Sinsheim: Aktion gegen Bundeswehr bei Lehrstellenbörse

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Die Bundeswehr ist mittlerweile nicht nur regelmäßig an Schulen, Universitäten und in Arbeitsagenturen unterwegs, um junge Menschen als SoldatInnen zu gewinnen, sondern sie tritt auch bei fast jeder größeren Bildungs- und Arbeitsmesse auf, um sich als normaler Arbeitgeber zu präsentieren.

 

So auch am 29.September 2012 in der Halle 6 in der Messe Sinsheim im Rhein- Neckar- Kreis bei der "Lehrstellen- und Weiterbildungsbörse". Dort versuchte die Bundeswehr mit einem großen Infostand, Werbung für eine "Karriere" beim Militär zu machen. Dass mit einer solchen "Karriere" immer auch potentiell das Töten von Menschen in Kriegen weltweit verbunden ist, wird dabei selten erwähnt. Deshalb fanden sich am Samstag einige antimilitaristische Aktivistinnen und Aktivisten in Sinsheim ein, um gegen den Stand der Bundeswehr zu protestieren.

Auf einem Transparent und auf rund 150 an die MessebesucherInnen verteilten Flugblättern wurde eine militärfreie Bildung gefordert und klar gemacht, dass Krieg keine Berufsperspektive für junge Menschen sein kann. Gleichzeitig legten sich mehrere Personen mit "blutbespritzen" Tüchern bedeckt vor dem Infostand auf den Boden, um bildlich darzustellen, was eine Tätigkeit bei der Bundeswehr bedeutet.

 

Obwohl die Aktion erst gegen Ende der Messe statt fand, konnten viele BesucherInnen informiert und  klargemacht werden, dass die Bundeswehr auch in Sinsheim mit Protest zu rechnen hat - insbesondere natürlich, weil vom 24. bis zum 29.September bundesweit zur antimilitaristischen Aktionswoche für eine militärfreie Bildung und Forschung aufgerufen wurde.

 

Der Text des verteilte Flyers:

 

Krieg ist keine Berufsperspektive!

Zahlt nicht mit eurem Leben!

 

Wie die letzten Jahre findet auch dieses Jahr wieder die Lehrstellenbörse in Sinsheim statt. Auf der Lehrstellen- und Weiterbildungsbörse sind über 70 Aussteller vertreten, darunter auch die Bundeswehr , die sich als normaler Arbeitgeber in Szene setzen will. Damit will die Bundeswehr um neue Soldaten werben und den Beruf des Soldaten in ein positives Licht rücken. Die Folgen für den Soldaten oder die Soldatin werden ausgeblendet, um junge Menschen durch Knebelverträge an die Armee zu binden. Ihnen wird nicht klar gemacht, dass sie verletzt, getötet und/oder psychisch geschädigt werden können. Ein Fünftel der im Ausland verstorbenen SoldatInnen in Afghanistan beging Selbstmord. Vom eigentlichen Zweck der Auslandseinsätze wird abgelenkt: Sicherung deutscher Rohstoff- und Handelsinteressen.

Das heisst Gewalt, Besatzung, Zerstörung und Unterdrückung, kurz: Töten. Töten ist kein normaler Beruf und hat daher nichts auf einer Lehrstellen- und Weiterbildungsbörse verloren.

 

Bundeswehr raus aus der Öffentlichkeit!

Hoch die internationale Solidarität!