Wir dokumentieren eine Soli-Aktion für das AZ Köln während des Stand Up Cups in Düsseldorf. Es wurden dort Flyer verteilt, auf die Mobiveranstaltung heute am 25. Juni im Linken Zentrum hingewiesen und zu guter letzt ein Solibild gemacht, welches hiermit mit solidarischen Grüßen Richtung Köln geht!
Auf nach Kölle, linke Räume verteidigen!
Desweiteren hier nochmal die Dokumentation des deutschen und englischen Soli-Flyers:
AZ Köln Räumung? GEHT GAR NICHT!
Der politische Auftrag der Stadt Köln ist schon lange klar: Das Autonome Zentrum in Kalk soll weggeplant werden und ist damit ab dem 30.06.2013 akut räumungsbedroht. Das mittlerweile schon mehr als drei Jahre besetzte und selbstverwaltete AZ ist für uns jedoch niemals wegzuplanen und da auch mit uns nicht geplant und gesprochen wurde, machen wir hiermit unseren politischen Auftrag deutlich:
Wir sind stinke wütend...
und machen diese Entwicklungen nicht länger mit! Ständig wird uns Lebensraum gewaltsam entzogen. Ob in abhängigen Lohnverhältnissen oder durch Hartz IV Schikane, ob im Bildungssystem, auf dem Wohnungsmarkt, an öffentlichen Räumen und Plätzen oder im Pflege- und Gesundheitssystem. Alle Lebensbereiche werden privatisiert und vermarktlicht, Menschen leben mit ihren individuellen Problemen oft vereinzelt, isoliert und in Abgrenzung und Konkurrenz zueinander. Wer nicht konsumieren kann oder will, hat keinen Platz in dieser Gesellschaft! Wer alternative Lebensentwürfe und Ideen ausprobieren möchte, gilt als Bedrohung für die europäische und vor allem deutsche Krisenpolitik. Widerstand soll im Keim erstickt werden. Nazis und Verfassungsschutzbehörden sind aus einer Idee gewachsen und derzeit immernoch aktiv, kritische Menschen werden mit Repressionen überzogen, überwacht und weg gesperrt. Ein europäisiertes „Migrationsmanagement“ - welches in nützlich und nicht verwertbar trennt, welches verantwortlich für tausende nicht-weiße (und damit anscheinend weniger Wert) Tote ist, welches Menschen in Lager einsperrt und jahre- und jahrzehntelang mit einem gewollt abschreckenden Asylsystem zermürbt und entmündigt, gar in den Selbstmord treibt - verteidigt die jahrhunderte alte Aufrechterhaltung kolonialer Ausbeutungs- und Machtverhältnisse.
Wir haben Gründe und den unbedingten Willen
unsere hart erkämpften Räume der gesellschaftlichen Veränderung nicht wieder her zu geben. Wir wollen uns weiter mit Herrschaft beschäftigen. Wir wollen kein Humankapital sein und miteinander statt gegeneinander leben lernen! Wir wollen miteinander reden, streiten und Herrschaft sichtbar machen! Alles was wir verinnerlicht haben an patriarchalen Denken, Handeln und Wahrnehmen, an rassistischer Selbstverständlichkeit und all die anderen gesellschaftlich gewachsenen politischen Machtstrukturen die uns tagtäglich zu Leistung, Entfremdung und Konkurrenz in fast all unseren Lebensbereichen zwingen. Diese gesellschaftlichen Verhältnisse, die uns wenn es sein muss, mit allen Mitteln voneinander trennen wollen! Wir nehmen diese als Normalität wahrgenommene Gewalt nicht länger hin!
Solidarität unräumbar machen!
Schon einmal konnte die Räumung des AZ Köln in letzter Sekunde verhindert werden. Machen wir sichtbar, dass wir auf die unzähligen schönen und wichtigen Erfahrungen rund um das AZ und deren Nutzer*innen nicht verzichten wollen und werden. Das wir solidarisch mit dem AZ aber auch mit anderen emanzipatorischen Projekten sind. Europaweit werden derzeit linke „Räume“ angegriffen, um kritisches Denken und Widerstand in Zeiten eines real bereits zusammengebrochen und gescheiterten Gesellschaftssystems zu verhindern.
Verantwortlichkeit? Ja, wo denn?
Wieder und wieder werden Verantwortlichkeiten in sämtlichen sogenannten Politikbereichen nach oben oder ins Vakuum deligiert. Verantwortung fängt aber bei uns und unserem direkten Lebensumfeld an. Die für die drohende Räumung mitverantwortlichen Kölner Politiker*innen haben erneut gezeigt, wie Politik funktionieren soll und machen deutlich, dass Extremismustheorie und kapitalistische Verwertungszwänge keine wirkliche Demokratie möglich machen, sondern tatsächlich nur bürgerlich-extremistische und totalitäre Ideologien und Prinzipien schützen, die herrschaftskritische Bestrebungen beseitigen sollen. Die Verantwortung für unser Leben werden wir jedoch nicht einfach so abgeben...Wir werden wütend sein und zusammen mit vielen nach Köln kommen!
Ob IvI Frankfurt, Villa Amalias, Delta Squat, Lelas Karagiannis, Kukutza, die besetzten Häuser in Calais oder AZ Köln
Die Gebäude könnt ihr zerstören oder verkaufen, aber nicht die Ideen und die Kraft die sie schufen!
Kommt nach Köln! Informiert euch und andere! Macht Soli-Erklärungen und -Aktionen! Bereitet euch vor und nehmt euch vor allem die Zeit vor und nach dem 30.06.13 Zeit und verteidigt mit uns das AZ Köln.
Linke Strukturen in Düsseldorf
(Kontakt: keintagohne-duesseldorf[ät]riseup.net)
Kampagne „Kein Tag Ohne“
http://az-koeln.org/keintagohne/
Online-Petition unterzeichnen:
https://www.change.org/de/Petitionen/stadt-k%C3%B6ln-kein-tag-ohne-auton...
Hintergründe zum AZ und Stadt Köln
http://az-koeln.org/keintagohne/hintergrunde/
Mobimaterial:
http://az-koeln.org/keintagohne/mobimaterial/
Infoveranstaltung organisieren?:
http://az-koeln.org/keintagohne/infomobi-tour/
Infokanäle:
http://az-koeln.org/kontakt/#NEWSLETTER
https://twitter.com/unsersquat
-----------------------------------------------
AZ Cologne eviction? NO WAY!
The political mission of cologne's city council has been known for a while now: The autonomous center in Kalk has to be removed and from the 30th of July 2013 there is an immediate threat of eviction. The AZ, which has been squatted and self-organized for more than three years now, cannot be removed and because nobody talked to us or involved us in any planing we while hereby declare our own political mission:
We are bloody pissed...
and we won't be part of these developments no longer! Constantly living space is violently taken from us. In wage-labor or by unemployment harassments, in the educational sector, in the residential market, in public spaces or in the health and care sector. All areas of life are being privatized and commodified, people often live on their own with their individual problems, in isolation, cut off and in competition to each other. Those who can't or don't want to consume have no place in this society! Those who try to find alternative ways of life and ideas are a threat to the European and especially German austerity policy. Resistance shall be nipped in the bud. Neonazis and secret police are rooted in the same idea and are still active, critical people have to face repression, are observed and put to jail. A eurocized “migrationmanagement” - which divides human beings into useful and not usable, which is responsible for the deaths of thousands of non-white (and therefore supposedly less worth) humans, which locks people into camps and demoralizes and incapacitates with a purposely deterrent asylum-system, even driving people to suicide – defends the century old perpetuation of colonial exploitation and power distribution.
We have reasons and the unbending will
to defend our spaces of social change that we fought so hard for. We want to continue to engage with authority. We don't want to be human capital, we want to live together and not against each other! We want to discuss, argue and make power visible! Everything we have swallowed about patriarchal reasoning, acting and perception, about racist matters of course and all the other socially grown political power structures that force us every day to perform, to alienate and to compete in nearly all spheres of life. These social conditions, that try to separate us employing all means necessary! We won't accept this violence which is perceived as normal no longer!
Solidarity can't be evicted!
The eviction of AZ Cologne has previously already been stopped at the last second. Let's make it visible, that we don't want to and won't abstain from the uncountable lovely and important experiences around the AZ and it's users. And that we are in solidarity with the AZ, but also with other emancipatory projects. All over Europe left-wing “spaces” are currently under attack, to stop critical thought and resistance during a time where the current social system has already been proven to be broken and a complete failure.
Responsibility? Well, where is it?
Again and again responsibilities are delegated to the upper political spheres or straight into a vacuum. Responsibility starts with us and our direct surroundings. The politicians partly responsible for the threat of eviction have shown again how politics are supposed to work and make it clear that theories of extremism and capitalist “necessities” don't allow real democracy, but only protect the bourgeois-extremist and totalitarian ideologies and principles, which shall wipe out any anti-authoritarian currents. Die responsibility for our life can't simply be delegated... We will be angry and come to Cologne with as many friends and comrades as possible!
Whether IvI Frankfurt, Villa Amalias, Delta Squat, Lelas Karagiannis, Kukutza, the squatted houses of Calais or AZ Cologne
You can destroy or sell the buildings, but not the ideas and the power that made them!
Come to Cologne! Inform yourself and others! Prepare statements and actions of solidarity! Prepare yourselves and take some time before and after the 30th of June 2013 and defend AZ Cologne with us.
Left Connections in Düsseldorf
(Contact: keintagohne-duesseldorf[ät]riseup.net)
Campaign „Kein Tag Ohne“ [german]
http://az-koeln.org/keintagohne/
Online-Petition
https://www.change.org/de/Petitionen/stadt-k%C3%B6ln-kein-tag-ohne-auton...
Some background material on AZ and the city [german]
http://az-koeln.org/keintagohne/hintergrunde/
Mobilization material:
http://az-koeln.org/keintagohne/mobimaterial/
Organize a informationday? [german]:
http://az-koeln.org/keintagohne/infomobi-tour/
Infosources:
http://az-koeln.org/kontakt/#NEWSLETTER
https://twitter.com/unsersquat