Die Rote Flora existiert seit 1989 als besetztes politisch-kulturelles Zentrum, sie ist ein Laboratorium für Gegenentwürfe zur kommerziellen Verwertung des öffentlichen Raumes. Im Rahmen der Vortrags- und Diskussionreihe "(FREI)RÄUME!?"
"Mit dieser Veranstaltungsreihe wollen wir gemeinsam, ausgehend von
einem anarcho-autonomen Standpunkt, Ansätze und Utopien für ein
selbstbestimmtes Leben in den Städten diskutieren.
An den jeweiligen Abenden werden sich „selbstorganisierte Wohn-, Kultur-
und Politprojekte“ aus unterschiedlichen Regionen vorstellen und von
ihren Erfahrungen berichten. Dabei wird es um Fragen der Entstehung, der politischen Verhältnisse,
des Umgangs mit Repressionen, der Positionierung, der Gegenwart und
Aussichten gehen. Wir wollen diese aber nicht isoliert betrachten, sondern im Kontext von
Stadtumstrukturierung und den damit verbundenen
Unterdrückungsmechanismen.
Für eine bewegte Stadt -- Für eine sozialrevolutionäre Perspektive!"
Um 18 Uhr Vokü // 20 Uhr Vortrag // danach weiter diskutieren und Kneipe mit Musik
(als Teil des Sielwallhaus Sommerfestes 6.-8.Juli)
Die Rote Flora im Hamburger Schanzenviertel existiert seit 1989 und ist
eines der wenigen großen besetzten Häuser in der BRD. Als
unkommerzielles autonomes besetztes Kulturzentrum bietet die Flora
genauso Raum für Konzerte, Lesungen oder Theater als auch für Vorträge,
Diskussionsveranstaltungen oder Orte in denen sich politische Gruppen
treffen können, wie für das Archiv der sozialen Bewegungen,
Bandproberäume, Ateliers und Werkstätten.
Dabei geht es den Nutzer_innen in erster Linie jedoch nicht um die
Räumlichkeiten des Hauses an sich, sondern um die politische Idee von
besetzten Häusern als Ansatzpunkt und Symbol für widerständiges,
antagonistisches Handeln. Die Flora sollte schon oft geräumt werden,
oder durch, von der Stadt angebotene, Verhandlungen mindestens in einen
„legalen“ Rahmen überführt werden, wogegen sich die Nutzer_innen jedoch
immer wieder gewehrt haben: Die Flora soll als Störfaktor erhalten
bleiben, Angriffe von außen wurden vielmehr als Möglichkeiten und
Chancen gesehen ihre Position zu gesellschaftlichen Entwicklungen
klarzustellen, als illegaler, besetzter Ort, als Bruch mit der
herrschenden Ordnung.
Die Flora versteht sich als Gegenentwurf zur kommerziellen Verwertung
von Räumen mit dem Anspruch die gesellschaftlichen Hierarchien und
Diskriminierungen in ihren Räumen und Aushandlungsprozessen soweit wie
möglich zu thematisieren und aufzuheben, doch immer damit verbunden,
mehr als die Perspektive von „Freiräumen“ zu verfolgen, sondern darüber
hinaus gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse zu kämpfen. Einer der
wesentlichen lokalen Bezugspunkte bot und bietet hierfür die Aufwertung
des umgebenden Stadtteils und die sich immer breiter aufstellenden
Kämpfe um das Recht auf Stadt in Hamburg.
http://florableibt.blogsport.de/positionspapier/
Verbleibende Termine:
Kapitalismus-soziale Kontrolle-Stadt
Vortrag mit Jürgen Mümken
14.7.12 // Paradox
18Uhr Vokü // 19 Uhr Vortrag
Jürgen Mümken ist ein postanarchistischer Theoretiker, der sich vor
allem mit dem Verhältnis von Poststrukturalismus und Anarchismus, aber
auch mit der Ordnung des Raumes und mit Kapitalismus und Wohnen
beschäftigt.
Diskussion zur Veranstaltungsreihe (FREI)RÄUME!?
29.7.12 // Infoladen // 16Uhr Kuchen+Kaffee
Welche Bedeutung können bestehende und zukünftige Freiräume in Bremen
haben? Wie sehen die politischen Verhältnisse in Bremen aus? Wo sehen
wir uns und unsere Möglichkeiten?
Wir wollen das, was wir während der Veranstaltungsreihe andiskutiert
haben, weiter diskutieren und ausführlich in Bezug auf Bremen
reflektieren.
Die Veranstaltungsreihe finanziert sich allein aus Spenden, diese sind somit gern gesehen :-)