Fü: 80 Personen bei Solidaritätskundgebung gegen Polizeigewalt weltweit!

Let's choose Communism

Am Samstag, den 08.06 folgten etwa 80 Menschen dem Aufruf der Antifaschistischen Linken Fürth (ALF), dem Sozialforum Fürth und der Jugendantifa Fürth (JAF) zu einer Solidaritätskundgebung gegen Polizeigewalt weltweit. Unter dem Motto „Widerstand gegen Kapitalismus und Krise ist legitim und notwendig“ versammelten sich die Kundgebungsteilnehmer_innen, um ein deutliches Zeichen der Solidarität mit den sozialen Kämpfen in Frankfurt, der Türkei und weltweit zu setzen.

 

Um 12.00 Uhr trafen sich die Kundgebungsteilnehmer_innen in der Fürther Innenstadt um in Redebeiträgen auf die Eskalation vergangenes Wochenende in Frankfurt, aber auch auf die Proteste in der Türkei hinzuweisen.

Das Fürther Sozialforum machte deutlich, dass das Vorgehen der Polizei am vergangen Samstag in Frankfurt ein Angriff auf die elementarsten Grundrechte darstellt und die polizeilichen Übergriffe mit Hilfe von Pfefferspray und Schlagstöcken, bei denen über 300 Menschen verletzt wurden – darunter auch mehrere Journalist_innen – ein Außerkraftsetzen von demokratischen Grundrechten bedeutet. Die ALF fügte hinzu, dass mit dem Angriff auf die Demonstration die Bewegung demoralisiert und gespalten werden sollte. Aber Staat und Polizei haben die Solidarität und die Einigkeit unter den Bündnispartner_innen und den AktivistInnen völlig unterschätzt. Wenn die Polizei einen Teil unserer Demonstration angreift, dann greift sie uns alle an.

Den zweiten inhaltlichen Teil der Kundgebung nahm die Solidarität mit den Protesten in der Türkei ein. In der Türkei gehen seit einigen Tagen hunderttausende Menschen auf die Straße um gegen die rechtskonservative AKP Regierung zu demonstrieren und sind dabei ständigen Polizeiübergriffen ausgesetzt. Auslöser war der geplante Umbau des „Gezi-Parks“, einer Grünanlage in Istanbul, der Luxuswohnungen und einem Einkaufscenter weichen soll. Didf machte deutlich, dass die Menschen in der Türkei als Reaktion auf die Selbstherrlichkeit und den autoritären Regierungsstil der AKP-Regierung auf die Straße gehen, dabei die Zahl der Verletzten in die Tausende geht. Es kamen bei den Protesten bislang mehrere Menschen ums Leben. Die Menschen in der Türkei haben genug von der korrupten Regierung, von der Schere zwischen Arm und Reich, von der Polizeibrutalität und dem Krieg gegen das kurdische Volk.

Zudem wurde auf der Kundgebung an den Antifaschisten Clément Méric gedacht, der vergangenen Mittwoch in Paris von zwei Faschisten umgebracht wurde. Dieser mörderische Anschlag reiht sich in eine anhaltende Welle von rechter und faschistischer Straßengewalt in Frankreich ein. Vor allem die homophoben Protesten der vergangenen Wochen waren von neo-faschistischen Gruppen zur Mobilisierung genutzt wurden.

Unsere Solidarität gilt allen Opfern des Polizeieinsatzes und den Betroffenen autoritären Krisenmanagements, egal ob in Frankfurt, der Türkei oder sonstwo!
Wir lassen uns das Recht auf Versammlungsfreiheit nicht nehmen und werden auch nächstes Jahr nach Frankfurt fahren! Und wir werden viel mehr sein! Ob Frankfurt oder Istanbul, ob Madrid oder Kairo:
Hoch die internationale Solidarität! Yaşasın uluslararası dayanışma!
Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte!