Magdeburg: Prozess nach ausländerfeindlichem Brandanschlag

Vor der Eingangstür eines Wohnhauses haben Unbekannte ein Feuer gelegt
Erstveröffentlicht: 
07.05.2012

Vor dem Magdeburger Landgericht hat am Montag der Prozess um einen Brandanschlag auf ein von Polen bewohntes Haus in der Magdeburger Börde begonnen. Ein 21-Jähriger muss sich wegen versuchten Mordes in elf Fällen verantworten.


Zum Prozessauftakt erklärte der Angeklagte, er könne sich an die Tatnacht kaum erinnern, weil er viel Bier getrunken habe. Seine Anwältin sagte, ihr Mandant habe niemanden verletzen, geschweige denn töten wollen. Laut Anklage hatte der Mann im Januar eine Regentonne vor die Haustür des Mehrfamilienhauses im Flechtinger Ortsteil Behnsdorf gestellt und angezündet. Die Feuerwehr musste sieben Menschen aus den Flammen retten, darunter ein Baby. Zudem soll der 21-Jährige ein Hakenkreuz in ein Auto geritzt haben.
Angeklagter seit Februar in Untersuchungshaft

Der Angeklagte sitzt seit Februar in Untersuchungshaft. In dieser Zeit soll er die Tat teilweise gestanden haben. Das Gericht hat für den Prozess vier Verhandlungstage eingeplant. Elf Zeugen und ein technischer Sachverständiger sollen aussagen.