Gleich zweimal wird die Situation in Syrien und das (Nicht)Verhalten der deutschen Linken Thema einer Veranstaltung sein.
Am 09.08. findet in Berlin Neukölln eine Veranstaltung der Antideutschen Aktion Berlin unter dem Titel :
„Wohin führt der Aufstand in Syrien?“ statt.
„Die Situation in Syrien ist in den letzten 16 Monaten immer weiter eskaliert.
Weit über 12.000 Tote sind den bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen inzwischen zum Opfer gefallen. Doch die UN schaut nur zu.
Die syrische Opposition ist gespalten, insbesondere in der grundsätzlichen Frage einer Intervention von außen gibt es keinerlei Annäherung.
Die unmittelbaren Nachbarn Syriens reagieren mit großer Nervosität.
Regionale Konflikte zwischen der Türkei sowie Saudi Arabien als selbsternannte Schutzmächte der Sunniten und dem Iran, der mit dem herrschenden Assad-Clan verbündet ist, weiten sich aus. Ethnische und konfessionelle Konfliktlinien innerhalb Syriens, wie z.B. zwischen den Kurden und den sunnitischen Arabern, erschweren die Konfliktlösung noch mehr.
In Deutschland solidarisieren sich linke wie rechte Antiimperialisten mit dem mörderischen Assad-Regime. Gleichzeitig bleibt eine breite Unterstützung der zivilen Opposition aus. Desinteressiert schauen alle in die Röhre während in Syrien die Opposition abgeschlachtet wird. Wen interessiert es schon, wenn in Syrien täglich Dutzende von Menschen getötet werden?“
Wir haben drei Referenten eingeladen über die Umbrüche im Mittleren Osten, speziell in Syrien zu berichten:
Hannah Wettig ist freie Journalistin und aktiv bei der Initiative adopt a revolution. Sie wird die Gesamtsituation in Syrien analysieren und für die Unterstützung der zivilen Opposition werben.
Siamend Hajo ist Mitglied bei der Berliner Gesellschaft zur Förderung der Kurdologie e.V. (BGFK) und schreibt u.a. für die Blätter des iz3w. Er wird über die Lage der Kurden innerhalb des Konfliktes berichten.
Thomas von der Osten-Sacken ist Geschäftsführer des Verbandes für Krisenhilfe und Entwicklungszusammenarbeit, Wadi e.V., und freier Publizist. Er wird über den gesamten Nahen Osten nach dem so genannten arabischen Frühling sprechen und einen Ausblick in die Zukunft werfen.
Moderation: Bernd Beier, Jungle World
Unkostenbeitrag 3 Euro, ermäßigt 2 Euro
Donnerstag den 09. August 2012 um 19:30 Uhr
in der Schankwirtschaft Laidak, Boddinstr. 42/43, Berlin-Neukölln
Im Rahmen der attac Sommerakademie an der Uni Mainz gibt es eine Diskussionsveranstaltung am 02. August:
„Es waren Gänsehautmomente, als die Menschen in Tunesien und Ägypten auf die Straße gingen. Ihre Selbstermächtigungskämpfe und ihr Widerstand gegen die Diktaturen waren Vorbild für viele.
Auch die SyrerInnen gehen seit fast eineinhalb Jahren unter Lebensgefahr auf die Straße, um für Würde, Freiheit und gegen das Assad-Regime zu demonstrieren.
Doch anders als bei den voherigen Aufständen gibt es kaum Solidarität mit den AktivistInnen in Syrien.
Keine Solidaritätsaufrufe, keine Rundreisen mit AktivistInnen, nicht einmal eine Pressemitteilung von Attac, um sich mit den Selbstermächtigungskämpfen in Syrien zu solidarisieren.
Warum eigentlich nicht? Wie kommt es, dass die Linke und Attac seit über einem Jahr zu Syrien schweigen? Neben einem Überblick über die Proteste von einer/einem syrischen AktivstIn wollen wir im Workhsop diese Fragen kontrovers diskutieren.“
ReferentInnen:
•Kerstin Sack (attac Koordinierungskreis)
•Pedram Shayhar (attac, IL, Iranisch-deutscher Aktivist)
•Inana Othman (Syrische Aktivistin)
•Elias Perabo (Adopt a Revolution)
Moderiert von: Andres Wulf (medico international)
02.08.2012, 17-18.30 Uhr, Uni-Mainz, Philo P110