In Westerburg im Westerwald sollen Polizisten im Mai einen festgenommenen Mann verprügelt haben. Polizeipräsident Horst Eckhardt hat die betroffenen Beamten in andere Dienststellen versetzt. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Eckardt äußerte sich betroffen über die Tat: "Ich war erschrocken, als ich die Bilder erstmals sah. Es war erkennbar, dass hier der Verdacht von Straftaten vorlag." Daraufhin habe er die Staatsanwaltschaft Koblenz informiert. Diese ermittelt gegen zwei Polizisten wegen Körperverletzung im Amt. Es bestehe der Verdacht, dass sie einen 27-Jährigen getreten und geschlagen haben. Den Mann hatten die Polizisten zuvor vorläufig festgenommen, weil er mehrerer Straftaten verdächtigt wurde.
Gleichzeitig wurde ein gesondertes Ermittlungsverfahren gegen einen weiteren Polizeibeamten und eine Polizeibeamtin wegen Strafvereitelung eingeleitet. Sie sollen ihre Kollegen nicht von den Übergriffen abgehalten und zudem im Anschluss keine Anzeige erstattet haben. Zur Aufklärung der Vorwürfe hat die Staatsanwaltschaft die Kriminalinspektion Betzdorf beauftragt, um Befangenheit auszuschließen.
Schläge auf den Kopf
Den Vorfall hatten unbekannte Zeugen mit dem Handy gefilmt und das Video an die "Rhein-Zeitung" geschickt. Auf dem Video ist zu sehen, wie zwei Männer in Uniform neben einem Polizeiauto auf einen offensichtlich Wehrlosen einschlagen. Einer der Polizisten schlägt ihm auf den Kopf, der andere tritt ihn in die Seite. Das Video zeigt, dass zwei weitere Personen die Situation beobachten, ohne einzugreifen. Zu sehen ist auch, dass die Hände des Opfers auf dem Rücken gefesselt sind.
Was vor der Situation passierte, ist auf dem Video nicht zu sehen. Der Vorfall soll sich bereits am 22. Mai ereignet haben.