Der große Krach – die Krise heißt Kapitalismus
Die alltägliche Ausbeutung durch Lohnarbeit, als auch die Schikanen auf
dem Arbeitsamt, die Ausbildung an Schulen, Betrieben und Universitäten
zum Zwecke der Selbstverwertung – all das gehört zu den belastenden
Bedingungen unseres Lebens im kapitalistischen Alltag. Es gilt: Wer am
gesellschaftlichen Reichtum teilhaben will, muss seine Arbeitskraft
verkaufen.
Hinzu kommen die verheerenden Konsequenzen globaler kapitalistischer Arbeitsteilung sowie nationaler Standortpolitik im Rahmen der Durchsetzung transnationaler Ausbeutungsverhältnisse und der Absicherung globaler Ressourcen: brutale Ausbeutung ganzer Weltregionen, Kontrolle von Migration – d.h. konkret: der Tod 10.000er geflüchteter Menschen an den Grenzen Europas – Zerstörung natürlicher Ressourcen sowie militärische Konflikte.
Die derzeitige Euro-Krise verschärft die Situation zusätzlich. Menschen
müssen um ihren Job sowie Sozialleistungen und damit um ihre
Lebensgrundlage fürchten. Erkämpfte Errungenschaften aus Sozialreformen
und im Arbeitsrecht gehen im Rahmen der ökonomischen Krise wieder
verloren. So produziert der Kapitalismus Elend für die meisten und kein
gutes Leben für alle.
Reaktion auf die Krise: Autoritäre Elendsverwaltung, Nationalismus, Repression
Die bisherige Antwort von Politik und Wirtschaft auf die Krise lautet:
„weiter wie bisher“. Für den Erhalt des kapitalistischen
Wirtschaftsablaufs wird die systematische Verelendung von Millionen von
Menschen in Kauf genommen und die ökonomischen Forderungen nach
Stabilität ohne Rücksicht durchgedrückt. In Griechenland werden die
Versuche der Selbstorganisation auf repressivste Weise polizeilich
verfolgt und zurückgedrängt. Der Zwang zur kapitalistischen
Produktionsweise erweist sich als totalitär: Neben Staat und Kapital
darf es keine Alternative geben. Mit der zunehmenden Verbreitung
nationalistischer Stimmung werden Migrant*innen für die
gesellschaftliche Notlage verantwortlich gemacht – es kommt europaweit
zu rassistischen Hetzjagden und Morden. Die strukturellen Gründe für die
Krisenhaftigkeit des Kapitalismus werden in Deutschland u.a. durch
Hetzkampagnen à la „die faulen Griechen“, „gierige Banker“ oder
Schuldzuweisungen an sozialschwache Gruppen verschleiert.
Soziale Revolution – für ein ganz anderes Ganzes
Der Ruf nach Sozialreformen und Verteilungsgerechtigkeit muss im Rahmen
des kapitalistischen Systems verbleiben: implizit kommt es zur
Normierung und Ordnung der kapitalistischen Gesellschaft. Damit wird der
Gesellschaft die kollektive Organisation ihres Arbeitsprozesses gemäß
der Bedürfnisse der Menschen kategorisch verwehrt. Die ökonomischen
Sachzwänge des kapitalistischen Systems – Lohnarbeit, Profitzwang,
Konkurrenzkampf – unterwerfen uns weiter.
Trotz staatlicher Repression geben uns die entstehenden
Selbstorganisierungsprozesse in Griechenland und Spanien Hoffnung. Im
Bewusstsein um die Ursachen der kapitalistischen Krisenauswirkungen und
im Versuch jenseits von Markt und Staat zu agieren, wird ein ganz
anderes Ganzes erst denkbar.
Tanzen gegen die Verhältnisse
Wir wollen keinen besseren Kapitalismus, sondern gar keinen. Den
reaktionären, rassistischen und nationalistischen Krisenreaktionen
setzen wir die antinationale und antikapitalistische Solidarität
entgegen. Wir wollen gerade in Krisenzeiten das Ziel einer ganz anderen
und solidarischen Gesellschaft auf die Straße tragen und die Perspektive
einer kollektiven Überwindung dieser Zustände forcieren. Deutschland
oder Griechenland – Krise hin oder her: Die kapitalistische Realität
gehört endlich abgeschafft. Wir kämpfen gemeinsam gegen Staat, Nation
und Kapital – für die soziale Revolution!
Kommt zur Nachttanzdemo am 30.04. in Erfurt – wir tanzen gegen die Verhältnisse!