Insgesamt drei Naziaufmärsche waren für den 1. und 2. Mai in
Rheinland-Pfalz angekündigt: Mainz, Kaiserslautern und Neustadt. Also
ging der antifaschistische Maiausflug in diesem Jahr ins benachbarte
Bundesland. Und siehe da: es hat sich gelohnt. 2 x Aufmarsch
verhindert, 1 x gestört, Nazis von Bullen den Tag versaut und die Nazis
haben ordentlich was auf die Schnauze bekommen. Das Ergebnis stimmt.
Los gings am Freitag morgen in Mannheim, etwas später als geplant
(Zugtreffpunkt wurde nach hinten verschoben). Bullen hattens wohl nicht
gecheckt, daher wars am Bahnhof recht ruhig. Eine Hand voll Mannheimer
Nazis (mit dabei unser Saturn-Nazi Silvio Waldheim) war zur gleichen
Zeit auf dem Weg nach Ulm. Pech für sie: Fahnen und Transpis mussten
sie zurücklassen, dafür bekamen sie ein paar Hiebe mit auf den Weg.
Im
Zug war es dann voll, 50 bis 100 Antifas fuhren mit. In Worms haben uns
die Bullen dann ca. 10 Nazis reingesetzt. Vielen Dank. Die Cops hatten
keine Lust mitzufahren. Eine Station duften die Faschos mitfahren, dann
konnten sie mit blauen Flecken aussteigen und auf den nächsten Zug
warten.
In Mainz war wie erwartet einiges los. Zahlreiche
Antifas, Linke und engagierte Bürger_innen der Stadt waren vor Ort. Die
Bratwurstesser_innen lauschten ihrem Landesvater Kurt Beck abseits des
Geschehens. Der Tag zog sich etwas. Langatmige Blockaden, zwischen drin
hier und da etwas Action, Flaschen und Steine auf die Bullen,
Rauchbomben, Scheiben entglast, verirrte Nazis angetroffen, alles in
allem aber eher ruhig. Dann hatten die Bullen keinen Bock mehr. In die
Bürgermassen reinprügeln war wohl nicht angesagt. Die Folge: Demoverbot
für die Nazis in ganz Rheinland-Pfalz wegen Polizeinotstand,
Ausweichorte verboten. Den Nazis blieb nur sich für eine kleine
Indoor-Veranstaltung ins saarländische Völkingen zu verziehen.
Der
Tag ging für die Antifa ohne große Anstrengungen zu Ende. Die
Mannheimer Nazis kamen recht spät aus Ulm zurück. Am Bahnhof erwarteten
sie erneut einige Schläge, diesmal blieben vermutlich mehr blaue
Flecken und Schmerzen zurück. Besonders Waldheim sollte nicht gut
geschlafen haben. Laut Zeitung wollten ca. 80 Nazis in Viernheim noch
ein Fest feiern, das aber von den Cops aufgelöst wurde. Keine schöner
"Tag der nationalen Arbeit" für die Rhein-Neckar Nazis.
Am
nächsten Morgen in die Pfalz, erst nach Kaiserslautern, dann nach
Neustadt. Da gab es eine Bündnisdemo gegen rechts mit fast 1000 Leuten
und eine weitere Blockade von einigen Hundert Antifaschist_innen direkt
auf der Naziroute. In der Stadt liefen einige verlaufene Nazis rum, ein
Teil davon kam nicht bei ihrer Kundgebung an. Gegen einen starken
Angriff der Bullen oder gegen ein größeres Bullenaufgebot wäre die
Blockade auf der Naziroute wahrscheinlich nicht zu halten gewesen.
Offenbar war aber diesmal der politische Wille nicht, wie im letzten
Jahr, auf Seiten des Naziaufmarschs. "Verhinderung durch friedliche
Blockade" hört sich in der Presse besser an als "Naziaufmarsch mit
aller Gewalt durchgesetzt". Ein gemütlicher Vormittag, und nebenbei
Naziaufmarsch verhindert!
Weiter gings nach Neustadt: Die kaum
100 Nazis in Kaiserslautern waren, den Umständen sei Dank, genervt und
fuhren unverichteter Dinge weiter zum Bahnhof Neustadt-Böbig. Wir im
Zug hinterher. Die Bullen sperrten das Gebiet um den Bahnhof großräumig
ab. Die Trennung zwischen Nazis und Gegendemo war ein etwa 10 Meter
hoher Bahndamm (bullenbewacht). Einige hundert Antifas haben dann doch
noch etwas Trouble gemacht und die Bullen auf Trab gehalten. Der
Bahndamm wurde gestürmt und einige Antifas schafften es auf diesem Weg
auch auf die andere Seite zu kommen. Andere nahmen weitere Wege in Kauf
um in die Nähe der Nazidemo zu kommen. So konnten die Nazis dann doch
unter dem Gepöbel der Gegendemonstrant_innen laufen und wurden sogar
ein paar mal blockiert. Nach einer Runde um den Block und ner
Kundgebung am Penny-Markt fuhren die Faschos nach Hause und dürfen sich
in diesem Jahr fragen: Warum waren wir so wenige? Warum konnten wir
zwei von dreimal nicht laufen? Warum haben wir auf die Fresse bekommen?
Die Antwort geben wir freundlicherweise mit auf den Weg: Weil eure
Ideen dumm und scheiße sind, weil euch deshalb so viele hassen und weil
eure Zeit vorbei ist!
Wir werden auch in Zukunft alle Feinde der Menschlichkeit angreifen wo dies möglich ist.
Antifa heißt Angriff! Nazis auf's Maul!
|| Originalartikel mit allen Fotos: http://de.indymedia.org/2009/05/250272.shtml
Dokumentation einer Meldung zum gleichen Vorfall auf der Seite der NPD Rhein-Neckar:
Linker Angriff auf NPD-Bundestagskandidat!
Am 1. Mai, dem Tag der deutschen Arbeit, lauerte eine Gruppe von 5 - 10
Linksautonomen zwei Kameraden am Mannheimer Hauptbahnhof auf. Sie waren
gerade auf dem Weg zu ihren Kameraden am Treffpunkt. Einer der beiden
Kameraden, welche gerade auf dem Weg zur 1.Mai-Demo in Ulm waren, war
der NPD-Direktkandidat für den Wahlkreis Heidelberg und 2.
Kreisvorsitzender des NPD-Kreisverband Rhein-Neckar, Jan Jaeschke.
Die Kameraden waren kaum aus der Unterführung auf den Bahnhof gegangen
als sie auch schon von der Gruppe umzingelt wurden. Mit den Worten
„Wenn ihr Nazis seit, habt ihr jetzt ein Problem“, ging ein Teil der
Autonomen auch schon auf die Nationalisten zu. Der Bundestagskandidat
Jaeschke wurde aufgefordert die von ihm mitgeführten Fahnen
vorzuzeigen, andernfalls gäbe es Schläge. Als dieser Forderung nicht
nachgekommen wurde, schlug einer der Autonomen zu. Jaeschke wurde 2-mal
am Kopf getroffen und leicht verletzt, während der Rest der Gruppe den
anderen Kameraden umstellte. Die Linksradikalen raubten danach den
Bundestagskandidaten Jaeschke aus und beim erscheinen der anderen
Kameraden, machten sie sich feige aus dem Staub.
Es wurde sofort bei der Polizei Anzeige erstattet welche auch gleich die Ermittlungen aufnahm.
Sollte es der Polizei nicht möglich sein unseren gewaltfreien
politischen Kampf zu schützen, müssen wir unseren Schutz für Leib und
Leben selbst in die Hand nehmen