Libertaeres-Netzwerk.info ist tot. Hoch lebe Libertaeres-Netzwerk.org!

libertaeres netzwerk

Seit bald zwei Wochen (24. März) konntet ihr das Libertäre Netzwerk und seine Gruppen nicht mehr im Internet finden und ihr fragtet euch möglicherweise, ob nun erneut ein libertärer Organisationsversuch leise im Sande verlaufen ist. Ausgerechnet in der Vorbereitung der 1. Mai - Demonstration des Allgemeinen Syndikats, der Vortragsreihe "think @bout" aus dem Libertären Netzwerk und in der Auswertung der ersten großen Aktion der IG Freiräume, des R:ausflug Fahrradumzugs, verschwand die Veröffentlichungsplattform für und von libertären Menschen in Dresden von der Bildfläche.

 

Aber weit gefehlt: Während sich die Herrschenden des Molochs Dresden schon die Hände rieben und von einer Welt gehorsamer Arbeitsmenschen und Ruhe in den Straßen zu träumen begannen, richtete sich das libertäre Gespenst wieder auf! Wie der Phönix aus der Asche steht es nun erneut sicher in der virtuellen Welt und geistert mit neuem Namen aber in alter Weise unversöhnlich mit dem Bestehenden über die Bildschirme. Libertaeres-Netzwerk.org! Ab damit in eure Bookmarks!

 

Außerdem kommt einiges weitere Neue hinzu: Ab jetzt wird die Website auch als Tor-Hidden-Service unter der Adresse k34trcj62n4linet.onion abrufbar sein. Wenn ihr Tor installiert habt, könnt ihr anonym und verschlüsselt auf die Seite zugreifen, selbst wenn das System wie aktuell über die normale Adresse nicht mehr erreichbar sein sollte. Über technische Probleme und Wartungsarbeiten informieren wir euch ab jetzt über unseren Twitteraccount twitter.com/LibertaeresNet. Des Weiteren könnt ihr in naher Zukunft eure Artikel und Termine ganz einfach wie bei Indymedia über ein Formular online stellen. Fragt dafür beim Libertären Netzwerk an um einen Account zu bekommen, denn wir wollen weiterhin die Qualität der Inhalte sicherstellen. Bald sollen zudem interessante Artikel aus der Welt der Blogs importiert werden, damit ihr im täglichen Aufstand den Überblick behaltet und nicht zu viel Zeit vorm PC verbringen müsst. Bei allen Neuerungen bleibt die Website wie gehabt schlicht, statisch und gut zu lesen. Ihr könnt sie ohne Javascript, Flash, etc. aufrufen und auch mit eurem Laptop von 2003 macht das Lesen noch Spaß. Und einige Fakten wollen wir noch mitteilen: Wir speichern keine IP-Adressen. Der Server befindet sich im EU-Ausland bei einem politischen Hoster.

 

Nach all dem Guten wollen wir noch ein paar Worte zur Panne der letzten Tage verlieren:

Die Computer im Internet kommunizieren miteinander über IP-Adressen (z.B. 137.96.5.13). Weil sich die Adressen kein Mensch merken kann, werden sie üblicherweise mit Domainnamen verknüpft (z.B. libertaeres-netzwerk.info). Den Job übernehmen sogenannte Registrars, die einen Namen bei offiziellen Stellen registrieren. Diese Stellen verlangen, dass man bei ihnen öffentlich einsehbar Namen, Adresse, Telefonnummer, etc. hinterlegt. Wenn diese Daten falsch sind und es wer meldet, wird die Domain gesperrt. Der Weg einer offiziellen Registrierung ist für kritische politische Organisationen ohne viel Geld und Rechtsabteilung nicht zu beschreiten. Ein(e) Einzelne(r) müsste für alle Beteiligten haften. Wir reden hier von Naziterror, Strafanzeigen, Zeugenvorladungen, Copyrightverstößen, Verstößen gegen das Mediengesetz, Abmahnkanzleien, etc. Wir reden hier von der sog. Meinungsfreiheit im Detail. Abhilfe schaffen Anwaltskanzleien aus Staaten mit einer freiheitlicheren Mediengesetzgebung oder Staaten ohne funktionierende Rechtsstaatlichkeit, die diese Registrierung für einen idealerweise anonym bleibenden Mandanten abschließen. Ihr könnt euch vorstellen, dass man hier nicht mit den seriösesten und zum Teil kurzlebigen Organisationen zu tun hat. Auf diese Weise haben wir die alte Domain über Nacht verloren, da kein Kontakt zum Anbieter mehr möglich war. So etwas kann auch in Zukunft geschehen, weshalb wir zwei Domains bei verschiedenen systematisch geprüften Anbietern registrieren werden und zusätzlich die .onion Adresse anbieten, die uns keiner klauen kann. Das hat leider eine Weile gedauert.

 

Aber warum machen wir uns so eine Mühe mit der Sicherheit?

Ganz einfach: Damit ihr veröffentlichen könnt, was ihr persönlich für vertretbar haltet ohne die Rechtslage bedenken zu müssen. Damit kein Anderer für eure Äußerungen haftet und unbezahlte Zensurbehörde spielen muss. Damit ihr euch der Diskussion und nicht dem Gericht stellen müsst.

 

Die IT-Gruppe im Libertären Netzwerk und viele andere kämpfen unsichtbar hinter Bildschirmen voller kryptischer Zeichen und surrenden Towers für eure Meinungsfreiheit, für Pressefreiheit und unüberwachte Kommunikation. Wir halten euch das Megaphon. Wenn wir unseren Job gut machen, werden eure Theorien und großen Reden ins kulturelle Bewusstsein eingehen.

 

Es grüßt

Die IT-Gruppe im Libertären Netzwerk

 

 Libertaeres-Netzwerk.org  k34trcj62n4linet.onion  twitter.com/LibertaeresNet