Sri Lanka beschlagnahmte Pässe von Parlamentarier

Erstveröffentlicht: 
10.11.2013

Wenige Tage vor Beginn eines hochrangigen Commonwealth-Gipfels auf Sri Lanka haben die Behörden des Inselstaates die Pässe von zwei ausländischen Abgeordneten beschlagnahmt. Die Parlamentarier aus Australien und Neuseeland seien mit Touristenvisa im Land gewesen und hätten deswegen an keiner Pressekonferenz teilnehmen dürfen, teilte die Einwanderungsbehörde mit. Sie mussten in ihrem Hotel bleiben.

 

Sri Lanka steht derzeit in der Kritik, weil es trotz mehrerer UNO-Resolutionen mutmaßliche Menschenrechtsverletzungen während des Bürgerkriegs 2009 nicht ausreichend untersucht. Die australische Senatorin Lee Rhiannon sagte der Zeitung "Sydney Morning Herald", sie habe den Besuch angekündigt und die Visaempfehlungen der Regierung befolgt. Sie sagte weiter, die Menschen hätten ihr von massiver illegaler Landnahme durch die Sicherheitskräfte berichtet sowie bis heute andauernden Einschüchterungen, Festnahmen und Vergewaltigungen.

 

Von Donnerstag an kommen Vertreter Großbritanniens und seiner im Commonwealth organisierten ehemaligen Kolonien in Colombo zusammen, unter ihnen Prinz Charles. Kanadas Premierminister Stephen Harper wird wegen der Vorwürfe aber fernbleiben. Auch sein indischer Amtskollege Manmohan Singh wird nicht nach Colombo reisen.