Pforzheim. Die Bande zwischen Pforzheim und den elsässischen Gemeinden La Bresse und Ventron sollen weiter gefestigt werden. Das bekräftigen OB Gert Hager und ranghohe Gäste aus den Vogesen direkt im Anschluss an die Mosaikaktion bei einem Arbeitsgespräch im Rathaus.
„Wir haben eine gemeinsame Vergangenheit“, stellt Hager heraus. Hüben wie drüben sei die Bevölkerung während des Zweiten Weltkriegs in Geiselhaft genommen worden, sagt Jean Claude Dousteyssier, Bürgermeister von Ventron. Durch die Nähe der beiden elsässischen Gemeinden zur damaligen Frontlinie hätten sie immer wieder unter Beschuss gestanden. Wochen des Schreckens hätten die Bürger erlebt.
Guy Vaxelaire, Bürgermeister von La Bresse, erinnert an die französischen Zwangsarbeiter, die beim Bombardement am 23. Februar 1945 in Pforzheim ums Leben kamen. „Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst“, betont Vaxelaire. Ziel müsse sein, den Frieden gemeinsam zu verteidigen. Hager berichtet von einem eindrücklichen Besuch in La Bresse. Beschämt sei er angesichts der immer noch sichtbaren Spuren des Krieges gewesen. Dennoch sei er sofort freundschaftlich empfangen worden. Bewegt habe ihn das Gespräch mit einem älteren Mann, der die Kriegsgräuel in Pforzheim miterlebt hatte und seither nie mehr jenseits der Grenze war. Nach dem Zusammentreffen sei der Mann glücklich gewesen, dass es nun ein anderes Deutschland gebe. „Wir haben uns umarmt“, sagt Hager.
Karl Schöpf, Vize-Präsident der deutsch-französischen Gesellschaft, berichtet von einem bereits guten Austausch. Michael Arnould, Deutsch-Lehrer in La Bresse und Motor des Miteinanders, hebt die Kooperation mit dem Musikverein Hohenwart hervor. Ausgebaut werden könnten Kontakte zwischen Sportvereinen und Schulen. Hager will sich dafür einsetzen, Bürger noch häufiger zusammenzuführen. erb