Göppingen – Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen sechs Neonazis wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung.
Beamte des baden-württembergischen Landeskriminalamts sowie der Polizeidirektion Ulm durchsuchten heute in den Landkreisen Esslingen, Göppingen und Ulm die Wohnungen der sechs Männer im Alter von 21 bis 32 Jahren. Dabei sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, hieß es.
Die Neonazis stehen einer Mitteilung von Staatsanwaltschaft und LKA zufolge im Verdacht, sich im Rahmen der Aktionsform „Die Unsterblichen“ (bnr.de berichtete) zu einer kriminellen Vereinigung zusammengeschlossen zu haben. In Baden-Württemberg registrierten die Behörden zwischen Ende 2011 und dem 1. Mai 2012 mindestens acht Aktionen der „Unsterblichen“. „Die Personen tauchten dabei in Gruppen kurzfristig und ohne versammlungsrechtliche Anmeldung vorwiegend zur Nachtzeit in kleinen Städten auf und marschierten vermummt mit weißen Gesichtsmasken und schwarz gekleidet mit brennenden Fackeln durch die Straßen. Teilweise wurde nationalsozialistisches Liedgut gesungen“, berichteten die Ermittler in ihrer Pressemitteilung.
Vermutlich gibt es zwischen dem Personenkreis, gegen den sich die aktuellen Ermittlungen richten, und einer besonders aktiven Gruppe Rechts-„Autonomer“ aus Baden-Württemberg personelle Überschneidungen. Darauf deuten Meldungen hin, die von Neonazis am Vormittag per Twitter und Facebook verbreitet wurden: Die Durchsuchungen würden sich gegen die „Autonomen Nationalisten Göppingen“ richten, hieß es dort. (ts)