Am Montag, den 17. Juni, werden in Freiburg gleich zwei symphatische Projekte feierlich eröffnet.
Zuerst wird um 10 Uhr im Vorzeigestadtteil Vauban das Green City Hotel Vauban eröffnet. An der Stelle befand sich bis zum 3. August 2011 das Kunst-, Kultur- und Wagenkollektiv Kommando Rhino. Etwa 800 PolizistInnen waren im Einsatz, um den Wagenplatz zu räumen. Nachdem kein privater Investor gefunden wurde, übernahm die Freiburger Stadtbau den Bau des Green City Hotels. Nun entstand also, laut Stadtbau-Homepage, ein attraktives Hotel mit 48 Zimmern, einer Familiensuite und einem Konferenzraum. Im westlichen Gebäude: Hochwertige Eigentumswohnungen und Gewerbeeinheiten.
Inwiefern dieses Konzept zum Sozialauftrag der Stadtbau passt, in Freiburg für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen, bleibt offen. Nun ja, zumindest gibt’s auch einen inklusiven Anstrich. Ökologie denken – Inklusion leben heißt es nämlich auf der Homepage des Hotels. Und so sind dann 3 von 412 Zimmern behindertengerecht. Und als kleines Zuckerl wird auch die Arbeitskraft von 10 Menschen mit Behinderung ausgebeutet.
In den hochwertigen Eigentumswohnungen und den Hotelzimmern werden ganz bestimmt auch zahreiche Studierende, die in Freiburg fast dauerhaft auf Wohnungssuche sind, Platz finden; anders wäre ja das Engagement des Geschäftsführers des Studentenwerks Clemens Metz als Vorsitzender des Ausichtsrates bei diesem tollen neuen Projekt kaum zu erklären.
Um 14 Uhr werden dann die neuen Räume des Allgemeinen Deutschen Weiterbildungsinstituts in der Bismarckallee 22. feierlich eröffnet. Das Institut bildet zu 90 Prozent im Bereich Security aus. „Wo Waffen kein Tabu sind“, titelt die Badische Zeitung. Und besonders toll: Das Institut richtet sich bei seinem Angebot speziell an Menschen mit Migrationshintergrund. Da kommt dann auch gerne Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach vorbei, um die Eröffnung dieses sozialen Projekts zu feiern. Hier werden dann die Personen ausgebildet, die zukünftig dafür sorgen solllen, dass nicht wie in der Nacht auf den 9. Juni irgendwelche Störenfriede auf den Gedanken kommen, eine kleine Botschaft am schönen neuen Green City Hotel zu hinterlassen. In einem BekennerInnenschreiben auf indymedia.linksunten heißt es zu der Aktion: was ist schon die beschädigung eines hotelneubaus gegen die zerstörung billigen wohnraums?
Die Beschädigung drückte sich in einigen wenigen Roten Farbklexen auf der Fassade des Hotels aus. Aber damit so etwas nicht mehr passiert, bildet das Allgemeinen Deutsche Weiterbildungsinstitut ja nun kräftig aus. Krisenfeste Jobs, die dafür sorgen, dass die Vertreibung finanziell schwächer gestellter Gruppen aus Freiburg weiterhin reibungslos und ohne Bedrohung für die heiligen Eigentumsgüter abläuft.
Einen Prosit auf die heile Welt der Green City!
Quelle: Radio Dreyeckland