Anschläge in Amstetten einen Tag vor dem Heiligen Abend Sogar während Gottesdienst wurde Feuer im Eingangsbereich gelegt
AMSTETTEN — In Amstetten ist es einen Tag vor dem Heiligen Abend offensichtlich zu Brandanschlägen auf drei Kirchen gekommen. In einem Fall hatte ein Unbekannter sogar während des Gottesdienstes den Eingangsbereich in Brand gesetzt. Die Flammen wurden rasch gelöscht. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die erste Alarmierung erfolgte gegen 9.40 Uhr. In der Klosterkirche schlugen bereits Flammen aus zwei Fenstern, als die Löschtrupps eintrafen. Offensichtlich war ein Beichtstuhl angezündet worden, der ebenso abbrannte wie fünf Bankreihen. Die Rauchentwicklung sei massiv gewesen, so die Helfer. Die Flammen selbst seien nach etwa zehn Minuten gelöscht gewesen. Vier Fenster barsten. Um das Gotteshaus wieder rauchfrei zu machen, wurden Druckbelüfter eingesetzt.
Während der Einsatz lief, gingen weitere Notrufmeldungen ein. In der nahen Stadtpfarrkirche war die Erntedankkrone angezündet worden. Auch dort gab es starke Rauchentwicklung. Es wurden in der Folge ebenfalls Druckbelüfter eingesetzt.
100 Mann im Einsatz
Kurz darauf erfolgte die Alarmierung aus der Herz- Jesu-Kirche. Dort hatte der Unbekannte Feuer im Eingangsbereich gelegt —und das, während die Messe noch im Gang war. Letztlich standen fünf Feuerwehren mit knapp 100 Mann im Einsatz, sagte Bezirkskommando-Sprecher Gutlederer.
Belohnung ausgelobt
Laut Polizei habe man zu den nicht betroffenen zwei Kirchen nun Patrouille-Streifen entsandt, auch in den nächsten Tagen sollen die Gotteshäuser überwacht werden. Dem Landespolizeidirektor Franz Prucher zufolge werden 5000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zur Ausforschung des Täters bzw. der Täter führe.
In der Diözese St. Pölten reagierte man mit Betroffenheit auf die Brandanschläge. Gleichzeitig sei man „sehr erleichtert, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind“, sagte Sprecher Eduard Habsburg-Lothringen. Er betonte, dass es „keine Hinweise für eine politisch motivierte Tat“ gäbe. Die Kirche erhoffe sich „rasche Aufklärung.“
Foto: APA/Plutsch