Das Studentenwerk Freiburg lässt nach dem Scheitern des Public Viewing im Eschholzpark auch das Public Viewing im Mensagarten platzen: “In der aktuellen Situation halten wir es für unmöglich, an dem geplanten Konzept zum Public-Viewing der Spiele der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine in der Mensa Rempartstraße festzuhalten”, sagt der verantwortliche Uli Stelter. Der Mensagarten verfüge nur über 2.500 Plätze.Nach der Absage des Public-Viewing am Eschholzpark wäre es schwer, den Besuchermassen Herr zu werden.
Dies sei aber nicht der einzige Grund für die Absage. „Wir begrüßen die aktuelle Debatte über Menschenrechte im Zusammenhang mit dem anstehenden Fußballevent und möchten dazu unsererseits beitragen“, so Stelter, „wir haben uns nach reiflicher Überlegung entschlossen, angesichts der Menschenrechtslage hier bei uns in Freiburg auf eine Unterstützung der Fußball-EM durch das Angebot eines Public-Viewing zu verzichten. Im Moment sind etwa 400 Menschen akut von Abschiebung bedroht. Einzelne Mitarbeiter des Studentenwerks kennen einige Betroffene persönlich und berichten uns über die schreckliche Unsicherheit der Familien und ihrer Bekanntenkreise. In dieser Situation sehen wir uns außer Stande ein fröhliches Fußballfest zu feiern.”
Die Geschäftsführung um Clemens Metz bedaure, nicht
zusammen mit den Studierenden und weiteren Mitgliedern der Hochschulen
in Freiburg ein internationales und weltoffenes Sommermärchen im
Mensagarten feiern zu können. “Mit schwerem Herzen und nach intensiven
Gesprächen mit vielen Beteiligten sind wir somit zu der Überzeugung
gekommen, das Public-Viewing abzusagen. Wir hoffen, dass sich innerhalb
der Stadtverwaltung die liberalen Kräfte durchsetzen und es zu einer
kurzfristigen Lösung kommen kann, denn “wir wünschen uns eine politische
Lösung für die Mitbürger unserer Stadt, die aktuell von der Abschiebung
in den Kosovo betroffen sind, sowie diejenigen, die ein friedliches,
internationales, weltoffenes Fußball-Fest feiern möchten, wie es zu unserer schönen Uni-Stadt passt”, erklärt Stelter.
Nach dem Scheitern des Eschholzparks und vielstimiger Kritik am Rathaus und am Ordnungsamt hatte Ordnungsbürgermeister Otto Neideck noch gesagt, mit dem Mensagarten gäbe es eine Alternative. Die ist nun auch weggebrochen.