Als Rassist beschimpft: Graffiti-Anschlag gegen SPD-Politiker Korol
An der roten Backsteinwand prangt in lila Großbuchstaben „KOROL DU RASSISTENSCHWEIN!“ Chaoten haben das Haus des in Ungnade gefallenen SPD-Abgeordneten Dr.Martin Korol (68) in der Nacht beschmiert.
Die Graffiti-Beleidigung ist vorläufiger Höhepunkt in dem Skandal um seine öffentliche Kritik gegen kriminelle Roma-Einwanderer. Korol zu BILD: „Das ist die Tat eines Dummen.“ Auch SPD-Fraktionsgeschäftsführer Frank Pietrzok (48) war geschockt, als er davon erfuhr: „Das hat niemand in der Partei gewollt.“
Allerdings sind Korols SPD-Genossen während der letzten Bürgerschaftssitzung mit ihrem geächteten Fraktionskollegen nicht gerade zimperlich umgegangen. Die SPD-Abgeordneten mieden den pensionierten Lehrer wie eine ansteckende Krankheit. Im Plenarsaal wurde ihm von Parteifreunden provokativ der Rücken zugekehrt. Niemand sprach mit ihm. In der Lobby der Bürgerschaft war er an der Kaffeetafel seiner Parteifreunde unerwünscht. Der Bremerhavener Abgeordnete Frank Schildt (51) entzog ihm sogar das „Du“, nannte in einer internen Sitzung die Zusammenarbeit mit Korol „unerträglich“.
Pietrzok zu den Mobbing-Aktionen seiner Genossen: „Das ist kein Mobbing. Die Fraktionsmitglieder gehen doch nur auf Distanz weil sie hoffen, dass er sein Mandat freiwillig abgibt. Es ist auch der Ausdruck dafür, dass Korol nicht tut, was wir von ihm erwarten.“
Gegen Korol läuft bereits ein Parteiausschlussverfahren. Weil er auf seiner Internetseite behauptete, dass Roma-Väter ihre Kinder zum Anschaffen und Stehlen statt zur Schule schicken. Korol: „Es ist nicht schön, wie mit mir umgegangen wird. Ich fühle mich wie ein Aussätziger.“