Mittwoch, 5. Juni - Isaak Steinberg: Bolschewismuskritik aus eigener Erfahrung
Als einer der ganz wenigen Revolutionäre der ersten Stunde überlebte der (heute) kaum noch bekannte Isaak Steinberg (1888-1957) die Selbstvernichtung der Oktoberrevolution, die er Zeit seines Lebens gegen den Bolschewismus verteidigte. Bevor auch der letzte Bündnispartner der Bolschewiki deren Anspruch auf totale Herrschaft weichen mußte, war Steinberg als linker Sozialrevolutionär bis zum Frühjahr 1918 der erste Volkskommissar der Justiz im revolutionären Rußland. Diese politische Vergangenheit ermöglichte es ihm, Innenansichten über die bolschewistische Politik mit grundsätzlichen politisch-moralischen Reflexionen zu verknüpfen. Der Vortrag will Steinbergs Deutung der Oktoberrevolution sowie seine Kritik am Bolschewismus vor dem Hintergrund des bewegten Lebens des Revolutionärs und Intellektuellen vorstellen, dessen Weg ihn über das Deutschland der Weimarer Republik in die USA führte, wo er als führender Protagonist der jüdischen Freeland-League aktiv war.
Es spricht Hendrik Wallat (Hannover), Autor von „Staat oder Revolution. Aspekte und Probleme linker Bolschewismuskritik“ (edition assemblage).
Um 20°° im Jos Fritz-Café (Wilhelmstraße 15/Spechtpassage).
In Zusammenarbeit mit La banda vaga
Initiative Sozialistisches Forum
Jour fixe
Frühjahr / Sommer 2013
Der Einleitungstext „Das Fleisch der Deutschen“
sowie das Kommentierte Programm unter: www.isf-freiburg.org