Am Montag, 18. März 2013, fand im Kultur- und Kongresshaus in Aarau der Workshop «Kulturstadt Aarau? Lokalstolz oder Lokalfrust» statt. Rund 100 Kulturschaffende und -interessierte nahmen an diesem Anlass der «Kerngruppe Kulturkonzept» teil. Es wurde über das aktuelle Kulturangebot, die Solidarität unter den Veranstaltendenrn oder auch über Zwischennutzungen und Freiräume diskutiert. Ausserdem feierten wir – die KAZ [Kampagne für ein autonomes Zentrum] – unsere Gründung an diesem Workshop.
Zum Workshop «Kulturstadt Aarau? Lokalstolz oder Lokalfrust»
Die Stadt Aarau will erstmalig ein Kulturkonzept erstellen. Die Kerngruppe Kulturkonzept hat daher Aarauer Kulturschaffende – von jungen Partyveranstalter_innen bis zu Vertreter_innen von Theater, Museen oder Kunsthaus – eingeladen, um zu evaluieren, was denn genau die kulturellen Anliegen sindseien. So kamen an diesem Abend Menschen aus drei Generationen zusammen, die an runden Tischen über die aktuelle Situation und die Zukunft der Aarauer Kulturlandschaft diskutierten.
Es ist jedoch nicht erstaunlich, dass vor allem über das Budget der jeweiligen kulturellen Anlässe oder Projekte gesprochen wurde. Dass dabei vor allem der Mangel an Unterstützung und Geld durch die Stadt Aarau für die eigenen Projekte beklagt wurde, versteht sich von selbst. Ausserdem sei es auch oftmals viel zu schwierig, sich durch all die Bewilligungen und Auflagen der Stadt zu kämpfen, um beispielsweise eine Party zu organisieren.
Für viele scheint es in Aarau an einem «Hingucker» zu fehlen. Der Stadt fehle es einem ein national angesehenern Kulturveranstaltungsort. Ob das sich in der Umsetzung befindende neue Stadttheater im Oxer diese Lücke füllen kann, ist ungewiss. So sollen vor allem die bereits etablierten, überregionalen Kulturangebote mehr gefördert werden.
Es scheint fast so, als würde die Stadt Aarau die oft ausgestorbenen, leeren Strassen an den Abenden für eine ruhige und angepasste Kulturlandschaft, in welcher sich vielleicht mal noch der eine oder andere Leuchtturm einfügteinfügen wird, gerne in Kauf nehmen. Die Entwicklung in den letzten Jahren und Monaten deuten jedenfalls unmissverständlich darauf hin. Was Dies ist nur einer von vielen Gründen ist, weshalb wir keine Zusammenarbeit mit der Stadt anstreben.
Zur Gründung der KAZ [Kampagne für ein autonomes Zentrum]
Wir erachteten diesen Anlass als den idealen Ort, um die Gründung der KAZ [Kampagne für ein autonomes Zentrum] bekannt zu geben. Mit Musik, Luftschlangen, Parolen, «destruktiven» Papierschnitzeln und Schampus lockerten wir den Workshop für wenige Minuten auf. Ausserdem verteilten wir ein Dossier mit dem Titel «Konstruktiver Beitrag».
In diesem Beitrag fassten wir unsere Sicht der momentanen Kultursituation zusammen. Wir zeigten auf, dass in Aarau nun schon seit Jahren für ein selbstverwaltetes Zentrum gekämpft wird. Ausserdem führten wir aus, wie ein autonomes Zentrum in Aarau aussehen könnte.
Die KAZ wird sich ab sofort aktiv für ein autonomes Zentrum in Aarau einsetzen. Denn ein Freiraum ohne Konsumzwang, ohne Herrschafts- und Unterdrückungsstrukturen sowie ohne städtische Einflüsse, ist nötiger denn je. Wir sehen ein AZ in Aarau nicht nur als ein weiteres Kulturangebot, sondern als eine wirkliche Alternative zu dem Bestehenden.
So lange es in Aarau keinen Platz für selbstbestimmtes Leben oder alternative Kultur gibt, werden wir auch in Zukunft vermehrt den öffentlichen Raum beanspruchen nutzen und auf verschiedene Arten Freiraum Freiräume schaffen. Auch das dritte nächtliche Tanzvergnügen am Samstag, 8. Juni 2013 ist ein Teil der Kampagne, welche erst mit der Eröffnung eines autonomen Zentrums oder der Überwindung des Kapitalismus endet.
Für mehr als nur Kultur –
Kein Tag ohne autonomes Zentrum!
KAZ [Kampagne für ein autonomes Zentrum]