Die Januarausgabe der [改道] Gǎi Dào, dem Monatsmagazin des Forums deutschsprachiger Anarchist*innen. In unserer ersten Ausgabe, die sowohl weiterhin online, als auch erstmalig in gedruckter Form erscheint, findet ihr unter anderem Interviews mit einem moldawischen Anarchisten, einem Herausgeber der anarchistischen Zeitung "El Cuidadano" aus Chile und den zweiten Teil des Interviews mit dem, leider kürzlich verstorbenen tschechischen Aktivisten Jakub Polák. Daneben gibt es einen Bericht zum letzten Treffen der Internationalen der Anarchistischen Föderationen (IFA) in Tschechien, einen Beitrag zur Urteilsverkündung im Oury-Jalloh-Prozess, Neues aus Chiapas und vieles mehr.
Unsere kleine Zeitschrift feiert mit der 25. Ausgabe ihren zweiten Geburtstag und wir haben ihr zu diesem Anlass auch ein paar Geschenke gemacht. Das wichtigste ist zweifellos der Start der [改道] Gǎi Dào als regulär abonnierbare Zeitschrift in Druckform. Vielen aus der Redaktion war das seit langem ein Herzenswunsch und wir freuen uns, dass wir damit auch offensichtlich den Nerv von vielen anderen Menschen getroffen haben, denn das bisherige Feedback und natürlich auch die realen Abo-Zahlen stimmen uns sehr positiv. Dennoch sehen wir die Printausgabe nur als weiteres Medium, um die Inhalte unserer Zeitschrift zu verbreiten und so erscheint die [改道] Gǎi Dào natürlich auch weiterhin umsonst als Download, zum Selbstausdrucken und als ePub-Version für Smartphones und Tablet PCs auf unserer Homepage. Neben den bisherigen Versionen, haben wir uns nun auch dazu entschieden alle Ausgaben auch parallel beim Anbieter issuu.com hochzuladen, wo sie bequem und benutzer*innenfreundlich direkt online gelesen werden kann.
Auch inhaltlich werdet ihr einige kleine Neuerungen feststellen. Zum einen haben wir für diese Ausgabe eine Vielzahl von Kurzmitteilungen erhalten und uns dafür entschieden, sie in der Form einer "Pinnwand" zu präsentieren, welche wir bei entsprechender Ressonanz auch gerne in zukünftigen Ausgaben fortführen werden. Dann ist die Januarausgabe auch Start einer Comic-Serie, dem Syndikater, der euch in den kommenden Ausgaben immer wieder über die Augen stolpern wird. Und schlussendlich standen wir bei dieser Ausgabe vor der, nicht gerade einfachen Aufgabe, eine Vielzahl von Artikeln in eine reduzierte Seitenanzahl zu packen, die unser Zugeständnis an die Druckausgabe ist. Da unsere bisherige Praxis, Artikel zu schieben bei einigen bestimmten Beiträgen aufgrund ihrer Aktualität nicht funktioniert hätte, haben wir uns - auch im Hinblick auf die Zukunft - dazu entschieden Artikel online auszulagern und im Heft in kurzen Beiträgen darauf hinzuweisen. Deshalb findet ihr Beiträge zu den jüngsten Massenprotesten in Slowenien auf unserer Homepage und in den kommenden Tagen auch als Spezial des Anarchistischen Radios Berlin. Ebenfalls auf unserer Internetpräsenz findet ihr einen Artikel zum Fall Metin Aydin, einem kurdischen Aktivisten, der - trotz seines Status als anerkannter, politischer Flüchtling - während einer Urlaubsreise in die Schweiz verhaftet und nach über 50 Tagen Hungerstreik in einer Nacht und Nebel Aktion nach Deutschland ausgeliefert wurde, wo ihm nun der Prozess wegen der Mitgliedschaft und / oder Unterstützung einer ausländischen, terroristischen Vereinigung (§129b) droht.
In der aktuellen Ausgabe
Aber auch abseits aller Neuerungen findet ihr wieder eine Vielzahl spannender Beiträge in der Nummer 25. Den Start macht ein Bericht des letzten, halbjährlichen Treffens der Internationale der anarchistischen Föderationen (IFA). Wir wollen ab sofort regelmäßig über Treffen und Aktivitäten der IFA berichten, um die Arbeits- und Diskussionsprozesse für ein möglichst großes Publikum transparent zu machen, natürlich unter Berücksichtungung gewisser Sicherheitsstandards.
Im zweiten Teil des Interviews mit dem tschechischen Aktivisten Jakub Polák geht es um Entstehung und Entwicklung des Magazins "A-Kontra", sowie seine Rolle in der Redaktionsarbeit und der allgemeinen tschechischen Bewegung. Ein Mitglied der "Föderation der Anarchist*innen Moldawiens" berichtet über die allgemeine Situation der kleinen, ehemaligen Sowjetrepublik und über den Zustand der anarchistischen Bewegung vor Ort, während es im Interview mit César Baeza Hidalgo um die Zeitung El Cuidadano geht, eine chilenische Zeitung die trotz, oder gerade wegen ihrer explizit libertären Ausrichtung eine Auflage von 20.000 Exemplaren bei einer 14-tägigen Erscheinungsweise erreicht.
Die Rubrik "Weltweit" abschließen Artikel über einen Prozess gegen Anti-Werbungs-Aktivisten in Paris, über Geschichte und Arbeit des "Vrije Bonds" in den Niederlanden und Flamen, sowie über erneute Angriffe von Paramilitärs im mexikanischen Chiapas.
Im Prozess um den Tod von Oury Jalloh, der vor einigen Jahren bei lebendigem Leib in einer Dessauer Polizeizelle verbrannte wurde Ende Dezember das Urteil gegen den angeklagten Polizeibeamten gesprochen und fiel, wie erwartet, außerordentlich milde aus. Ein Beitrag setzt sich mit diesem Ereignis auseinander, darüber hinaus findet ihr auch alle Informationen zur Anreise zur jährlichen Gedenkdemonstration am 07. Januar in Dessau.
Ebenfalls Ende Dezember fand in Mannheim die zweite Demonstration des Anarchistischen Netzwerks Südwest*, unter dem Motto "There is no alternative - Kapitalismus überwinden" statt. Mit etwa 600-700 Teilnehmer*innen war sie mehr als doppelt so groß wie die letztjährige und war trotz aller Widrigkeiten, wie einer fast unverschämt zu nennenden Route, einem martialischen Polizeiaufgebot und Dauerregen, lautstark und kämpferisch. Wir dokumentieren die Demonstration mit einem kleinen Fotobericht, weitere Berichte, Auswertungen und Bilder findet ihr auf der Seite des A-Netzes oder unserer Homepage.
In unserer Rubrik "Bewegung" stellt sich das Kaffeekollektiv Aroma Zapatista aus Hamburg vor und ein weiterer Beitrag beschäftigt sich mit Geschichte und aktueller Situation von Wagenplätzen im Großraum Sachsen.
Daneben findet ihr einen Beitrag über den Zusammenhang von Staat, Patriarchat und Geschlecht am Beispiel des §218, den ersten Teil des Syndiakter-Comics, die Fortsetzung des Erstübersetzung von "Anarchismus und Judentum" und einiges mehr.
Abschließend möchten wir euch noch auf unsere erste Buchveröffentlichung aufmerksam machen, die Anfang Februar im Verlag edition assamblage erscheinen wird. Das Werk "Kurze Weltgeschichte des Faschismus - Ursprünge und Erscheinungsformen faschistischer Bewegungen und Herrschaftssysteme" beinhaltet eine Artikelreihe, die vor einigen Monaten in der [改道] Gǎi Dào veröffentlicht und für das Buch noch einmal überarbeitet wurden. Inhaltlich findet ihr eine gut lesbare Erläuterung über Entstehung und spezifische Ausprägung von 16 faschistischen Regimen in vier Kontinenten. Das Buch ist bestellbar über edition assamblage, den Blattlaus-Verlag, sowie natürlich bei allen Gruppen und Mitgliedern des Forums deutschsprachiger Anarchist*innen.
[改道] Gǎi Dào Nr. 25
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