Der Kampf der Arbeiter von Vio.Me. hat schon eine lange Geschichte, doch gleichzeitig ist es ein Kampf, der aus der Zukunft kommt
Es ist die Geschichte einer Fabrik, die von den Bossen verlassen, vom Staat und der Regierung vergessen und von der Gewerkschaftsbürokratie ignoriert wurde. Es ist die Geschichte einer Fabrik, in der die Arbeiter, wie an vielen anderen Orten auch, im Kontext des Desasters, was die Herrschenden eine ökonomische Restrukturierung und wir Krise und Kollaps des Kapitalismus nennen, arbeitslos zu werden drohten.
Vor allem ist es jedoch die Geschichte eines Teils der Arbeiterklasse, der sich weigert, sich zu ergeben. Es ist die Geschichte der Selbstbestimmung der Arbeiter mittels der direkten Demokratie durch klassenbewusste Basisgewerkschaften, wo das kollektive Interesse und die Vollversammlung die organisatorischen Prinzipien darstellen. Es ist die Geschichte der Übernahme und der Selbstverwaltung der Fabrik Vio.Me., in der die Notwendigkeit einer würdiger Arbeit und Existenz über allem anderen stehen. Es ist die Geschichte einer Gemeinschaft im Kampf, wo für die alltäglichen Probleme kollektive Lösungen gesucht werden. Es ist die Geschichte der Kreativität.
Aus diesen Grund hat der Kampf der Arbeiter von Vio.Me. die Solidarität tausender Menschen und Arbeiter und Arbeiterinnen und Arbeitslosen in allen Ecken der Welt geweckt. Aus diesem Grund gab es allein im letzen Jahr von Melbourne bis Tokio, von Washington über Berlin, duzende Veranstaltung, die zur Unterstützung dieses Kampfes organisiert wurden. Genau aus diesem Grund zeigen viele Gewerkschaften, Kollektive, soziale Räume und Initiativen in jeder griechischen Stadt, sei sie klein oder groß, ihre tägliche Solidarität in jeder möglichen Form. Es ist auch aus diesem Grund, dass die Herrschenden, der Staat und die Bosse vor den Arbeitern von Vio.Me. Angst haben und sich mit allen Mitteln gegen diesen Kampf stellen.
Heute, vier Monate nach der Wiederöffnung der Fabrik Vio.Me. von den Arbeitern selbst und unter vollständiger Selbstverwaltung und der Kontrolle der Arbeiter, versuchen der Staat und die Regierung immer wieder, Hindernisse in den Weg zu legen und die Funktionsweise zu verhindern. Vier Monate später versucht die Regierung immer noch, diesen Kampf ökonomisch und strangulieren, indem er den Arbeitern, die zwei Jahre keine Löhne bekommen haben, die Leistungen verwehrt, die ihnen als Arbeitslose zustehen und die sie in vielen anderen Fällen gewährt hat. Doch die Arbeiter und ihre Gewerkschaften werden der wirtschaftlichen Erpressung nicht nachgeben.
Wir rufen alle und jeden Arbeiter, der die Angriffe der herrschenden Klasse auf unser Leben und unsere Existenzgrundlage erlebt, jeden Arbeitslosen und jede Arbeitslose, der/die in der Selbstverwaltung der Produktionsmittel einen Weg sieht, um aus der Misere und der Armut zu entkommen, alle Gewerkschaften, kollektiven und sozialen Räume der Bewegung dazu auf, den Kampf der Arbeiter von Vio.Me. zu unterstützen.
Am Mittwoch den 26.Juni rufen wir zu einem internationalen Solidaritätstag auf. Auf einer zentralen Veranstaltung in Thessaloniki werden Produkte, die unter Arbeiterkontrolle hergestellt wurden, verteilt.
Wir bitten die gesamte Gesellschaft, sich für diesen Kampf zur Organisation von Aktionen in Griechenland und im Ausland zu versammeln.
Wir fordern die Produktion ohne Einschränkungen der Fabrik Vio.Me. unter Arbeiterkontrolle und -verwaltung!
Wir fordern die sofortige Legalisierung aller Aktionen von Vio.Me.
Die Produktion in die Hände der Produzenten und die Fabriken in die Hände der Arbeiter!
Selbstverwaltung der Arbeiter und direkte Demokratie von unten!
Von den besetzen Gebäuden des öffentlichen griechischen Fernsehens und den sich im Streik befindenden Arbeitern in ganz Griechenland bis zu der heroischen Erhebung unserer Brüder und Schwestern, den Arbeitern und Arbeiterinnen und Arbeitslosen in der Türkei sind wir Teil der Bewegung, die ihr Leben in ihre eigenen Hände bekommen will! Zusammen werden wir gewinnen!