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Wann immer sich in Münster am ganz rechten Rand der CDU oder jenseits davon politisch etwas tut, dann ist der rechte Multiaktivist Phillip Döbbe mit Sicherheit dabei. Aktuell unterstützt Döbbe die 'Alternative für Deutschland' (AfD) in ihrem Bundestagswahlkampf. Die AfD hat sich damit einen weiteren Rechtsausleger angelacht.

Von 'Politically Incorrect'...

Phillip Döbbe ist in Münster seit einigen Jahren in unterschiedlichen Zusammenhängen politisch aktiv. Vor allem ist er für die Ortsgruppe des berüchtigten rassistischen Hass-Blogs 'Politically Incorrect' (PI News) tätig. In Münster führte die PI-Gruppe gemeinsam mit der 'Bürgerbewegung Pax Europa' mehrere Infostände in der Innenstadt durch und trifft sich zu Stammtischen. Es ist davon auszugehen, dass Döbbe auch Artikel für den PI-Blog beisteuert. PI News nennt sich selbst stolz „Deutschlands größter politischer Blog“. Die Artikel auf PI News kennzeichnet eine aggressive Rhetorik, rassistische Stereotype und die Verächtlichmachung von Muslimen, Sinti und Roma und Migrant_innen. Die politische Linke gehört ebenfalls zu den ausgemachten Feindbildern. Immer wieder ruft PI News dazu auf, unliebsame Journalist_innen oder Politiker_innen unter Druck zu setzen. Die Folge dieser Kampagnen ist meist eine Flut von hasserfüllten und obszönen Emails.

...zu den katholischen Fundamentalist_innen...

Döbbe bewegt sich ebenfalls in den Reihen katholischer Fundamentalist_innen und selbsternannter Lebensschützer, die in Münster traditionell recht stark sind. Döbbe nahm in der Vergangenheit an den 1000-Kreuze-Märschen teil, zu denen jedes Jahr im März die Gruppe 'Euro-Pro-Life' aufruft. Die Gebetsmärsche richten sich gegen das Recht auf reproduktive Selbstbestimmung von Frauen und gegen nicht-heteronormative Lebensentwürfe.

...und zur 'Jungen Union'.

Als im letzten Sommer das rechte Lager in Münster einen Bürgerentscheid zur Rückbenennung des Schlossplatzes in Hindenburgplatz durchbrachte, gehörte Döbbe zu den eifrigsten Wahlkämpfer_innen, die sich unter den blauen Sonnenschirmen der 'Jungen Union' (JU) Münster sammelten. In der 'Bürgerinitiative pro Hindenburgplatz' sammelten sich die Rechtsausleger der Union aus den Reihen von JU, einzelnen Ortsverbänden und den Vertriebenenverbänden. Mit ihnen verband Döbbe mehr als die Ablehnung des Schlossplatzes und die Verehrung des reaktionären Feldmarschalls und „Weltkriegshelden“ Paul von Hindenburg. In der Bürgerinitiative waren CDU-Mitglieder wie Stefan Leschniok organisiert, denen der Kurs von Merkel als zu liberal gilt und die die Initiative 'Linkstrend stoppen' unterstützten, oder JU-Chef Christoph Sluka, der Mitglied im 'Verein Deutscher Studenten', einer rechtslastigen Studentenverbindung, ist.

Jetzt: 'Alternative für Deutschland'

Döbbe setzt seine Hoffnung nun in die AfD, für die er Wahlkampfstände betreut. Sein Tätigkeit für 'Politically Incorrect' hat er deswegen aber nicht aufgegeben. Ebenso wenig wie seine seit Jahren betriebene Anti-Antifa-Arbeit. Am Rande von linken Demos taucht er mit seinem Fotoapparat auf und versucht Teilnehmer_innen zu fotografieren. Er besucht auch Gerichtsverhandlungen gegen Linke, um dort Daten zu sammeln. Falls es mit der AfD nichts wird, hat Döbbe den nächsten rechten Organisationsversuch an der Hand. Er ist Symbathisant der 'Identitären Bewegung', die auch in Münster die ersten kleinen Aktionen durchführte, u.a. hat sie den Schlossplatz mit Pappschildern in Hindenburgplatz umbenannt. Dass sich die 'Alternative für Deutschland' von Döbbe distanziert, ist nicht zu erwarten. Wäre er in der NPD, dann würde man ihn sicher vor die Tür setzen. Aber eine Betätigung in der rassistischen Szene von 'PI News' und Konsorten stört die AfD bislang nicht, obwohl sich die Hetze dieser selbsternannten Freiheitlichen von der Hetze der NPD nicht wirklich unterscheidet.