Am 23.04.2009 fanden sich ca. 20 AktivistInnen vor dem Technischen Gymnasium „Max Eyth Schule“ in Kirchheim unter Teck zusammen und statteten dem dort stehenden Bundeswehr-Werbetruck einen Besuch ab.
In der Woche vom 20.04. bis zum 24.04. versuchte die Bundeswehr durch einen Werbetruck, welcher auf dem Pausenhof der Max-Eyth Schule in Kirchheim/Teck stand, Nachwuchs zu ködern und ihre militaristische Propaganda unter die SchülerInnen zu bringen. Zu sehen gab es verschiedenste Poster von Hubschraubern, Panzern und Kriegsschiffen fürs Kinderzimmer und außerdem noch allerlei Propagandadreck.
Die ganze Zeit über waren mindestens 2 uniformierte Soldaten vor Ort.
Am Donnerstag, den 23.04. fanden sich ca 20 AktivistInnen zusammen, die mit Schildern und Parolen gegen die widerliche Propaganda und die Darstellung der Bundeswehr als normalen Arbeitgeber protestierten. Dabei wurden Flugblätter verteilt.
Da leider kaum Schüler auf dem Schulhof waren, wurde durch das laute Rufen von Parolen wie „Krieg dem Krieg - überall, bringt die Bundeswehr zu fall“ oder „Niemals Salutieren - lieber Sabotieren“, auf die Aktion aufmerksam gemacht.
Viele Schüler, die durch die Parolen auf die Aktion aufmerksam wurden, schauten aus den Fenstern ihrer Klassenzimmer zu, wie die AktivistInnen zahlreichen Propagandascheiß zerrissen und auf dem Schulhof verteilten.
Dazu wurden Schilder mit Aufschriften wie „Soldaten sind Mörder“ oder „Bundeswehr - ein TODsicherer Job“ hochgehalten.
Als am Ende der Aktion noch ein Werbeschild umfiel, rannte ein übereifriger Soldat wild auf die AktivistInnen zu und bedrohte sie. Dieser konnte jedoch zum Umkehren ermuntert werden.
Schließlich zerstreuten sich die Leute und als nach einigen Minuten die Polizei ankam, waren alle weg.
Egal wo und wie die Bundeswehr auftaucht, ob an Schulen, Arbeitsämtern in Städten oder Dörfern, darf es nicht unbeantwortet bleiben.
Hier noch der Text vom verteilten Flugblatt:
Bundeswehr – Ein völlig normaler „Arbeitgeber“?
Hier in Kirchheim präsentiert sich im Moment die Bundeswehr. Ihre Selbstdarstellung ihrer Arbeit soll positiv wirken. Aber ist sie das wirklich? Ja, was tut die Bundeswehr insgesamt und hier überhaupt?
Zunächst stellt die Bundeswehr das Militär der Bundesrepublik Deutschland dar. Damit steht sie ganz offiziell für Krieg und Zerstörung. Dies belegt z.B. der Einsatz in Afghanistan, wo die Bundeswehr noch weit von Frieden, Sicherheit für die Bevölkerung und intensivem zivilem Aufbau entfernt ist.
Darüber hinaus ist die Bundeswehr Mittel, um wirtschaftliche und politische Interessen militärisch durchzusetzen. Beispielhaft zeigt sich das derzeit am Einsatz deutscher Marine vor der somalischen Küste, wo ganz eindeutig geostrategische, politische und vor allem wirtschaftliche Interessen der Bundesrepublik, in Form von Frachtern, gesichert werden.
Jedoch fehlt es der Bundeswehr an Nachwuchs bzw. „Kanonenfutter“. Deshalb versuchte sie in den letzten Jahren verstärkt im öffentlichen Raum Präsenz zu zeigen und sich als attraktiver „Arbeitgeber“ anzubieten.
Bei ihren Rekrutierungsversuchen treten sie deshalb direkt an Leute heran, die prinzipiell unter Druck stehen. So wird z.B. im Arbeitsamt die Bundeswehr oftmals als eine der ersten Möglichkeiten für die Berufswahl angeboten. Auch Schüler, die Angst um eine sichere Zukunft haben oder von ihren Eltern bestimmte Anforderungen bekommen, sind damit ein Ziel für die Rekrutierung. Dieser Aspekt kommt gerade in Zeiten der Krise zum Tragen, da sich hier die Bundeswehr als scheinbar „sicherer Arbeitgeber“ präsentiert. Jedoch ist nur die Lohnarbeit sicher, der Beruf Soldat weniger. Und gleichzeitig versuchen sie wie hier in Kirchheim durch Poster auf denen Kriegsgeräte verharmlost und gleichzeitig verherrlicht werden, das Image des Militärs aufzuwerten
Rekrutierungsversuchen entgegentreten!
Bundeswehr abschaffen!