Kundgebung gegen Rechts unspektakulär

Erstveröffentlicht: 
18.06.2012

Kreis Göppingen. 

 

Unspektakulär und ohne Zwischenfall ist am Samstagvormittag eine Kundgebung der "Antifaschistischen Gruppe Göppingen" in der Geislinger Fußgängerzone verlaufen. Am Forellenbrunnen versammelten sich rund 30, überwiegend junge Leute, um dort zunächst an einem Stand mit Flugblättern und Broschüren die spärlich vorbeikommenden Passanten zu informieren. Die örtliche Polizei, an der Spitze Revierleiter Manfred Malchow, beobachtete die angemeldete Veranstaltung. Befürchtungen bestätigten sich nicht, die Aktion der Neonazi-Gegner könnte Rechtsradikale anlocken und Randale provozieren.

 

In kurzen Ansprachen warnte unter anderem ein Sprecher der Antifaschistischen Gruppe vor einer Verharmlosung der Neonazis. Dem Göppinger OB, der dortigen Polizei und Presse warf er vor, vor der zunehmenden Gefahr die Augen zu verschließen. "Autonome Nationalisten" würden im Kreis Göppingen weniger durch ideologische Agitation, sondern mehr durch Aktionismus gegen politische Gegner von sich reden machen. Der Sprecher, der aus Sorge vor Repressalien durch Neonazis nicht seinen Namen nennen wollte, erwähnte Morddrohungen und Anschläge auf den Göppinger Stadtrat der Linken, Christian Stähle. Vor allem sei vor einer Woche in Geislingen ein junger Antifaschist von Neonazis überfallen und verprügelt worden - der Vorfall bildete den aktuellen Anlass für die Gegenkundgebung. Der Sprecher der Antifaschisten stellte klar, dass seine Vereinigung mit Nazis nicht diskutiere, denn "Faschismus ist keine Meinung, Faschismus ist ein Verbrechen."