„Krisenbearbeitung in Griechenland: autoritäre Tendenzen und Perspektiven von Widerstand und Solidarität“
Montag, 25.02.2013, 19 Uhr Saal der VHS, Willhelmshöher Allee 19-21 Die seit drei Jahren durch die Troika (EZB, EU und IWF) durchgesetzte Sparpolitik in Griechenland hat zur Prekarisierung der Lebensbedingungen für die Mehrheit der Bevölkerung geführt. Es sind massive soziale Bewegungen wie die Platzbesetzungen im Sommer 2011, zahlreiche Generalstreiks und ein Vielfalt von Solidaritätsinitiativen entstanden und die linke, kapitalismuskritische Koalition SYRIZA erzielte hohe Wahlerfolge. Gleichzeitig kommt es zu einem bedrohlichen Anstieg von Rassismus und Faschismus, der im Zusammenhang mit der steigenden staatlichen Repression eine autoritäre Antwort zur Krise ist.
Bei der Veranstaltung mit dem griechischen Aktivisten Jorgos Maniatis wird es um Fragen der autoritären Krisenbewältigung und Perspektiven von Widerstand und Solidarität gehen. Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt. Bei Bedarf wird es Flüster-Übersetzungen ins Englische, Griechische bzw. Spanische geben. / The presentation takes place in German. If needed, whisper translation to English, Greek or Spanish can be provided. Zur Veranstaltungsreihe „Nach der Krise ist vor der Krise - globale soziale Kämpfe im Kontext der Krise“ (Februar – Juli 2013): Der arabische Frühling und die großen Platzbesetzungen und Streiks in Spanien und Griechenland zeigen: Die Welt ist im Umbruch. Riesige Proteste, Aufbruch und Umsturzhoffnung ebenso wie die Angst vor Ungewissheit, Bürgerkrieg und reaktionären Antworten prägen diese Zeit: Regierungen mussten abtreten, wochenlang wurden riesige Plätze besetzt, neue Formen der Kommunikation erprobt, neue politische Subjekte geschaffen. Doch zugleich sind auch vielerorts reaktionäre Kräfte gestärkt worden und die Hoffnungen auf progressive Veränderungen geschwächt worden.
· Was bedeutet die Krise und die gegenwärtigen politischen Umbrüche für Aktivist_innen in den jeweiligen Ländern und welche Chancen und Gefahren sehen sie in der Krise?
· Welche praktischen Alternativen entwickeln sie? Welche Rolle spielt dabei Selbstorganisation und die Kollektivierung als mögliche Antwort auf die Situationen alltäglichen Mangels?
· Welche reaktionären Bewegungen formieren sich in den jeweiligen Ländern und welche Gegenstrategien entwickeln emanzipatorische Kräfte dagegen? · Welche Rolle spielt Deutschland in dieser Krise? Welche Proteste gibt es hier und welche Versuche reaktionärer Vereinahmung?
· Was können wir von diesen Erfahrungen und Analysen lernen? Was heißt das für die Perspektive von Aufstand, Krise und Umbruch für emanzipatorische Politik hierzulande?
Es geht uns dabei um eine reale Analyse der Prozesse jenseits romantisch verklärter Revolutionshoffnungen und den mitunter intentional geschürten Horrorvorstellungen vor reaktionären Mobs. Vielmehr wollen wir verstehen, was in verschiedenen Teilen der Welt gerade los ist und was unter linken Aktivist_innen in verschiedenen Ländern diskutiert wird, die – wie wir – für eine bessere Welt kämpfen. Das Programm der Veranstaltungsreihe wird demnächst in Papierform sowie auf http://www.kritischeuni.de/ und http://dorn.blogsport.de/ verfügbar sein.