

Nach wie vor sitzt mit Herrmann Gutsche ein Mitglied der NPD in der Kieler Ratsversammlung. Auch in anderen Teilen des Landes konnte die Partei Erfolge verbuchen.

 

In Pinneberg wird am 75. Jahrestag der Reichspogromnacht die Synagoge angegriffen.

 

Und mitten in Kiel betreiben Neonazis mehrere Geschäfte. So leitet Henning Pless eine Heilpraktiker-Praxis am Europaplatz. Pless ist ehemaliger Vorsitzender der (inzwischen verbotenen) „Heimattreuen Deutschen Jugend“, also ein Anhänger klassischer nationalsozialsozialistischer Ideologie.

 

Am Vinetaplatz 3 treffen sich am und um den „PLS – Werkzeuge“-Laden täglich bekannte Gesichter der gewaltbereiten Neonazi- und Rocker-Szene. Betreiber des 2012 eröffneten Ladens ist Alexander Hardt. Erstmals öffentlich bekannt wurde Hardt, als er wegen einer 2008 begangenen Schändung des jüdischen Friedhofs angeklagt wurde.

 

Die antifaschistische Kampagne „An die Substanz“ versucht diese und weitere neofaschistische Unternehmer*innen ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen.

 

In weiten Teilen der Bevölkerung herrscht weiterhin ein rassistischer Grundtenor. Von „Das Boot ist voll“ bis zu Denunziation von „Wirtschaftsflüchtlingen“ werden rassistische Parolen offen propagiert und auf ein paar Krokodilstränen nach hunderten Toten vor Lampedusa folgt die Forderung, Frontex aufzurüsten. Bei rechten Protesten gegen Flüchtlingsunterkünfte im sächsischen Schneeberg wird versucht, erneut die Stimmung von Rostock-Lichtenhagen und Mölln vor 20 Jahren wiederzubeleben. Dieser rassistische Diskurs schafft den Nährboden für derart motivierte Gewalttaten Einzelner und befördert alltägliche Ausgrenzung und Diskriminierung.

 

Für eine Veränderungen dieses Diskurses sind viele Mittel auf vielen Wegen wichtig. Deshalb lasst uns gemeinsam und geschlossen auf diese rassistische Umständen aufmerksam machen.

 

Lieber Techno als rassistischer Normalzustand!

 

Freitag, 22.11.2013 - 18 Uhr

Europaplatz, Kiel