Protestaktion bei Arbeitsagentur Mannheim

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Am heutigen Donnerstag den 6. August wurde gegen 17 Uhr der Betrieb der Arbeitsagentur in der Mannheimer Innenstadt symbolisch durch eine Protestaktion unterbrochen. Über 20 Personen machten mit ihrer Protestaktion auf die Rolle der Arbeitsagentur als Zwangsinstitution aufmerksam.

 

Über 20 Personen machten mit ihrer Protestaktion auf die Rolle der Arbeitsagentur als Zwangsinstitution aufmerksam. Es wurden Flugblätter mit dem Titel "Wehrt euch gegen Sozialabbau und Ämterschikane" verteilt, mit denen sie die anwesenden BesucherInnen und MitarbeiterInnen auf ihr Anliegen hinwiesen. Aus den Fenstern der oberen Stockwerke entrollten die Protestierenden Transparente und unterbrachen den Normalbetrieb in der Arbeitsagentur für kurze Zeit mit Konfetti und Trillerpfeifen. Während sich die wenigen BesucherInnen der Agentur durchaus interessiert für das Anliegen des Protests zeigten, traten die Angestellten teilweise sehr aggressiv auf. Ein Wachmann und ein weiterer Angestellter versuchten einen Redebeitrag durch körperliche Gewalt zu unterbrechen. Sie versuchten den TeilnehmerInnen der Protestaktion das Megaphon zu entreißen,  griffen einzelnen ins Gesicht, schubsten und versuchten sie festzuhalten. Trotz dieses aggressiven Auftretens konnte der Protest erfolgreich zu Ende geführt werden.
Als die Polizei mit zwei Streifenwagen kam hatten sich die Protestierenden bereits aus dem Staub gemacht.

Fazit:
Es ist schön zu sehen, dass der schikanöse Alltag in Arbeitsagenturen und Job Centern in Mannheim nicht völlig ungestört bleibt und dass dabei auch die Arbeitsagentur als Institution, die Menschen zum Beispiel in schlechte Arbeitsverhältnisse drängt angegangen wird. Es wird langsam Zeit, dass Widerstand gegen die derzeitigen kapitalistischen Krisenlösungsstrategien und die Institutionalisierung sozialer Konflikte im Wahlkampf formiert. Eine weitere Möglichkeit den Protest dagegen auf die Straße zu tragen, bietet die Demonstration gegen die Krise am 17. September und die antikapitalistische Bündnis-Demonstration am 26. September, dem Vortag der Bundestagswahl.

Unsere Wahl: Soziale Revolution!
Kommt am 26. September zur antikapitalistischen Demo in Mannheim.
Infos unter: http://sozialerevolution.blogsport.de


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Dokumentation des Redebeitrags (der leider unterbrochen werden musste):
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Arbeiterinnen und Arbeiter,

Die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung und der voranschreitende Sozialabbau sind für uns nicht länger hinnehmbar. Wir sind nicht bereit weitere Angriffe auf unsere Lebensverhältnisse zu akzeptieren.
Durch Hartz IV und 1-Euro-Jobs schafft der bürgerliche Staat prekäre Arbeits-und Lebensbedingungen. In den Job-Centern und den Arbeitsagenturen, wie also auch hier, werden diese Maßnahmen dann umgesetzt.
Eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit auf 67 Jahre, sowie die Weigerung der etablierten Politik, einen gesetzlichen, angemessenen und flächendeckenden Mindestlohn zu forcieren, zeigen aber auch, dass nicht nur die arbeitslosen Lohnabhängigen von dem Sozialabbau betroffen sind, sondern dass ein Angriff auf die gesamten Lohnabhängigen stattfindet.Wir lassen uns nicht in Beschäftigte und Arbeitslose spalten! Wir haben gemeinsame Ziele und Interessen,  für die wir auch zusammen kämpfen müssen! Gerade in Zeiten der Krise werden die gesellschaftlichen und politischen Kräfteverhältnisse neu definiert. Hilfspakete in Höhe von mehreren 100 Milliarden Euro für marode
Banken zeigen deutlich in wessen Interesse die bürgerlichen Parteien Politik machen. Die kapitalistischen Eigentums- und Produktionsverhältnisse gelten als unantastbar und alternativlos.
Dabei sind genau sie es, die es zu hinterfragen und anzugreifen gilt! Wir sind nicht bereit, der seit Jahren stattfindenden Umverteilung von unten nach oben weiter tatenlos zuzusehen. Wir sind nicht bereit, die Maßnahmen der bürgerlichen Parteien zur Rettung der Banken und des Finanzwesens mitzutragen!
Denn spätestens nach der Bundestagswahlen werden diese versuchen, mit Steuererhöhungen und weiteren Belastungen für die Lohnabhängigen, die jetzt gemachten Schulden wieder einzutreiben.
Weiterhin sind wir nicht bereit, unser Leben und unsere Arbeit nach den Prinzipien der Konkurrenz und des Leitungszwangs auszurichten! Stattdessen setzen wir auf Solidarität und gegenseitige Hilfe.
Wir wollen eine menschenwürdige Arbeit für allen.
Das heißt: Weg mit Hartz IV!
Weg mit 1-Euro-Jobs !
Wir wollen eine radikale Arbeitszeitverkürzung. Lasst uns gemeinsam gegen die Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter kämpfen! Schließt euch uns an! Unterstützt den antikapitalistischen Kampf. Kommt am 26. September um 14 Uhr zum Paradeplatz zur sozial-revolutionären Demo!
Werdet selbst aktiv!