WEDEL/KREIS PINNEBERG. Am 3. März 1943 fliegen britische Jagdbomber gen Hamburg, um im Krieg gegen Hitler-Deutschland ihre Bomben über Altona abzuwerfen. Doch nicht die Hansestadt wird getroffen. Die Bomben der Alliierten verwüsten Wedel. Die Stadt an der Elbe steht in Flammen. 37 Menschen sterben. Ausgerechnet diesen Jahrestag haben Neonazis nach Informationen von Antifaschisten ausgewählt, um in Wedel zu demonstrieren. Im Internet wird bereits dazu aufgerufen, am Sonnabend, 2. März, sich den Rechtsradikalen entgegenzustellen.
Internetseiten von Neonazis ist zu entnehmen, dass die Rechtsradikalen in diesem Jahr keinen zentralen "Trauermarsch" in Lübeck planen. Stattdessen sollen in mehren Städten Schleswig-Holsteins Demonstrationen stattfinden. Die Aufmärsche der rechtsradikalen sollen unter dem Motto "Bombenterror in Schleswig-Holstein" stehen. Auf den Internetseiten wird betont, dass es für die einzelnen Aufmärsche keine einheitlichen Termine geben soll, sondern immer dann stattfinden, "wenn dieses Thema zur Tat ruft".
Dass ein Aufmarsch von Neonazis anlässlich der Bombennacht in Wedel geplant sein könnte, ist in der Pinneberger Kreisverwaltung bereits bekannt. Allerdings: "Uns liegt bislang noch keine offizielle Anmeldung vor", sagte gestern Kreissprecher Marc Trampe auf Anfrage dieser Zeitung.