KORRIKA - Volkslauf für die baskische Sprache

KORRIKA - Volkslauf für die baskische Sprache
Erstveröffentlicht: 
13.03.2013

2013 – wie alle zwei Jahre – ist wieder ein KORRIKA-Jahr. KORRIKA ist eine kulturpolitische Initiative für die baskische Sprache EUSKARA. In Form eines 10-tägigen tags und nachts währenden Laufes durch das gesamte Gebiet des historischen Baskenlandes.

 

Ziel der von der Baskisch-Schule AEK organisierten KORRIKA ist es, ihren Gebrauch zu empfehlen, Geld zu sammeln. Seit der ersten KORRIKA hat sich der Lauf zum wichtigsten medialen Ereignis für die Sprache entwickelt. In 32 Jahren wurden 16 Läufe ausgeführt, am 14.März beginnt die 17. Ausgabe. Gelaufen werden mehr als 2.000 km ohne Pause. Menschen jeden Alters laufen in ihrer Nachbarschaft mit, angeführt von einer ausgewählten Person, die den Staffelstab trägt, in seinem Inneren ist eine Botschaft aufbewahrt, die erst am Ende veröffentlicht wird. Die Lauf-Kilometer werden gekauft von Organisationen, die sich dem EUSKARA verpflichtet fühlen.

 

Wer organisiert die KORRIKA?

 

Die EUSKARA-Schule AEK. AEK hat neben dem täglichen Unterricht das Ziel, die Gesellschaft zu re-euskaldunisieren, dh. die baskische Sprache im täglichen Leben wieder zum täglichen Gebrauch zu bringen, an allen gesellschaftlichen Orten. AEK arbeitet zusammen mit der Akademie der Baskischen Sprache (Euskaltzaindia) ebenfalls an wissenschaftlicher Forschung, Erarbeitung von Lehrmaterial für EUSKARA, der Ausbildung von Lehrpersonal und organisiert Kulturprogramm für die genannten Ziele. Die ersten EUSKARA-Alphabetisierung-Gruppen gab es bereits 1965, als die Sprache noch vom Franquismus verboten war. In heimlichen Lerngruppen unterrichteten vor allem von Frauen, zu Hause und nachts, anderes war nicht möglich. Mittlerweile veröffentlicht AEK regelmäßig eine Zeitung und unterhält mehr als 100 Schulen, darunter Internate, in denen Schüler/innen aller Altersgruppen Intensivkurse machen können, eine Woche lang oder ein ganzes Jahr.

 

Die Situation des EUSKARA in Iparralde (dem französischen Baskenland) und in der Autonomen Region Navarra – beide zum historischen Baskenland gehörend – ist prekär. In Iparralde ist EUSKARA keine offizielle Sprache, der französische Staat anerkennt keine der im Land existierende Sprache, nicht Korsisch, nicht Bretonisch … In Navarra sind es rechte spanisch-orientierte Regierungen, die dem EUSKARA jegliche Unterstützung verweigern, die Region ist aufgeteilt in drei Zonen: im Norden ist EUSKARA offiziell, in der Mitte gilt zweisprachliche Gleichstellung, im Süden herrscht Ausgrenzung.


Finanziert wird die KORRIKA neben Zuschüssen der baskischen Regierung ausschließlich privat: engagierte Leute erwerben für 12 Euro eine Anstecknadel, allerlei Merchandising geht unter die Leute, Klamotten und Zubehör, wohlwollende Firmen und Geschäfte werben mit ihren Logos. Auf der Webseite www.korrika.org wird informiert.

 

Der diesjährige Lauf beginnt am kommenden 14.3. in Andoain-Gipuzkoa und endet am 24.3. in Baiona-Bayonne.

 

Kleinere KORRIKA-Läufe gibt es seit langer Zeit auch außerhalb des Baskenlandes, organisiert von der argentinischen EUSKARA-Gemeinde in Buenos Aires oder in den USA in Idaho. Und nicht zuletzt auch in Deutschland, konkret in Berlin.

 

Gora KORRIKA – Gora EUSKARA!

(Red. Baskinfo)