Mehr als 70 Abschiebungen bewirkte die Razzia vom Samstag in der sued-spanischen Stadt El Ejido. Die Polizei stuermte auf der Suche nach Illegalen ausser dem Maghrebinerviertel, auch gewaltsam das Krankenhaus, einen Supermarkt und eine Diskothek. Der neue Gouverneur der Provinz Almeria und der neu eingesetzte Polizeichef setzen auf brutale law-and-order gegen arabische Einwanderer. Die Landarbeiter-Gewerkschaft SOC-SAT protestiert.
Nach jetzt bekannte Detaills erreichte die Polizeiaktion vom vergangenen Samstag eine bislang fuer spanische Verhaeltnisse neue Qualitaet der Einschuechterung gegen Auslaender.
Danach stuermte eine Polizeieinheit zunaechst den Supermarkt LIDL ein und riegelte den Eingang ab. Ohne Ausweisekontrolle durfte niemand mehr den Markt verlassen. Anschliessend waren Patienten im Wartesaal des Krankenhaus Poniente das Ziel der Polizeitaktik.
Gegen 21.00h erfolgte die Abriegelung des Geschaeftzentrums im Bereich der Calle Manolo Escobar und Almeria. Anwohner und Kaeufer durften die Zone weder verlassen noch betreten. Personen mit arabischen Aussehen wurden gezielt misshandelt, am Einkauf gehindert oder aus Telefonzellen gezerrt .
Zulaetzt stuermte die Einheit die marokkanische Diskothek im Stadteil Santa Maria Aguilla. Vor gezogenen Schlagstock und entladenen Waffen mussten sich die Besucher zwei Stunden an die Wand stellen. Wer wie der Arbeiter Abdel Asis die Haende sinken liess, wurde von den Beamten verpruegelt.
SOC-SAT sammelt fuer eine Klage Gedaechntisprotokolle der Opfer. Die Gwerkschaft kuendigt eine Kundgebung fuer kommenden Freitag (22.5.) an.