Im Rahmen des bundesweiten Bildungsstreiks demonstrierten am 17. Juni in Freiburg rund 4.000 Menschen unter dem Motto „Selbstbestimmtes Leben und Lernen – Freie Bildung für alle!“. Zahlreiche SchülerInnen, Studierende und Lehrende beteiligten sich an der fast dreistündigen Demonstration in der Freiburger Innenstadt.
Die Route wurde im Vorfeld von den Behörden stark verkürzt. Die harten Auflagen, bei denen auch Zwischenkundgebungen verboten werden sollten, wurden von der massenhaft anwesenden Polizei und der Demoleitung teils körperlich durchgesetzt. Die Demonstration verlief bis auf kleine Rangeleien, den Wurf von Plastikflaschen und zwei Festnahmen friedlich.
Bereits um 10 Uhr morgens versammelten sich über 2.000 Menschen auf dem Platz der alten Synagoge vor dem Kollegiengebäude II der Albert-Ludwigs-Universität. Bei schönem Wetter lauschte die Menge diversen, teils sehr ironischen Reden rings um das Thema Bildungs- und Sozialabbau. Ein breites Bündnis von Studierenden- und SchülerInnenvertretungen, Antifagruppen und Gewerkschaften hatten zum Protest mobilisiert, der bereits Montag mit Vollversammlungen und einer Kundgebung begonnen hatte.
Die Polizei fürchtete scheinbar eine Unterwanderung des „demokratischen Protestes“ durch „linksradikale Gruppen“ und setzte das „Crowd-Contol“ rigoros durch. Zahlreiche BeamtInnen in zivil sowie „Kommunikationsteams“ der Bullen und die Hundertschaften rings um den Auftaktkundgebungsort schafften von vorne herein eine einschüchternde Stimmung.
Die Demo startete nach etwa einer Stunde mit bis zu 4.000 Menschen und lief über den Rotteckring zum Uni-Rektorat am Fahnenbergplatz, wo eine weitere Kundgebung stattfand. Danach ging es über den Friedrichsring mit lautstarkem Rave und Hip-Hop zum Siegesdenkmal. Nach wenigen hundert Metern auf der KaJo setzte sich die Menge auf die Straße. Später blockierte die Polizei den Bertoldsbrunnen für fast eine Stunde. Demonstrierende durften den Platz jedoch nicht betreten. Am Rande kam es zu einer ersten Festnahme.
Ein größeres Polizeispalier verhinderte eine Demonstration auf der ursprünglich geplanten Route zum Martinstor. Die Demoleitung lotste die Demonstrierenden über die Bertoldstraße zum Ausgangspunkt zurück. Nach einem kurzen Sprint und einer Sitzblockade auf dem Rotteckring endete die Demo mit einer symbolischen Besetzung eines Uni-Gebäudes. Anschließend gab es leckere VoKü und entspannte Atmosphäre auf dem Platz der Alten Synagoge.
Für Solidarität und freie Bildung!