Unbekannte steigen in Arbeitsagentur ein und legen Feuer

Die Agentur für Arbeit in der Lehener Straße: Im Foyer des großen Bürogebäudes haben unbekannte Täter Feuer gelegt. Foto: Thomas Kunz
Erstveröffentlicht: 
24.05.2012

Sie kommen in der Nacht, brechen ein Fenster auf - und zündeln im Foyer: Die Freiburger Agentur für Arbeit ist Ziel einer Brandstiftung geworden. Das schnelle Eingreifen der Feuerwehr verhinderte Schlimmeres.

 

Es war 1.17 Uhr in der Nacht zum Donnerstag, als Brandalarm in der Agentur für Arbeit ausgelöst wurde – sofort eilten Feuerwehr und Rettungskräfte zu dem Gebäude in der Lehener Straße. Dort hatten die Rauchmelder im Wartebereich des Jobcenters angeschlagen, da ausgelegte Broschüren im Erdgeschoss in Flammen standen und sich das Feuer auf eine ganze Sitzgruppe im Foyer ausgebreitet hatte. Lange dauerte der Einsatz nicht: Schon um genau 1.25 Uhr – also nur acht Minuten nach der Brandmeldung – meldeten die Einsatzkräfte: Feuer aus.

 

Für die Kriminalpolizei fing die Arbeit nun erst an: Noch in der Nacht stellten die Ermittler fest, dass auf der Rückseite des Bürogebäudes ein Fenster eingeschlagen worden war. Vieles spricht also dafür, dass der oder die Täter in die Arbeitsagentur eingestiegen sind und danach im Foyer Feuer gelegt haben. "Die Gesamtumstände sprechen für eine vorsätzliche Brandstiftung", sagt daher auch Polizeisprecher Mirko Steffl. Verletzt wurde niemand – es entstand jedoch Schaden in Höhe von 13.000 Euro. Nach Steffls Angaben wurde die Sitzgruppe mit mehreren Stühlen komplett zerstört, außerdem trug der Teppich schwere Brandschäden davon.

 

Polizei: Kein politischer Hintergrund

 

Es ist das erste Mal, dass die Freiburger Arbeitsagentur Ziel einer Brandstiftung wird. "Wir schließen eine politische oder Protest-Aktion derzeit aus", sagt Polizeisprecher Steffl gegenüber der Badischen Zeitung. Die Polizei hat die Untersuchung an der Brandstelle soweit abgeschlossen. Jetzt sei schon eine Reinigungsfirma bei der Arbeit, sagt Agentursprecher Hanspeter Fakler am Donnerstagmittag.

 

Der betroffene Wartebereich ist noch abgesperrt. Der Betrieb im Haus sei aber nicht eingeschränkt, erklärt Fakler: "Wir rücken alle enger zusammen, jeder kann wie gewöhnlich kommen, alle Termine finden statt." Wartezeiten seien allerdings möglich.

 

Der erste Einbruch in die Arbeitsagentur ist es indes nicht. Ende 2008 hatte es zudem Giftalarm an der Lehener Straße gegeben, ein Mitarbeiter hatte gelbliches Pulver im Briefkasten entdeckt, das sich schließlich als ungefährlich erwies. "Aber eine Brandstiftung hatten wir noch nie", sagt Fakler.

 

Die Brandermittler der Kriminalpolizei hoffen nun auf Zeugenaussagen – und fragen, wer in der Nacht zum Donnerstag zwischen 0 und 2 Uhr verdächtige Beobachtungen in der Lehener Straße gemacht hat und wem verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen sind. Hinweise nehmen die Beamten unter der Telefonnummer 0761/XXX XXXX entgegen.