In der Nacht zum Sonntag gab es nach einem Konzert in der “Factory” in Buckau gegen 05:00 Uhr einen brutalen Übergriff von 2 Personen aus dem Elbroiber-Umfeld auf mehrere Menschen, die zuvor Kritik an der Gruppe übten. Die Angreifer hatten einen blauen und einen blonden Iro-Haarschnitt. Mindestens vier Menschen wurden dabei verletzt. Ein Betroffener erlitt nach eigenen Angaben eine blutende Lippe, ein blaues Auge, vermutlich eine Kieferprellung und Schürfwunden am Körper, nachdem die Gruppe ihn mit Schlägen und Tritten angegriffen hatten. Dabei bezeichneten sie ihn als “Bolschewistenschwein” und „roten Helden“.
Drei weitere Personen, die unterstützend eingreifen wollten, wurden ebenfalls geschlagen und gewürgt. Für einen der Betroffenen ist es bereits der zweite Übergriff der gleichen Gruppe auf ihn. Bereits im letzten Jahr wurde er auf dem Nachhauseweg in der Straßenbahn angegangen. Dies ist bereits der zweite Übergriff der “Elbroibercrew” auf ihn. Bereits im letzten Jahr gab es einen Angriff in einer Straßenbahn.
Hintergrund
Die Band Elbroiber und ihre Fans sind sowohl in der Oi- und der Punk-Szene, als auch in neonazistischen Kreisen unterwegs und nicht unbeliebt. Musikalisch zeigte sich die Band im Jahr 2011 als Vorband der neonazistischen Bands „Kategorie C“ und „Hungrige Wölfe“. T-Shirts von der Naziband “Endstufe” oder dem Spruch “88 % Punkrock” gehören ebenso selbstverständlich dazu. Ihre Haltung zeigt sich allerdings nicht nur in ihren Kontakten, Konzerten oder der Kleidung. Ihre Lieder sind ebenso widersprüchlich und menschenverachtend. Neben der Reproduktion des faschistischen Kampfbegriffes “Kinderschänder” in ihren gleichnamigen Lied, zeigen sie einen ausgeprägten Lokalpatriotismus. Ebenfalls betonen sie den Hass auf Antifaschist_innen und allen, die sich in irgendeiner Weise kritisch zu ihrer Haltung äußern. Außerhalb von Konzerten setzen sie ihre Einstellung in die Tat um. In den vergangenen Jahren kam es daher neben der “Factory” in Buckau, auch an der “Stern-Bar” am Hasselbachplatz zu Übergriffen auf Antifaschist_innen und Kritikübende.
Zudem fällt auf, wie freizügig und präsent sie in diesen öffentlichen Räumen sind, wo sie gleichzeitig ihre Freundschaften in verschiedenen Szenen pflegen. Die Factory in Magdeburg ist außerdem ein Ort, in dem sich die JN Magdeburg regelmäßig trifft und daher nicht unbeliebt in diesen Kreisen ist.
Ihre widerprüchliche Selbstbezeichnung als “Grauzone”, die suggerieren soll, dass es sich um eine Gruppe von Menschen handele, die sich von keiner politischen Haltung “vereinnahmen” lässt, ist dabei ebenso gefährlich und leider auch anschlussfähig, wie ihre menschenfeindlichen Bezugspunkte. Es ist also nicht nötig, an dieser Stelle klären zu müssen, ob es sich hier um eine neonazistische Band oder einer Grauzonen-Band mit neonazistischer Anschlussfähigkeit handelt.
Weitere Infos:
http://de.indymedia.org/2011/01/297715.shtml