[PF] Polizei rüstet sich für den 23. Februar

Erstveröffentlicht: 
20.02.2013

Polizei rüstet sich für den 23. Februar
Olaf Lorch-Gerstenmaier

 

PforzheimOrdnungskräfte bereiten sich auf Guerilla-Taktik
der Autonomen vor.
Mehr als 1000 Uniformträger müssen Neonazis schützen.

 

Am 23. Februar 2013 werden in Pforzheim so viele Polizisten im Einsatz sein wie noch nie. Mehr noch als vor zehn Jahren, als am Tag des Gedenkens an das Pforzheimer Inferno knapp 1000 Polizisten die Sicherheit der Bevölkerung garantieren mussten. Mit einem Großaufgebot verhinderten sie damals, dass Linksautonome auf die Rechtsextremisten losgingen. Der verstärkte Polizeieinsatz wird nötig, weil sich diesmal auch noch Rechtsautonome angekündigt haben.
Der .Freundeskreis Ein Herz für Deutschland. (FHD) gedenkt seit über 14 Jahren auf dem Wartberg mit Fackeln offiziell der knapp 18000 Toten des Bombardements am 23. Februar 1945. Vom Verwaltungsgerichtshof sind sowohl der Aufmarsch als auch das Entzünden der Fackeln rechtlich gedeckt . was Antifaschisten auf die Palme bringt und die Polizei zu Großeinsätzen nötigt.
Nun also werden wieder Hundertschaften der Bereitschaftspolizei und die taktische Hundertschaft der Polizeidirektionen Pforzheim, Calw und Freudenstadt nach Pforzheim kommen. Die Bundespolizei wird massiv im und rund um den Hauptbahnhof Präsenz zeigen, denn aus dem ganzen Südwesten haben sich Linksautonome angekündigt. Sie wollen nicht nur an der Kundgebung der .Initiative gegen Rechts., die am Samstag um 15.30 Uhr starten soll, teilnehmen, sondern danach die Rechtsextremisten auf dem Wartberg aufmischen. Deshalb hat die Stadt den Veranstaltern auch die ursprünglich geplante Route durch die Nordstadt untersagt und nur eine Demo südlich der Bahngleise genehmigt.
Erstmals werden auch rechtsextremistische Autonome erwartet, was den Unwägbarkeitsfaktor erhöht . und damit auch die Polizeipräsenz. Denn lediglich die .Mahnwachen.-Teilnehmer (wohl rund 200) zu eskortieren, wäre ein Leichtes: Das Areal ist problemlos abzuriegeln. Doch man rechnet mit größeren Herausforderungen durch Guerilla-Aktionen von linken wie rechten Chaoten.
Polizeichef Burkhard Metzger wehrt sich gegen den Vorwurf, die Polizei mache Stimmung gegen die Menschen, die gegen die .Mahnwache. demonstrieren wollten. Sie hätten seine persönliche Sympathie . die Grenze sei jedoch erreicht, wenn Gewalt ins Spiel komme oder Straftaten verwirklicht werden könnten.
Wie zuletzt Generalbundesanwalt Harald Range, der am Montag auf Einladung des Lions Clubs im PZ-Forum sprach, wünschen sich Metzger und Oberbürgermeister Gert Hager, der 23. Februar möge in Würde und ehrenvollem Gedenken begangen werden. Die Polizei, so Metzger, werde ihrem gesetzlichen Auftrag gerecht werden.