Bilder sollen Straftat aufklären helfen

Erstveröffentlicht: 
07.02.2013

Wohnungen von Fotografen durchsucht — auch in Freiburg
Im Rahmen einer bundesweiten Razzia ist gestern Morgen auch die Wohnung eines Freiburger Fotografen durchsucht worden. Die Ermittler erhoffen sich von den Fotos neue Hinweise auf jene Täter, die auf einer Demonstration im vergangenen März in Frankfurt gegen die Europäische Finanzpolitik einen Polizeibeamten brutal zusammengeschlagen hatten. Das teilte die federführende Staatsanwaltschaft in Frankfurt auf Anfrage mit.

Acht Wohnungen in Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen und in Freiburg sind zeitgleich um 6 Uhr durchsucht worden. Die Fotografen selbst stehen nicht im Verdacht, an der gefährlichen Körperverletzung beteiligt gewesen zu sein, doch hätten sie verpixelte Bilder von jener Demo am 31. März ins Internet gestellt. Diese gelte es als Beweismaterial zu sichern, sagte die Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft Doris Möller-Scheu. Verwendet würden die Fotos nur, wenn sich herausstelle, dass deren Urheber keine Journalisten sind. Dies werde nun im Einzelfall geprüft. Welche Kriterien angelegt werden, konnte sie nicht sagen. Laut Tagesspiegel in Berlin seien zwei der Betroffenen freie Mitarbeiter. Radio Dreyeckland in Freiburg teilte mit, mehrfach Fotos der Betroffenen genutzt zu haben.

Der 23-jähriger Freiburger bezeichnet sich selbst als Fotograf in Ausbildung. Er ist immer wieder auch in Freiburg bei Demonstrationen dabei und gilt als Aktivist der Freiburger Antifa. Bei der Durchsuchung seien verbotene Feuerwerkskörper entdeckt worden, weshalb ihm nun auch eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz drohe.

Für heute hat die Antifa eine Solidaritätskundgebung am Bertoldsbrunnen angekündigt. Die Razzia sei ein "Angriff auf die Wohn- und Arbeitsräume eines Freiburger Fotografen".