Düsseldorf (RPO). Ein Großaufgebot der Polizei hat die Demonstration der Aktivisten des "No-Border-Camp" am Düsseldorfer Flughafen gesichert. Rund 600 Menschen demonstrierten gegen Abschiebungen. Bereits am Freitag hatte die Gruppe zwei Gebäude in Düsseldorf besetzt.
Nachdem die Aktivisten des "No-Border-Camp" bereits am Freitag die Geschäfsstelle der Grünen besetzt hatten und in das Französische Generalkonsulat eingedrungen waren, verlief die Demonstration am Samstag am Düsseldorfer Flughafen unter den wachsamen Augen der Polizei friedlich. Die ist mit einem Großaufgebot vor Ort, darunter auch eine Reiterstaffel. Ein Polizeisprecher sagte, es seien mehrere Hundertschaften im Einsatz.
Die 600 Demonstranten reisten vom Fernbahnhof zum Flughafen. Seit 14 Uhr demonstrieren sie auf einem Parkplatz. 50 Aktivisten durften zu einer Mahnwache in den Flughafen. Die Kundgebung war bis 18 Uhr offiziell angemeldet. Bereits eine Stunde zuvor gingen aber schon die ersten Teilnehmer. Wie ein Polizeispreche am Sonntag sagte, verlief sowohl die Demo als auch die Abreise der Teilnehmer friedlich.
Die Aktion richtete sich gegen Abschiebungen in den Kosovo sowie nach Serbien und Nigeria. Bislang verhalten sich die Demonstranten friedlich. Nach Angaben der Polizei gab es keine Zwischenfälle.
Der Kurzzeitparkplatz vor dem Flughafen war komplett gesperrt. Dadurch entstanden Parkprobleme für die vielen Reisenden, die an diesem Feriensamstag in ihren Urlaub starten wollen. Nach Angaben eines Flughafen-Sprechers gab es keine Auswirkungen auf den Betrieb. An diesem Ferientag stehen insgesamt 530 Flüge mit 63.000 Passagieren auf dem Plan.
Am Freitag hatte die Polizei bereits das Französiche Generalkonsulat und die Geschäftstelle der Grünen räumen müssen. In beide Gebäude waren die Demonstranten unerlaubt eingedrungen. Dabei wurde von knapp 50 Protestlern die Personalien festgestellt. Sie müssen mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch rechnen. Bei einigen könnte zudem eine Anzeige wegen Widerstands hinzukommen.
Anlass für Aktionen war nach Aussagen einer Sprecherin des "No-Border-Camps" der Tod eins 28-Jährigen Anfang Juli im französischen Calais. Noureddin Mohamed wurde tot in einem Fluß gefunden. Obwohl die Polizei sagt, es sei Selbstmord, glauben die Protestler nach eigenen Aussagen nicht daran. Aus Solidarität mit diesen Menschen, besetze man das französische Konsulat in Düsseldorf, heißt es in einer Pressemitteilung.