Zeitzeuge in Pinneberg - Der Brandschlag von Mölln 1992

Erstveröffentlicht: 
11.10.2013

Der Diakonieverein zeigt eine Dokumentation über die rassistisch motivierten Brandanschläge. Ein Überlebender spricht im Anschluss an den Film über die Tat.

 

Für Deutschland sind es dunkle Stunden: In der Nacht zum 23. November 1992 brennen in der Stadt Mölln zwei von türkischen Familien bewohnte Wohnhäuser. Menschen sterben, darunter zwei Kinder. Bei der Polizei gehen Bekenneranrufe ein. Es ist ein Anschlag mit rechtsradikalem Hintergrund. Mitten in Schleswig-Holstein. Der Dokumentarfilm „Nach dem Brand“ von Malou Berlin arbeitet die Geschehnisse auf. Der Streifen wird am Donnerstag, 24. Oktober, ab 19 Uhr im Jugendzentrum Geschwister-Scholl-Haus, Bahnhofstraße 8, in Pinneberg zu sehen sein.

 

Mit Ibrahim Arslan wird einer der Zeitzeugen in der Kreisstadt zu Gast sein. Er wird den 50 Minuten dauernden Film mitansehen – und anschließend Fragen der Zuschauer beantworten. Organisiert wird die Veranstaltung von den Mitarbeitern des Geschwister-Scholl-Hauses und dem Jugendmigrationsdienst des Diakonievereins Migration in Pinneberg.

 

Der Film „Nach dem Brand“ beleuchtet die dramatischen Geschehnisse im November 1992. Der damals sieben Jahre alte Ibrahim Arslan kann sich in besagter Nacht aus dem Haus retten. Doch er verliert drei Familienangehörige. Regisseurin Malou Berlin hat Familie Arslan vier Jahre bei dem Versuch begleitet, einen eigenen Weg zwischen Trauerbewältigung und dem Wunsch nach einer unbekümmerten Gegenwart zu finden. Entstanden ist das intime Porträt einer Familie, die 15 Jahre nach dem Anschlag noch immer mit den Folgen der erlebten Gewalt ringt und an der Sinnlosigkeit ihres Verlustes zu scheitern droht. Eintritt wird nicht verlangt.