"Von hier aus gelingt der Steinwurf besser" (Mexiko, Chiapas)
"primer encuentro Americano contra la impunidad y por la justicia autonoma" (erstes amerikaweites Treffen gegen Straflosigkeit und fuer autonome Gerichtsbarkeit)
"Weil man Geschichte nicht verschweigen kann. Weil die Erinnerung an den Schrecken immer noch gegenwaertig ist. Weil die grosse Mehrheit nicht weiss, dass alles moeglich ist."
Dazu sollen alle Formen von Straflosigkeit, u. a. militaerischer, paramilitaerischer, gerichtlicher, wirtschaftlicher und kultureller, identifiziert werden. Die zukuenftigen Treffen sollen darauf hinarbeiten, ein autonomes, kontinentales Tribunal zu schaffen, um ueber Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen richten zu koennen.
Beitraege aus Bolivien, Peru, Guatemala, Haiti, Paraguay, Uruguay, Argentinien, Chile, Kuba, Mexiko usw. verdeutlichten die Parallelitaet der "Geschichte" und Gegenwart, der Repressionen und Unterdrueckung von linken Bewegungen in lateinamerikanischen Staaten. Exemplarisch sprachen u.a. Betroffene aus Acteal, Atenco, dem peruanischen Amazonasgebiet (Massaker von Bagua- http://de.indymedia.org/2009/06/252770.shtml), der Operation Condor und des Voelkermordes in Guatemala.
Fuenf Diskussionstische boten die Moeglichkeit zum Austausch ueber Unterthemen des Treffens und sollten konkrete Ideen zu verschiedenen Formen des Widerstandes, einer autonomen Justiz sowie den Aufbau einer kollektiven Erinnerung sammeln.
Morelias Junta del Buen Gobierno sprach die abschliessenden Worte, in denen sie sich ueber den Erfahrungsaustausch bedankten. Sinngemaess sprach die Junta, dass die anwesenden ZapatistInnen viel gelernt haetten und aeusserten ihre Kritik an der staatlichen Rechtssprechung. Dass es Gesetze gibt, aber diese nicht erfuellt werden. Weder in Mexiko noch in den Staaten ihrer Brueder und Scwestern. Die Ausarbeitung der Abschlusserklaerung wird in Kuerze unter http://www.contralaimpunidad.org/index.php zu finden sein. Die Absicht diese Arbeit fortzusetzen, sich bald zu einem zweiten Encuentro zu treffen wurde mehrfach geaeussert.
Kritik an der Organisation des Treffens moechten wir dahin aeussern, dass dieses sehr von der Podiumsstruktur dominiert wurde. Dass die Zeit fuer einen intensiveren Austausch in Form der runden Tische sehr gering war, und somit die Organisation fuer viele TeilnehmerInnen nicht partizipativ war.
Ort des Treffens war das Caracol Morelia, eines der Kommunikationszentren der zapatistischen Bewegung. Der Grund fuer die Ortswahl lag fuer die Organisatoren auf der Hand: Die vielfaeltigen Erfahrungen, die die Menschen dieses Landes in ihren Kaempfen gesammelt haben, um gegen die Straflosigkeit und fuer ein wuerdiges Leben zu kaempfen. Ausserdem: "Nutzen wir die Naehe zu unserem Nachbarn im Norden, damit unser Zeichen direkter, bissiger und ueberzeugender ist. Wie man hier zu sagen pflegt: Von hier aus gelingt der Steinwurf besser." Dieses Zitat zielt dabei besonders auf die aktive Unterstuetzung der USA von Militaerdiktaturen, Voelkermord und konterrevolutionaeren Bewegungen in Zentral- und Suedamerika ab.
Weitere Informationen, Tonmitschnitte, Bilder und Interviews sind unter Indymedia Chiapas zu finden: http://chiapas.indymedia.org/
http://www.contralaimpunidad.org/